26.09.21 – 30.09.21
Tag 1
Als ich gegen 09.50 Uhr die Garage öffne, um den Benz abzuholen, erkenne ich sofort, dass der Benz für den Urlaub nicht zur Verfügung steht, denn die Garage ist komplett nass. Wie schon im Urlaub in Andernach ist das Kühlwasser komplett ausgelaufen. Ich überlege kurz das Wasser aufzufüllen und zu hoffen, dass es wie beim letzten Mal wieder Wochenlang funktionieren wird, verwerfe den Plan aber, weil mir das Risiko zu groß erscheint. Eigentlich hätte ich das Coupé am Freitag in der Werkstatt abgeben sollen, um das Steuergerät reparieren zu lassen. Irgendwas hielt mich davon ab. Nun weiß ich, was es war und bin froh, dass ich nun, zumindest theoretisch, die Wahl habe, welches meiner defekten Fahrzeuge mich in den Urlaub bringt. Es wird natürlich das Coupé mit dem defekten Steuergerät. Spätestens am Donnerstag weiß ich, ob es eine vernünftige Wahl war. Am Donnerstag bringe ich dann beide Fahrzeuge zur Werkstatt. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Da ich nichts mehr für den Benz tun kann, fahre ich los und tanke das Coupé auf. Der Abenteuerurlaub kann beginnen.
Zurück auf dem Hof, überprüfe ich, ob alle Flüssigkeiten im Coupé ausreichend vorhanden sind und stelle fest, dass der Ölmessstab nichts anzeigt, was mich sehr überrascht. Als ich dann auch noch feststellen muss, dass ich kein Öl mehr im Keller habe, bin ich genervt. Weil bloßes genervt sein keinem hilft, fahre ich zur Garage, weil ich hoffe, dass ich dort Öl habe. Zu meinem Glück wartet ein 5l Kanister dort auf mich und ich kann Öl nachfüllen. Eine 1l Flasche Öl, die ich für Notfälle im Benz deponiert habe, packe ich ins Coupé. Irgendwie bin ich skeptisch, ob das Coupé wirklich geeignet für eine solche Reise ist. Da ich mir aber kein drittes Coupé leisten kann, habe ich leider keine Wahl. Auch ist das Coupé voll dreckig, was für eine Urlaubsreise unwürdig ist. Vor meinem nächsten Urlaub werde ich beide Fahrzeuge so vorbereiten, dass ich nicht noch einmal in so eine Situation gerate.
Zum ersten Mal seit Jahren trage ich, während ich über die Autobahn fahre, eine Sonnenbrille. Damals war ich noch irgendwie cool und hoffe, dass mich die Brille heute nicht nur optisch, sondern auch charakterlich cooler macht. Eine Sonnenbrille bedeutet auch, dass prima Wetter ist. Das gab es zuletzt ja nicht, wenn ich in den Urlaub gefahren bin. Ich höre laut Musik, das geht im Coupé besser als im Benz, die Bahn ist nicht zu voll und vielleicht werden das Coupé und ich doch wieder ein gutes Team. Auf der Gegenfahrbahn zähfließender Verkehr und ich frage mich, ob das Coupé eine Art Glücksbringer ist. Wann bin ich zuletzt so entspannt zum Urlaubsort gefahren?
Es ist fast 15.00 Uhr, ich fahre etwa 130 km/h auf der rechten Spur als der Motor einfach ausgeht. Und das, obwohl keine Kontrollleuchte aufgeleuchtet hat. Ich trete die Kupplung, schalte die Warnblinker an, damit alle sehen, dass hier ein Mann im Coupé in Schwierigkeiten ist, und stelle fest, dass es keinen Seitenstreifen gibt. Ich werde wohl gleich einen Stau verursachen. Noch bevor ich panisch werden kann, sehe ich ein Schild, dass eine kleine Haltebucht ankündigt. Wenig später rollt das Coupé in die Haltebucht und dann stehen das Coupé und ich direkt neben einer Notrufsäule. Ich ziehe den Schlüssel ab und warte einen Moment. Wenn das Coupé nicht mehr anspringt bin ich ziemlich am Arsch. An diesem Punkt kann sich alles zu einem einzigen Desaster entwickeln. Schlüssel rein, Zündung an. Keine Kontrollleuchte leuchtet. Das bedeutet in der Regel, dass das Coupé wieder anspringt. So zum Glück auch heute. Allerdings ist die Entspannung irgendwie dahin und ich traue mich auch nur noch in Ausnahmefällen jemanden zu überholen. Zumindest weiß ich nun, dass das Coupé zwei Probleme hat und auch ausgehen kann, wenn keine Kontrollleuchte leuchtet. Ich darf gar nicht an die Rückfahrt denken. Bis zur Ferienwohnung in Traben-Trarbach kann ich zum Glück ohne weitere Zwischenfälle durchfahren.
