Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

Riggan Thomson (Michael Keaton) ist irgendwie am Ende. Einst war er der Superheld Birdman, heute ist er nur noch ein wenig beachteter Theaterdarsteller. Seine Tochter Sam (Emma Stone) hat gerade einen Drogenentzug hinter sich und wird obendrein von Mike Shiner (Edward Norton), der in dem gleichen Theaterstück mitspielt, angebaggert. All das gefällt Riggan gar nicht. Eigentlich gefällt Riggan gar nichts. Er hört Stimmen, möchte wie der Superheld, den er einst verkörperte, fliegen können und kommt mit seinem Leben gar nicht mehr klar. Als gar nichts mehr geht, fliegt Birdman in seinen Gedanken einfach eine Runde durch die Stadt, was nicht nur dämlich aussieht, sondern auch keinen Sinn macht. Da Riggan es nicht einmal schafft, sich richtig zu erschießen, versucht er am Ende tatsächlich zu fliegen.
Das alles klingt nicht halb so deprimierend, wie es am Ende ist. Birdman ist durchaus in der Lage einen labilen Zuschauer depressiv zu machen. Die meisten anderen langweilt er vermutlich nur. Möglicherweise zu Tode. Die Filmmusik, besser gesagt, das permanente Trommeln, treibt einen fast in den Wahnsinn und der Humor dieser Tragikomödie wurde bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, so dass nur die Tragik bleibt. Ebenfalls sehr tragisch und auch vollkommen unverständlich ist, dass der Oscar für den besten Film an Birdman ging, denn das einzig Gute an dem Film ist sein Titel.

Fazit: Da pflanzt man besser stundenlang Steckrüben an.


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