Mein Verfall
Es ist nicht lange her, da hielten mich viele für jünger. Doch die Zeiten sind vorbei. Letztens meinte ein Typ zu mir, dass ich doch auch schon etwas älter bin. „Du bist doch mindestens 38-40.“ Ein Mitschüler meinte dann, dass das Blödsinn sei und ich erst 30 bin. „Quatsch. Der ist mindestens 38-40. Das sieht man doch.“ Ich hielt mich zurück. Weder widersprach ich ihm, noch bestätigte ich die Aussagen. Zu tief saß der Schock. Sehe ich wirklich so alt aus, wie ich bin? Die Antwort ist eindeutig. Sie lautet: Ja. Ich bin optisch echt alt geworden. Die Faltenteppiche unter meinen Augen sind unfassbar groß. Die Haut matt und die Haare stumpf und glanzlos. Dazu steigt die Anzahl der weißen Haare täglich. Nicht nur, dass ich drei Kilo abgenommen habe, ich habe komplett abgebaut. Mein Bauch, den früher viele anfassen wollten, ist zu einem behaarten, völlig uninteressanten Bauch geworden, den niemand mehr anfassen will. Ein Jahr fast komplett ohne Training hat seine Spuren hinterlassen. Bauchfrei kann ich diesen Sommer definitiv vergessen.
Tinka
Ursula und ich führen bekanntermaßen eine offene Beziehung. In unserem Fall bedeutet das, dass wir uns ruhig mal mit anderen Treffen können und ein kleiner Bums kein Problem darstellt. Eine sehr gute Regelung, wie ich finde. Allerdings zweifelt Ursula an, dass ich wirklich eine offene Beziehung mit ihr führe. Sie meint, dass ich eine Ausschließlichkeitsbeziehung führe. Ich habe da so meine Zweifel. Im Winter bin ich halt einfach nicht so kontaktfreudig. Außerdem kenne ich mich nicht wirklich mit offenen Beziehungen aus. Ich wusste nicht, dass man irgendwelche Fristen einhalten muss, damit aus einer offenen Beziehung keine sogenannte Ausschließlichkeitsbeziehung wird. Um Ursula und mir zu zeigen, dass ich sehr wohl eine offene Beziehung führe, melde ich mich abermals bei poppen.de an und schreibe alle Frauen, die aus der näheren Umgebung kommen, an und bekomme genau eine Antwort. Eine Antwort ist absolut ausreichend, um eine offene Beziehung zu führen.
Tinka, 28 Jahre, aus Herne ist die Auserwählte bzw. die einzige, die auf mein Anschreiben reagiert. Sie hat in ihrem Profilbild lediglich ein Foto ihrer Füße. Rechts mit schwarzen Nylons, links ohne. Ich schreibe ihr, dass ich Nylons nicht mag. Sie antwortet und so kommt es, dass wir uns ein paar Mal schreiben. Nach wenigen Mails schlage ich vor, dass wir Fotos tauschen, da ich keine Mailfreundschaft suche, sondern ein Treffen, um meiner offenen Beziehung gerecht zu werden. Allerdings erwähne ich den Teil mit der offenen Beziehung nicht, da ich nicht will, dass sie es sich anders überlegt. Frauen sind da manchmal recht merkwürdig. Tinka ist mit dem Fototausch einverstanden. Auf dem Schwarzweißfoto, welches sie mir schickt, sieht sie ganz passabel aus. Zwar nicht mein Typ, aber es geht hier nicht um persönliche Eitelkeiten, sondern um eine ordentlich geführte offene Beziehung. Da muss man auch mal in den sauren Apfel beißen. Deshalb frage ich sie unverzüglich nach einem Treffen. Sie ist einverstanden. Die Sache läuft. Weil sie kein Auto hat, schlage ich vor zu ihr nach Herne zu kommen. Da sie deshalb ein schlechtes Gewissen hat, weil ich so weit fahren muss, ohne zu wissen, ob ich am Ende auch etwas davon habe, schlage ich ihr vor, mich einzuladen. Ich schlage ihr außerdem vor, dass wir unsere Telefonnummern austauschen, für den Fall, dass ich mich verspäte oder sie aus irgendeinem Grund doch nicht mehr will. Sie ist einverstanden. Ich gebe ihr meine Handynummer, bekomme im Gegenzug ihre aber nicht, was mich allerdings nicht wirklich interessiert. Am nächsten Tag schickt sie mir eine SMS, ob sie mich am Sonntag anrufen darf. Ich bin einverstanden und teile ihr mit, dass sie am Sonntag zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr anrufen darf.
