Wenig überraschend gibt es im vierten Teil noch mehr und noch ausuferndere Actionszenen als in den letzten Teilen. Dazu ist die Laufzeit absolut übertrieben und unnötig. Allerdings ist der Film in den Szenen, in denen man kurz durchatmen kann, gar nicht so schlecht wie erwartet. Klar, die Geschichte ist insgesamt fragwürdig, aber das ist wenig überraschend und muss wohl so sein. Doch bei den ausufernden Kämpfen hört der Spaß bald auf, denn ein blinder Kämpfer (Donnie Yen), der kämpft, als könne er alles sehen, ist nicht unbedingt überzeugend. Es sieht auch albern aus, wenn sich die Leute, wenn sie beschossen werden, ihre Jacken vors Gesicht halten, weil die Jacken nämlich Kugeln abwehren können. Dazu kommt die Absurdität, erst eine gefühlte Ewigkeit falsch herum im Kreisverkehr zu fahren und später in eben diesem Kreisverkehr zu kämpfen. John Wick (Keanu Reeves) macht es auch weiterhin nichts aus, wenn er angefahren und durch die Luft geschleudert wird. Überhaupt hat er sich längst zu einer Art Superheld entwickelt, der fast unkaputtbar ist und maximal kurze Erholungsphasen braucht. Auch kann er ganz wunderbar Treppen herunterfallen und dann wieder hochrennen. Dabei killt er natürlich massenweise Killer, weil er es kann und der bester Killer killende Killer ist. Dass man zwischendurch glaubt, man befindet sich in einem Videospiel, ist sicher beabsichtigt, aber besser wird es dadurch nicht. Im Gegensatz zu den letzten beiden Teilen, finde ich diesen, aus bisher unerklärlichen Gründen, allerdings unterhaltsamer, aber keineswegs gut. Besonders lächerlich ist diese Radioübertragung, die quasi live Johns Weg zum entscheidenden Duell gegen den Blinden begleitet. Die Kämpfe sind dank ihrer Länge ermüdend und obendrein auf eine ganz spezielle Weise auch lächerlich. Das Ende hingegen macht Hoffnung, denn es scheint so, dass John aus gesundheitlichen Gründen nicht für weitere Kapitel zur Verfügung stehen wird.
Fazit: Ich bin Klaus.