Schlecker

Sehr geehrte Frau Schlecker, sehr geehrter Herr Schlecker,

direkt neben meiner Wohnung befindet sich eine Schlecker-Filiale. Das ist auf den ersten Blick recht praktisch, doch nicht für mich. Ich bin nämlich überhaupt nicht zufrieden mit Ihnen bzw. Ihren Filialen. Die sprechen mich optisch nicht an und bei DM kann ich auch viel günstiger einkaufen. Dummerweise ist der DM-Markt nicht direkt vor meiner Tür, so dass ich immer so weit laufen muss, wenn ich dort einkaufen will. Und das alles nur, weil Sie mit Ihrem Laden den Platz blockieren.

Auch sonst sind Sie mir ein bisschen unsympathisch. Ständig hört man in der Presse, wie Sie Ihre Mitarbeiter schikanieren und ausbeuten. Das ist abscheulich. Nur damit Sie immer mehr Gewinn machen. Ich frage mich, was Sie für Menschen sind. Aber darum soll es in meinem Brief heute nicht gehen. Da kommt man bei Ihnen eh nicht weiter. Und außerdem hat man, wenn man nett ist, sowieso keinen Erfolg. Vielleicht kann ich doch noch etwas von Ihnen lernen.

Heute möchte ich ihnen einen Vorschlag machen, den Sie kaum ablehnen können. Ich hoffe, dass Sie wenigstens kurz darüber nachdenken, obwohl Sie sicherlich nicht viel Zeit haben, weil Sie ja ein Unternehmen leiten und sich neue Gemeinheiten für Ihre Mitarbeiter ausdenken müssen.

Mein Vorschlag ist, dass Sie Ihren Schlecker Markt hier unten auflösen oder wenigstens mit dem DM-Markt tauschen. Sie können mit Ihrem Laden da rüber ziehen und ich kann immer direkt vor meiner Tür bei DM einkaufen. Dafür bekämen Sie einen größeren Laden und ich würde allen erzählen, dass Sie doch nicht so schlimm sind. So hätten wir beide nur Vorteile durch Ihren Umzug.

Bitte teilen Sie mir doch mit, was Sie von meinem Vorschlag halten. Wenn Sie mit meinem Vorschlag einverstanden sind, werde ich mich mit DM in Verbindung setzen und denen mitteilen, dass Sie an einem Filialtausch interessiert sind. Darum brauchen Sie sich dann nicht kümmern.

Damit Sie auch etwas davon haben, können Sie ja die Mitarbeiterinnen der Filiale ein bisschen unter Druck setzen und denen erklären, dass der Umzug teuer war und sie deshalb ab sofort weniger verdienen. Wenn denen das nicht passt, werfen Sie die einfach raus und stellen Billigkräfte ein. Die müssen auch nicht gut deutsch sprechen. Mir ist das egal, da ich eh nicht bei Ihnen einkaufe. Durch meinen Vorschlag schlagen wir gleich viele Fliegen mit nur einer einzigen Klappe.

Sie sehen, auch ich habe das Zeug zu einem großartigen Geschäftsmann. Vielleicht treffen wir uns mal auf eine Tasse Kaffee, wenn Sie mal hier in der Nähe sind und überlegen uns, wie wir gemeinsam viel Geld verdienen können.

Ich freue mich bald von Ihnen zu hören und wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.

Mit freundlichen Grüßen
Fischer

© 04.2010

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