Sonntag. 18.32 Uhr. Eine SMS. „Darf ich jetzt auch noch anrufen? LG Tinka“ – „Mach das doch einfach.“ Einen Augenblick später klingelt mein Handy. Tinka ist hörbar nervös, was mir gut gefällt. Sie hat eine sehr sympathische Stimme und wir verstehen uns scheinbar gut. Als sie mich fragt, ob ich Single bin, kommen mir Zweifel. Sucht die etwa eine Beziehung? Obwohl man nicht lügen soll, lüge ich und sage, dass ich Single bin. Lügen, um seine offene Beziehung auszuleben, ist, glaube ich, vertretbar. Sie ist auch Single, hofft aber, wieder mit ihrem Ex zusammen zu kommen, weshalb sie sich nicht bei einer Singlebörse, sondern bei poppen.de angemeldet hat. Nun bin ich beruhigt. Das wollte ich hören. Jetzt ist es möglich, dass wir uns treffen. Während unseres Telefonats erzählt sie mir von einem früheren Internettreffen, welches sie zwei Stunden über sich ergehen ließ, obwohl der Typ sie nicht interessierte und nur von seiner Arbeit erzählte und sie tierisch langweilte. „Falls ich Dich langweile, dann sag mir das und quäl Dich keine zwei Stunden. Das ist doch albern.“ – „Ich glaube nicht, dass Du mich langweilst. Sagst Du denn, wenn ich Dich langweile oder gehst Du dann?“ – „Ich werde es Dich wissen lassen, denn ich habe keine Zeit für sinnlose Dinge.“ – „Okay.“ Wir plaudern etwa eine halbe Stunde miteinander. Die Chemie scheint zu stimmen. Was jetzt noch fehlt ist ein Treffen. Mal schauen, wann es soweit ist.
Leistungstest, ein Einschreiben und Schwester Oberin
In der Umschulung läuft zunächst alles ruhig und beschaulich weiter, obwohl die Luft raus zu sein scheint. Unangekündigte Leistungstests werden geschrieben und einige der Mitschüler schreiben plötzlich schlechte Noten. Ich mag unangekündigte Leistungstests. Meine Noten bleiben unverändert durchschnittlich.
Bevor der Tod durch Langeweile eintreten kann, erhalte ich ein Einschreiben mit Rückschein von meiner Umschulungsstätte. Der Inhalt ist entzückend. Es geht um die von mir auf meiner Webseite veröffentlichten Texte. Ich werde aufgefordert meine Einstellung unverzüglich zu ändern oder die Maßnahme sofort zu beenden. Des Weiteren werde ich aufgefordert meine bisherigen Veröffentlichungen unwiderruflich zu löschen. Ich bin erstaunt, denn es ist doch schon etwas länger her, dass ich die meisten dieser Texte gelöscht habe. Die Versehentlich nicht gelöschten Texte entferne ich großzügiger Weise auch noch, obwohl ich das für unnötig halte und frage mich, ob dieser Brief sich tatsächlich auf meine aktuelle Webseite bezieht oder ob man auf die Texte, die Berta ausgedruckt hat, erst jetzt reagiert. Sofort erstelle ich ein Antwortschreiben, um herauszufinden, was genau die Leute von mir wollen.
Am nächsten Tag kommt Schwester Oberin in den Klassenraum und sagt, „Hier, Herr DrSchwein, haben sie etwas zu lesen.“ Sie knallt mir einen Stapel Zettel auf den Tisch und verschwindet. Sie hat mir einige Texte ausgedruckt, die noch entfernt werden müssen. Sie alle stammen aus dem Jahr 2007. Die habe ich wohl übersehen, frage mich aber, wieso sie mir meine Texte ausdruckt, da ich meine Texte ja kenne und diese Papierverschwendung nicht unbedingt umweltfreundlich ist. Ich glaube auch nicht, dass ich tatsächlich zur Entfernung der Texte verpflichtet bin, habe aber auch keine Lust, mich mit so einem Kram rumzuquälen und entferne am Abend die unerwünschten Beiträge aus meinem Blog und hoffe, nie wieder von Schwester Oberin belästigt zu werden. Die ist schon ein wenig gestört, so wie sie sich verhält, aber da kann vermutlich nur ein Facharzt helfen.