Meine Wohnung liegt unter dem Dach, der Vermieter ist sehr nett und nachdem ich mich traditionell mit einer Suppe gestärkt habe, geht es los, um die Umgebung zu erkunden. Wenig später sitze ich bei perfektem Wetter auf einer Bank und sehe auf die Mosel. Ich glaube, hier bin ich richtig. Meine Begeisterung lässt wenig später allerdings nach, als es zu regnen beginnt. Dennoch lasse ich mich nicht stoppen, spanne den Schirm auf und wandere weiter, weil ich unbedingt zur Brücke und auf die andere Seite der Mosel will. Auf der Brücke wird der Regen so stark, dass ich umkehre, um mich unterzustellen. Als der Regen nachlässt überquere ich die Brücke und stelle später fest, dass ich auch in diesem Urlaub nicht an einer Schifffahrt teilnehmen werde, weil die 3G-Regel auf den Schiffen gilt. Da ich keine Lust auf einen Test habe, werde ich auf das Vergnügen, mich auf einem Schiff transportieren zu lassen, verzichten. Zwischenzeitlich hat es wieder stärker geregnet und meine Kleidung ist durchnässt. Dennoch lasse ich mich dazu hinreißen auf dem Rückweg einen Cache zu suchen. Geocachen wird vermutlich irgendwann mein einziges Hobby sein. Irgendwie traurig.
Am ersten Tag bin ich nur 5,7 Kilometer gewandert, was für einen ersten Tag wirklich nicht viel ist.
Tag 2
In der Nacht wache ich gegen 05.00 Uhr auf, weil meine Nase einseitig zu ist und ich nicht ordnungsgemäß atmen kann. Da ich nicht das richtige Nasenspray mitgenommen habe, kann ich mir nicht helfen. Ich habe allerdings nicht nur das falsche Nasenspray mitgenommen, ich habe sogar vergessen Hemden einzupacken, so dass ich entweder nur ein T-Shirt oder T-Shirt und einen relativ warmen Pulli darüber anziehen kann. Meine Vorbereitung war dieses Mal sehr unprofessionell. Parfum habe ich übrigens auch keins dabei, wie mir jetzt einfällt. Und auch Zahnseide habe ich vergessen.
Zum Frühstück gibt es Brötchen, die ich bei meinem traditionellen Einkauf am Tag nach der Ankunft mitbringe. Da die Wettervorhersage nicht unbedingt schönes Wetter verspricht, laufe ich nach dem Frühstück ziemlich ziellos drauflos und beginne schon bald mit dem Geocachen. Weil ich eine wunderbare Schaukel, die nicht nur für Kinder aufgebaut wurde, entdecke, nehme ich dort Platz, esse Müsli und trinke etwas, während ich leicht schaukle und die Mosel im Blick habe. So mag ich es. Anschließend gehe ich zum Mittagessen in die Ferienwohnung zurück und nachdem ich gestärkt bin wieder geocachen. Bis auf kleine Regenunterbrechungen ist es trocken, was mich positiv überrascht.
Um 17.00 Uhr wäre ein Ausflug in die Traben-Trarbacher Unterwelt eine sicherlich interessante Option. Doch auch hier gilt die 3G-Regelung. Was mich daran allerdings am meisten stört ist die Tatsache, dass in den Kellern dennoch Maskenpflicht besteht. Das ist so bescheuert, dass ich da sowieso nicht mitmachen würde, selbst wenn ich geimpft, genesen oder getestet wäre.
Da ich Hunger habe, mache ich mich auf den Rückweg und komme an einer Eisdiele vorbei. Ich überlege, mir ein Eis zu kaufen, weil ich dazu nicht einmal die Eisdiele betreten müsste, doch dann sehe ich, dass man selbst draußen am Schalter eine Maske tragen soll. Das ist mir zu blöd und ich verzichte aufs Eis.
Eigentlich wollte ich nach dem Essen nicht mehr raus, weil mir vom rumlaufen irgendwie alles wehtut, entscheide mich dann aber, mich noch einmal an die Mosel zu setzen und lese dort eine Weile. Leider finde ich es bald zu frisch und mache mich daher nach nur kurzem Aufenthalt auf den Weg zurück in die Ferienwohnung, die ich kurz vor 19.00 Uhr erreiche.
Mit einer Laufleistung von 19 Kilometern habe ich es eindeutig übertrieben. Morgen plane ich einen entspannten Tag mit weniger Rumlaufen und mehr chillen. Ob mir das gelingen wird?
