Guten Tag.
Ich schreibe Ihnen, weil es mir ein Bedürfnis ist. Sie können mein Anschreiben gerne als eine Art Bewerbung sehen.
Ihre Webseite ist zwar schön aufgebaut, doch wirklich schlau werde ich daraus nicht. Was für eine Tätigkeit bieten Sie denn an? Soll ich den ganzen Tag Kunden akquirieren oder was genau ist zu tun?
Ich bin jetzt seit 27 Jahren fast ständig arbeitslos, bin 45 Jahre, also quasi aus der Schule in die Arbeitslosigkeit geflohen, habe mich dann und wann mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten und bin nur mäßig intelligent. Meine Freunde nennen mich Steve.
Ich habe viele verborgene Talente, die ich gerne in Ihrem Unternehmen verteilen würde. Dazu müsste ich aber mehr von Ihnen wissen. Stellen Sie mich ein, wenn ich Ihnen verspreche, dass Sie voll und ganz mit mir zufrieden sein werden? Muss ich einen Eignungstest ablegen? Und was um alles in der Welt muss ich tun, wenn ich für Sie tätig bin?
Ich habe einen Führerschein, eine Lebensversicherung, war schon mal als Stuntmen tätig, und fahre oft mit dem Bus. Menschen einzuschätzen fällt mir schwer, doch ich kann Menschen gut um den Finger wickeln und von allem überzeugen, was mir gerade einfällt. Ich habe 7 Monate beim AWD gearbeitet, wurde aber nie Arbeiter des Monats, weshalb ich aufhören musste. Außerdem hat mich die Tätigkeit angewidert. Meine Kollegen waren versnobte Träumer und arrogant. So Leute will niemand ständig um sich haben.
Nun arbeite ich ehrenamtlich im sozialen Bereich und bin ein viel besserer Mensch geworden. Weizen und Schweinefleisch esse ich nicht mehr, da können Sie sicher sein.
Teilen Sie mir doch bitte kurzfristig mit, ab wann ich für Sie tätig werden kann, wie hoch die Bezahlung ist, ob Sie vermögenswirksame Leistungen zahlen und was mir am wichtigsten ist: Was genau muss ich für Sie tun?
In Erwartung Ihrer freundlichen Antwort und
mit neugierigen Grüßen
Herr Fischer
© 07.2015