Der Sohn vom R
Als ich nach Hause komme, begegne ich im Hausflur einem Mann, der vom Arzt kommt. Er guckt mich an als würde er mich kennen. Ich kenne ihn nicht. Dennoch spricht er mich an. „Bist Du der Sohn vom R?“ – „Ja.?!“ – „Wir haben uns noch nicht gesehen, aber ich dachte mir, dass Du das bist.“ Ich glaube, ich bin verwirrt. „Noch nie gesehen und doch erkannt?“ – „Ja. An der Kleidung.“ Ich gucke ziemlich erschrocken an mir runter. Habe ich aus Versehen die Kleidung meines Vaters angezogen, obwohl sie mir zu groß ist? Habe ich zum Glück nicht, weshalb ich ihn verwirrt frage: „An der Kleidung?“ Da er mir vermutlich meine Verwirrung ansieht sagt er: „Und am Aussehen.“ – „Am Aussehen?“ Nun bin ich vollkommen verwirrt. „Ja, die Ähnlichkeit im Gesicht.“ – „Ähnlichkeit?“ – „Ja, man kann direkt erkennen, dass Du der Sohn vom R bist.“ – „Oh.“ Mehr fällt mir nicht ein, denn bisher hat noch nie jemand eine solche Ähnlichkeit erkannt. Zumindest hat mir niemand davon berichtet. Bin ich nicht nur alt geworden, sondern sehe nun plötzlich auch aus wie mein Vater? Ich bin vollends verwirrt und gucke den Mann fragend an. „Dein Vater, der K. und ich waren früher oft unterwegs.“ Dabei macht er ein Zeichen, dass mir wohl anzeigen soll, dass die drei früher oft um die Häuser gezogen sind und das eine oder andere Glas Bier geleert haben. Er scheint vergnügt. „Aha. Das magische Dreieck.“ Er freut sich und verabschiedet sich von mir. Ich renne die Treppen hinauf, um zu schauen, ob ich wirklich aussehe wie mein Vater. Sieht nicht so aus. Zumindest nicht, wenn wir beide vom selben R sprechen.
Tinka 2
Am Freitag, fünf Tage nach unserem Telefonat, ist es soweit. Tinka und ich sind verabredet und die offene Beziehung wird ab sofort ausgelebt.
Als ich um 20.00 Uhr den Motor starte, bekomme ich eine SMS. Tinka kündigt an, sich zu verspäten. Das gibt Punktabzüge in der Endbewertung. Um 20.25 Uhr bin ich am vereinbarten Treffpunkt. Etwa 22 Minuten später ruft Tinka mich an. Sie ist fast da und möchte, dass wir so lange telefonieren bis sie angekommen ist. Von mir aus, es ist ihre Telefonrechnung. Sie erzählt mir, dass der Wind ihre Frisur ruiniert hat und ich vermutlich direkt abhauen will, wenn ich sie sehe. Vermutlich hat sie Recht, aber dennoch werde ich nicht abhauen, denn schließlich bin ich bis hierher gefahren, da werde ich doch nicht abhauen, bevor sie mir einen ausgegeben hat.
