Deutsche Post

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich gelegentlich Bücher im Internet bestelle. Ich weiß, die sind schwer und für einige Briefträger/Briefträgerinnen eine unnötige, zusätzliche Belastung. Dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dass die Briefkästen hier im Haus so klein sind, dass Bücher nicht wirklich hinein passen. Für die Mühe, die sich der Briefzusteller/die Briefzustellerin dabei macht, diese Bücher in den Briefkasten zu bekommen, sollten Sie und die betreffende Person sich allerdings entschuldigen. Nach dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ vorzugehen, erscheint mir mehr als fragwürdig. Nachdem ich Anfang der Woche ein Buch in einem desolaten Zustand aus meinem Briefkasten geholt habe, war ich schon sehr ärgerlich, wollte aber nicht weiter darauf eingehen, weil ich dachte, es handelt sich um einen Einzelfall und den ganzen Tag Sendungen zustellen zu müssen ist sicher auch kein Zuckerschlecken. Doch nachdem ich nun das zweite Buch in einem üblen Zustand aus dem Briefkasten geholt habe, frage ich mich schon, ob der Briefzusteller/die Briefzustellerin nicht ganz richtig im Kopf ist. Ich stelle es mir sehr mühsam vor, diese Bücher in den Briefkasten bekommen zu haben. Doch mit einer ausreichenden Portion Gewalt hat es letztlich doch geklappt. So sehen die Bücher auch aus. Und ich spreche hier nicht von einem Knick oder einem Knick mehr. Ich spreche von krummen Büchern, denen man wirklich ordentlich Gewalt angetan haben muss, dass sie in den Briefkasten passten und nun so aussehen. Da fragt man sich schon, ob der dafür zuständige Mensch zu viel Kraft oder einen Dachschaden hat. Vielleicht können Sie mir da ja eine Antwort drauf geben.

Normalerweise sollte man fremdes Eigentum ja nicht beschädigen, oder sehe ich das falsch? Wie wäre es, wenn ich den Briefträger/die Briefträgerin in ein unpassendes Gefäß stopfe? Was würde sie/er wohl dazu sagen? Das ist genauso dämlich als würde man ein Auto in eine zu kleine Garage fahren. Das geht dann kaputt. Ich glaube kaum, dass ihre Mitarbeiter mit ihren eigenen Sachen so gleichgültig umgehen.

Mir wäre es Recht, wenn sie den Verantwortlichen/die Verantwortliche dafür zur Rechenschaft ziehen. Es gibt sicher genug Arbeitslose, die gerne tauschen würden und nicht alles kaputt machen. Sollten Sie da Interesse haben, kann ich Ihnen gerne behilflich sein, da ich täglich mit Arbeitsuchenden zu tun habe.

Nun frage ich mich, wie in Zukunft verhindert werden kann, dass meine Sachen von Ihren Mitarbeitern zerstört werden und wer mir den Schaden ersetzt. Wahrscheinlich niemand, weil ja niemand zu Schaden gekommen ist und sich sicher nicht herausfinden lässt, wer diesen Unsinn verzapft hat.

Da sie eine Art Monopol haben, werde ich in Zukunft also weiter mit zerstörten Büchern rechnen müssen. Oder ich höre auf zu lesen. Alternativ kann ich die Bücher auch hier vor Ort kaufen. Ach ne, geht ja gar nicht, hier gibt es keine Bücherei. Dann bin ich am Ende wohl der Dumme. Daher wünsche ich Ihnen für die Zukunft ein besseres Händchen bei der Wahl Ihrer Mitarbeiter.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende.

Mit unzufriedenen Grüßen
Herr Fischer

© 04.2016

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert