Sehr geehrter Herr Böckel,
Sie sind, so habe ich eben erfahren, der Direktkandidat in meinem Bezirk. Dazu möchte ich Ihnen gratulieren.
Sie haben sogar ein Wiki-Profil. Auch dazu Herzlichen Glückwunsch. Ich bin leider nicht so bekannt, dass ich es soweit gebracht hätte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Sie sind ein Wadenbeißer, der sich bei den Piraten als Supporter beim Request Tracker Liquid Feedback NRW engagiert. Toll. Aber was ist ein Supporter? Der kleine Bruder von einem Reporter? Und was zum Teufel bedeutet Request Tracker Liquid Feedback NRW? Entschuldigung, aber wenn Sie solche Sachen schreiben, kann ich Ihnen weder Folgen, noch kann ich Ihnen meine Stimme geben. Möglicherweise sind Sie ein Verrückter und nennen das so komisch, dass es keiner bemerkt. Würden Sie mich bitte aufklären?
Und dann wüsste ich gerne, was Mittelalter-Living History ist. Und warum mischen sie verschiedene Sprachen so extrem?
Ihr Bart ist ja ganz nett, aber einen ähnlichen Bart habe ich selber. Und so bleibt die Frage, warum ich Sie und nicht irgendwen anders wählen soll? Können Sie mir bis zur Wahl Gründe nennen, die mich, einen Arbeitslosen, der weder einen Titel noch eine besonders gefragte Berufsbezeichnung vorweisen kann, dazu bringen könnten, meine Stimme an Sie zu vergeben? Bitte keine Floskeln, denn Floskeln höre ich von irgendwelchen Leuten ständig. Bringt mich aber gar nicht weiter.
Sollte ich bis zur Wahl nichts von Ihnen hören, geht meine Stimme an einen anderen Kandidaten, der es geschafft hat, mich zu überzeugen und mich nicht mit Fremdwörtern zugeworfen hat.
Für Ihr Interesse und Ihre Zeit, bedanke ich mich vorsorglich und hoffe, dass Sie einem unentschlossenen Wähler, wie ich es nun mal bin, auf die Sprünge helfen können.
Für Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Glück bei der Wahl. Nichts ist unmöglich, aber vieles unwahrscheinlich.
Mit freundlichen Grüßen
Herr Fischer
Hallo Herr Fischer!
Ich schreibe meine Antworten einfach mal zwischen Ihre Anfragen, damit ich nichts vergesse…
Sehr geehrter Herr Böckel, Sie sind, so habe ich eben erfahren, der Direktkandidat in meinem Bezirk. Dazu möchte ich Ihnen gratulieren.
Sie haben sogar ein Wiki-Profil. Auch dazu Herzlichen Glückwunsch. Ich bin leider nicht so bekannt, dass ich es soweit gebracht hätte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Sie sind ein Wadenbeißer, der sich bei den Piraten als Supporter beim Request Tracker Liquid Feedback NRW engagiert. Toll. Aber was ist ein Supporter? Der kleine Bruder von einem Reporter?
Und was zum Teufel bedeutet Request Tracker Liquid Feedback NRW?
Entschuldigung, aber wenn Sie solche Sachen schreiben, kann ich Ihnen weder Folgen, noch kann ich Ihnen meine Stimme geben. Möglicherweise sind Sie ein Verrückter und nennen das so komisch, dass es keiner bemerkt. Würden Sie mich bitte aufklären?
Und dann wüsste ich gerne, was Mittelalter-Living History ist. Und warum mischen sie verschiedene Sprachen so extrem?
Ihr Bart ist ja ganz nett, aber einen ähnlichen Bart habe ich selber. Und so bleibt die Frage, warum ich Sie und nicht irgendwen anders wählen soll? Können Sie mir bis zur Wahl Gründe nennen, die mich, einen Arbeitslosen, der weder einen Titel noch eine besonders gefragte Berufsbezeichnung vorweisen kann, dazu bringen könnten, meine Stimme an Sie zu vergeben? Bitte keine Floskeln, denn Floskeln höre ich von irgendwelchen Leuten ständig. Bringt mich aber gar nicht weiter.
Sehr geehrter Herr Böckel,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Damit überholen Sie meine bisherige Favoritin von den Grünen. Ich hatte für einen Moment darüber nachgedacht, meine Stimme an dieses junge Wesen zu vergeben, bin aber mittlerweile der Meinung, dass meine Stimme da nicht gut aufgehoben ist.
Warum nennen Sie den Supporter nicht einfach Unterstützer? Wozu für alles immer Fremdwörter, die dann der einfache Durchschnittsbürger, der fremder Sprachen wenig bis gar nicht mächtig ist, nachfragen muss? Ist Politik nicht schon unverständlich genug?
Gibt es keinen deutschen Begriff für Liquid Feedback? Und klingt Abarbeitungsschlange wirklich so viel übler als Request Tracker? Warum hat sich Ihre Partei entschieden den Wähler mit solchen Begriffen zu verwirren? Das ist nicht unbedingt Wählerfreundlich.
Den Link habe ich mir selbstverständlich angesehen. So wirklich überzeugt bin ich von dem System mit der Abarbeitungsschlange nicht. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu unzeitgemäß, um solche modernen Innovationen zu mögen.
Living History ist englisch, in der Tat, aber Mittelalter-Living History ist eine Mischung zweier Sprachen. Muss das denn sein? Mittelalterleben oder Mittelalternachleben wären da doch viel passendere Begriffe. Aber vermutlich bin ich diesbezüglich einfach nicht modern genug. Da will ich mich jetzt nicht festlegen. Hauptsache, Sie haben ein Hobby, dem sie nachgehen können und das Ihnen Freude bereitet. Ich gucke in meiner Freizeit am liebsten Filme.
Das bedingungslose Grundeinkommen fasziniert mich schon länger. Da bin ich schon dafür. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass meine Stimme an Sie geht, beträchtlich. Nunmehr ist es ein Zweikampf zwischen Ihnen und einem anderen. Ich verrate allerdings nicht, wer der andere ist. Jedenfalls keine Frau.
Ihr Angebot, ein Gespräch mit mir zu führen, ist wirklich lieb, aber bei Gesprächen fällt mir nie etwas ein, so dass uns beiden ein Gespräch keinen Nutzen bringen würde.
Wie schon oben erwähnt, haben mir Ihre Antworten sehr geholfen und mich zu dem Entschluss gebracht, dass Ihre Partei, die ja durchaus gelegentlich ziemlich chaotisch wirkt, eine Chance verdient hat. Denn aus einem „scheinbaren“ Chaos muss nicht immer auch ein echtes Chaos entstehen.
Für die Wahl und Ihren weiteren Lebenslauf wünsche ich Ihnen jedenfalls alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Herr Fischer
© 09.2013