Als ich sie erkenne, wobei ich sie nicht wirklich erkenne, gehe ich zu ihr rüber. Sie sieht anders aus als auf dem Foto. Lediglich die Haarfarbe und das Nasenpiercing stimmen überein. Sie ist unfassbar klein und verdammt moppelig. Sie trägt eine Brille, eine lustige Frisur, eine Art Lockenpracht, welche an den Seiten absteht, und sieht irgendwie witzig aus. Nur eben nicht wie auf dem Foto und erst recht nicht wie eine Frau mit der ich Sex haben werde. Aber sie wirkt sympathisch und das ist gut. Ich bin entzückt und wir machen uns auf den Weg zu einem Café. Unterwegs kommentiere ich ihre Erzählungen, bis sie stehen bleibt und sagt „Du hast aber einen sehr trockenen Humor.“ – „Keine Ahnung. Komm jetzt weiter.“ Kurz vor dem Café sage ich ihr, dass sie verdammt klein ist. „So stand es doch im Profil. Klein und dick“ – „Echt? Habe ich nicht gelesen. Hat mich vermutlich nicht interessiert.“ – „Soll ich gehen?“ – „Nein. Du musst mir ja noch einen Tee ausgeben.“ – „Tee?“ – „Ja. Mir ist kalt. Ich will Tee.“ Wir betreten das Café und sie möchte in die Raucherecke. Dort ist es ziemlich leer, so dass ich sofort einverstanden bin, den Abend dort zu verbringen. Ich will nämlich, dass die Frau, die für mich bezahlt, sich wohlfühlt. Die Unterhaltung funktioniert gut. Sie erzählt von ihrem Job, ihrer Schwester, ihrem Ex und einem anderen Typ, der in sie verliebt ist. Mit ihrem Ex trifft sie sich ab und zu und die beiden haben Sex miteinander. Ich höre mir ihre Geschichten an und versuche mir vorzustellen, wie es ist Sex mit ihr zu haben. Der Gedanke, wie sie nackt aussieht, erregt mich leider nicht, also denke ich über ihre großen Brüste nach. Diese verdecken sicher komplett ihren Bauch und hängen in ein paar Jahren bestimmt auf ihren Knien. Ein eiskalter Schauer läuft mir bei dem Gedanken über den Rücken. Ich sollte nicht versuchen mir derart unästhetische Dinge vorzustellen. Außerdem weiß ich doch gar nichts über ihre Brüste. Schnell einen Schluck Tee, um auf andere Gedanken zu kommen. Vermutlich sind die Brüste gar nicht so groß und es ist alles halb so wild.
Gegen 22.37 Uhr fragt sie mich, warum ich mich mit ihr getroffen habe. „Weil Du mit mir poppen wolltest.“ – „Nein!“ – „Dann weil Du die Getränke für mich bezahlen wolltest.“ Sie schweigt und scheint wenig begeistert von meinen Antworten. „Na gut, dann eben, weil ich mich regelmäßig mit Frauen treffe, um ein Buch darüber zu schreiben.“ – „Und was schreibst Du über mich? Nur Schlechtes?“ – „Nein. Ich werde schreiben, dass Du eine lustige Frisur hast und die Getränke für mich bezahlt hast.“ – „Das möchte ich lesen.“ – „Sicher. Es wird zwar noch Jahre dauern, aber dann darfst Du es lesen.“ Scheinbar ist sie mit meiner Antwort zufrieden. Ich bestelle mir ein Wasser, sie hat immer noch ihre erste Cola vor sich. Ich frage sie, warum sie nichts trinkt. „Ich weiß ja nicht, wie viel Du trinkst und ich habe nicht so viel Geld.“ Das tut mir schon irgendwie Leid, aber ich kann ihr da nicht helfen. Sie hat mich eingeladen und zahlt später meine Getränke, so war es abgemacht. Sie erzählt, dass sie gerne in einen SM Club gehen würde. Allerdings will sie dort nicht mitmachen, sondern nur gucken und sucht jemanden, der mit ihr da hingeht. Ich wünsche ihr viel Glück beim suchen, denn ich will auf keinen Fall in einen solchen Club, auch nicht mit ihr. Hinterher kommt sie noch auf dumme Gedanken und will mich auspeitschen oder an ein Kreuz nageln.
Themenwechsel. Sie berichtet von ihrem Haustier, einem Hamster, den sie mag, obwohl er den ganzen Tag schläft. „Hamster sind ziemlich überflüssige Tiere.“ – „Wieso denn das?“ – „Die werden nur zwei Jahre alt, schlafen am Tag und laufen nachts in einem Laufrad herum. Vollkommen sinnlos die Tiere.“ – „Ich mag meinen Hamster.“ – „Natürlich. Man sieht ihn kaum und denkt, man sei nicht vollkommen alleine. Dennoch sind Hamster überflüssige Lebewesen.“ So ganz kann ich sie scheinbar nicht davon überzeugen, dass Hamster sinnlos sind. Aber ich denke, sie denkt wenigstens darüber nach.
