Sehr geehrter Herr Keckstein,
recht weit unten auf dem Wahlschein taucht Ihr Name auf. Ich war sehr überrascht, dass Sie bei der Wahl zu wählen sind. Das hat aber nicht ubedingt mit Ihnen persönlich zu tun, sondern auch damit, dass ich bisher weder von Ihnen gehört habe, noch irgendwo bewusst irgendwelche Wahlwerbung von Ihnen wahrgenommen habe.
Ich glaube, die Position auf dem Wahlzettel, wird leider auch die Position sein, die Sie nach der Wahl innehaben. Der letzte Platz. Das muss weder an Ihnen, noch an Ihrem Programm, welches mir ebenfalls völlig unbekannt ist, liegen. Es liegt, sollte es tatsächlich so kommen, vermutlich daran, dass niemand Sie wirklich wahrnimmt. Auf der Webseite Ihrer Partei gibt es auch nichts über Sie zu erfahren. Politischer Werdegang und Wahlkampfthemen bleiben unbeantwortet. Wofür Sie stehen, findet man im Programm. Sehr aufschlussreich ist das nicht. Nein, das ist schlicht und ergreifend schlecht. Sorry, aber wie soll ich jemandem meine Stimme geben, der nicht den Eindruck vermittelt, als würde er ernsthaft daran interessiert sein, gewählt zu werden? Wohl kaum.
Sie haben keine Webseite, sind nicht bei Facebook und haben keinen Link zur Abgeordnetenwatch. Existieren Sie überhaupt? Wie alt sind Sie? Was haben Sie vor? Wie wollen Sie mich, oder andere Wähler, davon überzeugen, dass Sie meine bzw. deren Stimme verdient haben? Nehmen Sie den Wahlkampf überhaupt ernst? Wirkt nicht so.
Und so muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich Ihre Kandidatur für einen schlechten Scherz halte. Ich kann Ihnen meine kostbare Stimme nicht geben, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, wer Sie eigentlich sind und was für Ziele Sie verfolgen. Ich hoffe, dass wenigstens Sie wissen, was Sie für einen Plan verfolgen. Wissen Sie es?
Ich hoffe, dass meine Worte Sie nicht deprimieren und wünsche Ihnen für die Wahl sehr viel Glück. Sie werden es brauchen.
Mit traurigen Grüßen
Herr Fischer
© 09.2013