Das brandneue Testament

Gott (Benoît Poelvoorde) ist böse, lebt in Brüssel und sieht aus wie ein versoffener Penner. Seiner Tochter Ea (Pili Groyne) reicht das miese Verhalten ihres Vaters irgendwann, weshalb sie allen Menschen per SMS ihr Todesdatum zukommen lässt. Nebenbei beschließt sie, dass es Zeit für ein neues Testament wird und macht sich auf die Suche nach sechs weiteren Aposteln, die sie auch recht bald findet. Diese sechs sind etwas schräg und haben eigentlich nichts zu sagen, was sie aber nicht davon abhält, viel zu sagen. Zwei von ihnen, der Killer und die Schöne, verlieben sich auch noch ineinander, was aber keinem wirklich hilft. Martine (Catherine Deneuve) verliebt sich in einen Gorilla und verlässt ihren Mann. Auch diese Geste ist irgendwie bedeutungslos.
Das brandneue Testament ist durchaus schräg, aber in erster Linie gequirlte Kacke, die sterbenslangweilig vorgetragen wird. Es ist diese Art von Sterbenslangeweile, bei der man sich durchaus wünscht, dass man stirbt. Alternativ kann man das brandneue Testament aber auch abschalten oder im Klo runterspülen. Beides sicher hilfreich und absolut verständlich. Humor, sofern er tatsächlich da ist, war selten so humorlos. Ein besonderes Bonbon ist Gottes Sohn Jesus Christus (David Murgia), der, weil auch ihm Gott auf den Keks ging, auf einem Schrank steht. Das kunterbunte Happy End, welches von Gottes Frau (Yolande Moreau) kitschig garniert und serviert wird, rundet dieses selten öde Spektakel fachgerecht ab.

Fazit: Rote Grütze, die einen Berg hinab fließt, vermag jederzeit mehr zu gefallen.


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