Gegen 23.35 Uhr bezahlt sie die Rechnung. Da ich ein guter Mensch bin, muss sie nur den Tee für mich bezahlen. Draußen gesteht sie mir, dass sie Hunger hat und heute schon einen Kuchen gegessen hat. „Einen ganzen Kuchen?“ – „Nein. Natürlich keinen ganzen Kuchen.“ – „Dann geht’s ja.“ Ich wünsche ihr einen guten Heimweg und viel Spaß beim Essen. Mission offene Beziehung beendet.
Auf dem Weg nach Hause gönne ich mir eine Banane und höre Dean Martin. Ich bin gut gelaunt und sehr zufrieden. Ich glaube, solche Treffen tun mir gut. Vielleicht sollte ich so etwas regelmäßig machen. Vielleicht aber auch nicht.
Kinogutscheine
Nach langer Zeit nehme ich mal wieder an mehreren Gewinnspielen teil und gewinne zwei Kinogutscheine. Ich bin entzückt, hatte ich doch längst vergessen, dass ich bei Gewinnspielen vor einiger Zeit einigermaßen erfolgreich war. Und so komme ich zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Kino. Dabei ist es erst März.
Normalerweise lasse ich mich ja lieber von Frauen einladen, aber dieses Mal kann ich es mir leisten eine Frau ins Kino einzuladen. Kostet mich ja nichts. Nachdem die erste Frau mir absagt, habe ich bei Selma mehr Glück. Sie ist entzückt von meiner Idee mit ihr ins Kino zu gehen und sagt sofort zu. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Und so verbringe ich den Mittwochabend mit einer attraktiven Frau im Kino und bin äußerst zufrieden.
In Zukunft werde ich wieder öfter an Gewinnspielen teilnehmen.
Bernadette. Teil 3
Es ist bereits Frühling als wir uns wieder per MSN unterhalten. Einziges Thema heute: Sex. Sie schreibt, dass sie gerne Sex haben würde, aber nicht kann, da sie unter dem Phänomen leidet unter dem Frauen einmal im Monat leiden. „Und dann hast Du keinen Sex?“ – „Nein.“ – „Warum denn nicht?“ – „Das ist doch nicht schön, dann Sex zu haben.“ Wenn sie meint. Wenige Sätze später schreibt sie „Ich will fi… . Ich will endlich wieder einen harten Schwanz in meinen Händen haben.“ – „Ich kann Dir meinen anbieten.“ Sie gerät ins Grübeln und schreibt, dass sie noch duschen müsste und das Bett frisch beziehen. „Dann mach das doch einfach.“ Es ist bereits nach 22.30 Uhr als sie schreibt, dass ich zu ihr kommen soll. Und so etwas muss sie mir nicht zweimal sagen.
