Bewerbung als Fußballmanager
Sehr geehrter Damen und Herren,
den Medien ist zu entnehmen, dass die Eintracht noch einen Fußballmanager sucht. Sicherlich ist es schwierig, jetzt wo die Saison schon angelaufen ist, noch geeignete Kandidaten zu finden. Deshalb wage ich es, mich bei Ihnen um diese Stelle zu bewerben.
Ich weiß schon, was Sie jetzt denken: Wie kommt der Typ darauf, dass er bei der Besetzung der Position irgendeine Chance hätte? Nun ja, das ist auf den ersten Blick sicherlich eine logische Frage. Aber vergessen sie nicht, es gibt Leute, die haben gar nichts gelernt und machen jetzt erfolgreich Außenpolitik. Na ja, überhaupt, ein Blick in die Bundes- und Landesregierung zeigt doch, dass man nicht unbedingt das gelernt haben muss, für was man nun verantwortlich ist.
Und den Beruf eines Fußballmanagers kann man auch nicht erlernen. Welche Qualifikation wäre denn die geeignete? Betriebswirtschaftslehre? Jura? Das allein kann es doch wohl nicht sein. Wichtig st doch die Liebe zum Sport, das Engagement, die Emotionen.
Ich liebe Fußball. Schon als kleiner Junge habe ich stundenlang Fußball gespielt, auch im Verein, dem FC Brambauer. Auch heute noch spiele ich ein- bis zweimal die Woche. Leider war es mir nicht vergönnt, eine Karriere als Profi zu machen. Obwohl ich eigentlich mal auf allen Positionen gespielt habe. Aber ich glaube, als Fußballmanager muss man nicht unbedingt auch ein guter Fußballer sein. Dafür bin ich ein hervorragender Kritiker, wenn ich Fußball im Fernsehen sehe. Aber damit nicht genug, ich bin ein begeisterter Statistik – und Transferlistenkenner. In meinem Computerspiel FIFA (jeweils neueste Version) bringe ich regelmäßig die Mannschaften auf den neuesten Stand. Deshalb habe ich den überblick, wer gerade wo spielt. Und beim Fußball Manager 2002 habe ich bereits zwei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal gewonnen. Außerdem lese ich natürlich regelmäßig Bild und Kicker. Schließlich bin ich arbeitslos und habe genug Zeit, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. Das bedeutet für Sie wiederum, dass ich so gut wie keine Einarbeitungszeit bräuchte.
Damit die Eintracht in Zukunft nicht weiter eine ‘Fahrstuhlmannschaft’ bleibt, braucht man Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren und es muss Ruhe im Vorstand herrschen und Einigkeit über die realisierbaren Ziele. Es muss ein Schritt nach dem anderen gemacht werden, dann kann die Eintracht auf Dauer wieder zu den Bundesligamannschaften zählen, die um die internationalen Plätze spielen. Denn gerade die internen Probleme haben doch erheblich dazu beigetragen, dass der Weg von Eintracht Frankfurt meist nur noch abwärts ging. Das muss sich ändern. Und ich bin bereit dabei zu helfen.
Meine nicht vorhandene Erfahrung sollte kein Problem sein, denn wenn man bedenkt, was erfahrene Manager schon alles verzapft haben, nicht nur im Sport, dann kann man durchaus mal einen Versuch mit einem Neuling wagen.
Sollte die Position des Managers derzeit nicht besetzt werden, so könnte ich mir auch vorstellen einen Posten im Aufsichtsrat zu übernehmen, denn auch hier gab es ja in letzter Zeit immer wieder Probleme bei deren Beseitigung ich sicher helfen könnte.
Auf Ihre baldige Antwort freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Fischer
*Die Bewerbung schrieben Petra und ich am 19. August 2003.*
Ihre Bewerbung als Manager
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für die Zusendung Ihrer Unterlagen und das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen.
Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Ihnen jedoch leider keine Position in unserem Unternehmen anbieten, die Ihrem Profil und Ihren Vorstellungen entspricht. Wir bedauern, dass wir keine bessere Nachricht für Sie haben. Ihre Unterlagen senden wir Ihnen in der Anlage zurück.
Für Ihre Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
© 08.2003