Sehr nervende Frau G.,
Sie haben es also schon wieder getan. Da haben meine letzten Briefe Sie wohl in keinster Weise zur Vernunft bringen können. Wieder baggern Sie an mir rum, nennen mich abermals lieber Herr Fischer, machen mir Angebote, die mich keineswegs interessieren und legen dem Brief etwas Werbung bei, in der Hoffnung, dass ich Ihrem Werben nachgebe. Das können Sie vergessen, Frau G.
Wissen Sie eigentlich, dass an meinem Briefkasten ein Aufkleber klebt, auf dem steht, dass ich keine Werbung will? Vermutlich nicht. Ich glaube, in Ihrem Kopf ist für mehr als alberne Werbung und jämmerliche Flirtversuche nicht viel Platz. Macht ja nix. Es muss auch solche Leute geben.
Ihre Briefe enden immer mit den Worten, dass man Ihnen schriftlich mitteilen soll, wenn man keine Lust mehr auf Ihre blöden Angebote hat. Zweimal habe ich Ihnen das mittlerweile mitgeteilt. Hat aber nix gebracht. Heute werde ich deshalb nicht die unten aufgeführte Adresse verwenden, sondern schreibe Ihnen nach Bochum. Allerdings, Frau G., wird dies mein letzter Brief an Sie sein, weil ich fürchte, dass ich Sie mit meinen Schreiben dazu ermutige, mir immer weiter zu schreiben. Immer machen Sie sich Hoffnungen, welche unbegründet sind. Das muss unterbunden werden. Deshalb ein letztes Mal:
Ich will nie wieder von Ihnen hören!
Haben Sie das verstanden, Frau G.? Vermutlich nicht, weshalb ich Ihnen mitteile, dass ich alle weiteren Briefe, die Sie mir schicken, ungeöffnet an den Absender zurückgehen lasse. Mal sehen, wie lange es dann noch dauert, bis Sie endlich begreifen, dass Sie und Ihre Briefe unerwünscht sind. Warum suchen Sie sich kein anderes Hobby? Ach Mensch, Frau G., jetzt tun Sie mir fast schon leid. Machen Sie doch mal Urlaub. Vielleicht lernen Sie da ja einen netten Mann kennen, der Sie und Ihre Werbung zu schätzen weiß.
Das waren meine letzten Zeilen. Leben Sie wohl und lassen Sie nie wieder etwas von sich hören.
Mit fassungslosen Grüßen
Herr F.
© 11.2014