Gegen 23.12 Uhr bin ich bei ihr. Statt des knappen, schwarzen Outfits trägt sie einen Pyjama. Auf Unterwäsche hat sie komplett verzichtet, wie sich wenig später herausstellt. Wir gehen direkt ins Schlafzimmer. Sie schließt ab und versucht irgendein annehmbares Fernsehprogramm einzuschalten. „Wir brauchen kein Fernsehprogramm. Wir haben etwas anderes vor.“ Sie schweigt und bevor wir in eine Totenstarre verfallen, sage ich „Wir sollten ausprobieren, wie das mit dem Küssen klappt.“ Schon berühren sich unsere Lippen und ihre Zunge schnellt in meinen Mund. Sie küsst sehr wild und scheint sexuell ausgehungert zu sein. Oder ist sie immer so wild? Da ich davon keine Ahnung habe, kann beider richtig sein. Was mich ein wenig irritiert ist ihr Parfum. Eine Art 4711 in wenig köstlicher Mischung. Das geht gar nicht. Da wird selbst mir fast übel von. Noch bevor ich weiter über den üblen Geruch nachdenken kann, liegen wir auf ihrem Bett, wo sie unverzüglich anfängt sich auszuziehen. Und auch, wenn ich bisher dachte, dass ich große Brüste nicht mag, finde ich ihren Anblick sehr erregend. Es ist gut, dass ich hier bin. Ich schließe die Augen, während ihre Zunge wild in meinem Mund zuckt und ich ihre Brüste massiere. Es dauert nicht lange bis sie meine Hose öffnet und ihn rausholt, um ihn zu massieren. Das ist verdammt geil, lediglich der Geruch ihres Parfums macht mir noch etwas zu schaffen. Um das Parfum vollends zu vergessen, lasse ich meine Hand zwischen ihre Beine gleiten und ertaste die Gegend. Es scheint ihr zu gefallen, denn sie stöhnt so laut, dass ich mir echt Sorgen mache, ob ihre Kinder nicht davon wach werden. Weil mich ihr stöhnen aber irgendwie anmacht, verdränge ich den Gedanken an ihre Kinder und lasse meinen Finger weiter wandern. Ihr stöhnen wird intensiver. Ich bin entzückt. Ich öffne die Augen, um zu sehen, wie sie aussieht, wenn sie verzückt ist. Ich mag den Anblick. Sieht nach Sex aus. Nach ein paar Minuten finde ich, dass sie genug Spaß hatte und ziehe sie auf mich. Kaum sitzt sie auf mir, bin ich in ihr. Und kaum bin ich in ihr ist es vorbei. Das erinnert mich jetzt ganz stark an meine Nummer mit Sonja. Die war auch äußerst kurz. Nun, was soll ich weiter darüber nachdenken, ich hatte meinen Spaß. Kein Grund zu trauern. Sie zündet sich die Zigarette danach an und wir liegen noch eine Weile nackt auf ihrem Bett und unterhalten uns. Und während wir so daliegen und ich mich im Zimmer umsehe, habe ich das Gefühl, dass ich so etwas schon einmal erlebt habe. Vor etwa zwei Jahren mit Groupie war es ähnlich. Auch sie hat zwei Kinder, ich bin zum vögeln zu ihr gefahren und später lagen wir noch etwas auf ihrem Bett und unterhielten uns. Ist Bernadette mein neues Groupie? Werde ich sie je wieder vögeln? Hatte sie ihren Spaß? Darf man das? Und wenn ja, warum? Und wieso habe ich das Gefühl, dass sie jetzt noch einmal mit mir schlafen will? Bevor es hier tatsächlich zu einer weiteren Nummer kommt, ziehe ich mich an und mache mich auf den Weg. Eine ziemlich merkwürdige und durchaus blöde Entscheidung, denn ich bin sicher, dass eine zweite Nummer mir sehr gut gefallen hätte. Aber weil ich einfach zu gestört bin, um den maximalen Spaß zu haben, gehe ich stattdessen im strömenden Regen zu meinem Auto. Ist das ein Zeichen? Weint der Himmel, weil ich so blöd bin? Vermutlich, denn es ist wirklich sehr fragwürdig, wenn man eine Frau, die Lust auf eine weitere Runde Sex hat, einfach so zurücklässt. Immerhin bin ich meiner Verpflichtung eine offene Beziehung zu führen nachgekommen. Weitere Nummern mit Bernadette habe ich mir so aber natürlich versaut.
Verwirrte Englischdozentin
Ein paar Tage nachdem mir Schwester Oberin meine Texte ausgedruckt und auf den Tisch geknallt hat, wird es wieder interessant, denn wir bekommen eine neue Englischdozentin, bei der so einiges schief gelaufen zu sein scheint. Sie kommt schon völlig verstört in den Unterricht und scheint nicht wirklich zu wissen, wo sie hier ist. Sie setzt sich, steht sofort wieder auf, geht zum Fenster und guckt ziemlich unsicher, fast schon irre, durchs spärlich besetzte Klassenzimmer. Sie setzt sich erneut auf ihren Stuhl, guckt an die Wand und fängt an zu lachen. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, ob sie dem Ganzen hier gewachsen ist. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass sie vollkommen ungeeignet für eine Dozententätigkeit ist. Möglicherweise sollte sie stattdessen besser in irgendeiner Heilanstalt behandelt werden.
Nachdem sage und schreibe neun Teilnehmer anwesend sind, verteilt sie einen englischen Text über Incoterms und bittet uns nun, diesen vorzulesen. Als ich an der Reihe bin, soll ich eine Tabelle vorlesen. In der Tabelle steht ganz oft „Yes“ und „No“. Ich frage sie, ob das ihr ernst ist. „Ja.“ – „Ich soll also diese Tabelle vorlesen?“ – „Ja.“ – „Das ist Schwachsinn. Soll ich jetzt nur Yes, Yes; Yes, No, vorlesen?“ – „Ja.“ – „Das macht doch keinen Sinn. Ich weiß noch nicht einmal, worum es geht.“ – „Dann liest halt ein anderer.“ Der andere soll der Gigant sein. Doch auch er scheint keine Lust zu haben. „Ich kann das nicht lesen. Ich bin zu dumm dafür. Ich kann kein Englisch.“ – „Wieso können sie kein Englisch?“ – „Ich kann nur russisch und deutsch. Ich hatte in der Schule kein Englisch.“ – „Wo waren sie denn in der Schule?“ – „In Polen.“ – „Deutsch können sie gut.“ – „Ich weiß. Aber ich bin zu dumm für das alles hier. Ich weiß auch nicht, wie ich die Prüfung schaffen soll.“ Ich kann es kaum glauben, aber die Dozentin nimmt ihm all den Blödsinn ab, den er ihr auftischt und liest selber einen Teil der Tabelle vor. Dann sieht sie spontan ein, dass man Tabellen besser nicht vorliest und bittet jemand anderen den Text weiter zu lesen. DG hat jetzt die Schnauze voll. Er geht zu Schwester Oberin und teilt ihr mit, wie sinnlos die Dozentin ist. Schwester Oberin sagt, dass DG und ich uns in eine andere Klasse setzen und einfach dort am Unterricht teilnehmen sollen. Alles ist besser als die kranke Dozentin weiter zu bewundern. Unverzüglich packen wir unsere Sachen und machen wir uns auf den Weg. Die Dozentin scheint das alles zu verwirren, doch helfen kann ihr niemand. Sie wird heute ihren letzten Tag hier verbringen, dann ist sie raus. Aber das kann sie noch nicht wissen, obwohl es ihr eigentlich klar sein muss.
Einen Tag nachdem die verrückte Dozentin sich für immer verabschiedet hat, machen wir eine Prüfungssimulation. Irgendwie geht das allerdings schief. Einige Umschüler fehlen, wieder andere kommen zu spät und der Albaner muss geweckt werden, weil er einschläft und sein Schnarchen die Konzentration der Mitschüler stört. Noch vor 11.00 Uhr bin ich als erster fertig. Gegen 11.30 Uhr sind viele fertig. Schwester Oberin scheint verwirrt. Einigen sagt sie, dass sie nach Hause dürfen, anderen, das gleich Werner Lorant das Training übernimmt. Es ist fast 12.00 Uhr als sich der Großteil der Umschüler nach Hause verabschiedet. Ein weiterer sinnloser Schultag ist zu Ende.
Zwei Mitschülerinnen und ich
Mein Interesse an Samantha ist weiter vorhanden und mittlerweile versucht sie unsere sehr oberflächlichen Gespräche privater zu gestalten und erzählt mir über sich und ihre beiden Kinder, bleibt meinetwegen sogar einmal länger in der Schule und scheint ein gewisses Interesse an mir zu entwickeln. Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, zwei der für mich attraktivsten Frauen aus der Umschulung dazu zu bringen sich für mich zu interessieren oder zumindest gerne Zeit mit mir zu verbringen, denn wenn ich nicht mit Samantha beschäftigt bin, verbringe ich viel Zeit mit Miss Klein. Eigentlich verbringe ich sogar immer mehr Zeit mit Frau Klein. Gar nicht so schlecht für jemanden, der vor kurzem noch ziemlich unbeliebt zu sein schien.
Mein neues Zuhause
Anfang März 2009 tauschte ich den Aufenthalt in der elterlichen WG endgültig gegen mein eigenes Reich ein. 32m² nur für mich alleine. Hört sich klein an und ist es auch. In den 32m² ist sogar ein Balkon enthalten. Dieser ist allerdings meist nicht wirklich sauber, weil irgendwie ständig Dreck auf ihm landet, was mir gar nicht so gut gefällt. Natürlich weiß ich, dass es helfen kann, den Balkon öfter zu putzen, damit es schön sauber ist, doch solche Putzaktionen sind äußerst lästig, halten nur auf und schon am nächsten Tag sieht alles wieder aus wie vorher. Nein, der Balkon ist noch nicht nach meinem Geschmack. Ich werde ihn erst zu schätzen wissen, wenn ich zum ersten Mal Sex dort hatte. Und da sind wir schon beim nächsten Problem. Ich hatte gedacht, dass eine eigene Wohnung bedeutet, dass ich regelmäßig Frauenbesuch haben werde und mich mit den Frauen dann durch meine 32m² vögele. Doch davon merke ich bisher nichts. In meiner Wohnung sind nämlich, abgesehen von Ursula, gar keine Frauen, die gevögelt werden wollen. Meine Hoffnung, dass in irgendeiner Wohnung hier im Haus eine junge Frau wohnt, hat sich auch zerschlagen. Stattdessen wohnt nebenan ein junger Mann, der Frauen bei sich übernachten lässt. So komme ich regelmäßig in den Genuss morgens irgendwelche Frauen beim verlassen seiner Wohnung zu bewundern. Hübsche Frauen. Nur leider kommen sie aus der falschen Wohnung. Wie soll ich mich da in meinem kleinen Reich wohlfühlen?
Aber es gibt auch Gutes zu berichten. Mein erstes eigenes Türschild zum Beispiel. Günstig für nur 9,50€ eingekauft ziert es meine Wohnungstür. Ein wirklich schönes Schild. Auch die Möglichkeit den ganzen Tag nackt in der Wohnung rumzulaufen, bereitet mir eine Riesenfreude. Allerdings habe ich bisher noch nicht von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Vielleicht werde ich es tun, wenn ich die erste Frau auf dem Balkon vernascht habe, vielleicht ziehe ich aber auch einfach wieder zu meinen Eltern in die WG zurück.
Frau Klein möchte reden
Da ich mich wirklich gut mit Frau Klein verstehe und wir viel Zeit miteinander verbringen, gibt es natürlich Gerüchte oder zumindest Vermutungen. Es wird, wie es sich für menschliche Lebewesen gehört, getuschelt, vermutet und beobachtet. Längst haben wir in den Augen einiger Mitschülerinnen etwas miteinander, zumindest aber, das scheint offensichtlich, will ich mehr von Frau Klein. Vielleicht hat man Frau Klein vor mir gewarnt und ihr gesagt, dass sie aufpassen muss. So ist es für mich wenig verwunderlich, dass mich Miss Klein nach einer Pause bittet, dass ich noch warte, da sie mit mir reden muss. Ich weiß zwar, was sie mir sagen will, lasse sie aber ausreden. Sie weist mich darauf hin, dass sie verheiratet ist und zwischen uns nichts läuft. Das war nie mein Plan und nie eine Option, was ich ihr auch sage. Außerdem sage ich ihr, dass ich sehr gerne Zeit mit ihr verbringe, mir das gefällt, ich unsere gemeinsame Zeit mag und sie sich keine Gedanken machen muss. Ich will nur bis Ende der Maßnahme weiter Zeit mit ihr verbringen und nach der Maßnahme werden wir eh keinen Kontakt mehr haben. Die Gerüchte der anderen interessieren mich nicht und das können wir auch nicht beeinflussen. Wenn uns jemand etwas andichten will, dann soll er das tun, denn die Leute lieben es Gerüchte zu verbreiten und es reicht, wenn wir zwei wissen, was wir tun und uns weiter so gut verstehen. Das findet sie vernünftig und so müssen wir uns bis zum Ende der Maßnahme keine Gedanken mehr machen. Ich kann manchmal echt voll erwachsen sein und sogar mit einer attraktiven Frau befreundet sein, ohne Sex zu wollen. Ganz schön cool.