Tag 3
Die Nacht ist nicht wirklich nach meinem Geschmack, denn ständig schwirrt ein Insekt an meinem Ohr rum und weckt mich so. Ich schlafe daher immer nur in kurzen Etappen, was mich wenig begeistert. Dieses Insekt ging mir gestern Nacht schon auf die Nerven, aber diese Nacht übertrifft es sich selbst. Was zum Teufel ist an meinem Ohr so anziehend, dass es ständig daran rum schwirren muss? Will es mir die Fäden ziehen oder damit spielen? Ich weiß es nicht, bin aber genervt von so viel Dreistigkeit.
Meinen Plan, heute an der Mosel zu sitzen und irgendwo essen zu gehen, kann ich kurz nach dem Aufstehen vergessen, denn bei 10 Grad möchte ich nicht unbedingt draußen sitzen. Also kaufe ich bei Lidl Brötchen und eine Marzipan-Schnecke, weil ich Urlaub habe und Marzipan-Schnecken liebe. Anschließend frühstücke ich und stelle im Anschluss fest, dass ich auch meinen Rasierer vergessen habe. Aus ungeklärten Gründen habe ich aber einen Einwegrasierer dabei. Damit muss es dann heute gehen, nicht schön, aber rasieren muss sein. Anschließend breche ich auf zu einer Moselsteig-Geocaching-Wanderung. Der erste Cache befindet sich auf einer Infotafel, in meinem Wahn vergesse ist, dass nasse Schuhe rutschig sind, klettere los, rutsche ab, schürfe mir die Hand auf und bin verwirrt. Kurzzeitig denke ich über angemessenes Schuhwerk nach, muss dann aber die Blutung an der Hand stillen und überlegen, wie ich an den Cache komme. Beim zweiten Versuch mit mehr Konzentration klappt es und auch das zurücklegen klappt. Die Hand blutet weiter, was mich nervt. Vielleicht sollte ich künftig Pflaster mitnehmen, scheinbar bin ich jetzt in einem Alter, wo Verletzungen vorkommen. Wenig später mache ich etwas Desinfektionsmittel auf ein Taschentuch und drücke es auf die Wunde. Wundervoller Schmerz, der mich kurz durchschüttelt, mir aber das gute Gefühl gibt, klug gehandelt zu haben. Wenig später unterhalte ich mich mit einem Wanderer. Normalerweise spreche ich fremde Leute nicht an, aber heute bin ich bester Laune, da kann ich auch mal freundlich sein.
Die Runde ist zwar noch lang, aber es ist Mittagszeit, weshalb ich den Rückweg antrete. Zwischenzeitlich ist es so warm, dass ich vermutlich auch irgendwo draußen essen könnte. Da ich aber Hunger habe und fürchte, dass ich ewig durch die Gegend irre auf der Suche nach einem angemessenen Restaurant, mache ich mir in der Wohnung etwas zu essen. Nach dem Essen kann ich sicher irgendwo draußen sitzen, denn es scheint zu warm, um eine weitere Moselsteig-Geocaching-Wanderung zu machen. Das ist hier schließlich Urlaub und soll mich entspannen. Was mich auch in diesem Urlaub etwas nervt ist der WLAN Empfang in der Wohnung, der mitunter komplett ausfällt. Ich weiß zwar nicht, woran es liegt, finde es aber schrecklich, dass so etwas auch im Jahr 2021 immer wieder passiert.
Am Nachmittag irre ich durch die Gegend, lese auf einer Bank ein Buch zu Ende und sitze dann lange in der Nähe des Friedhofs und schaue auf die Stadt hinab. Später kaufe ich mir eine Currywurst und verspeise sie an einem Stehtisch. Wie lange habe ich das eigentlich nicht mehr gemacht? Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern. Weil die Sonne mich heute liebt, kaufe ich mir anschließend noch drei Kugeln Eis im Becher und nehme dieser auf einer Bank an der Mosel zu mir. Das Eis schmeckt prima. So geht Urlaub. Ein Mann will seinem offensichtlich behinderten jungen in sein Auto setzen, plötzlich fängt dieser an zu kreischen, fuchtelt wild mit den Armen herum und springt rückwärts auf die Straße. Eine Frau auf einem Fahrrad muss stark bremsen und kreischt dabei fast wie der Junge. Ich schaue ihr dabei ins Gesicht und obwohl ich nicht warum, wirkt die Frau in genau diesem Moment behinderter auf mich als der Junge. Der Mann setzt den Jungen, der die Frau nicht einmal bemerkt hat, ins Auto und die Frau fährt weiter. Es ist nichts passiert, aber viel hätte passieren können.
Da es langsam frisch wird schlendere ich gemächlichen Schrittes an der Mosel entlang Richtung Ferienwohnung. Neben der Bank auf die ich mich noch ein paar Minuten setzen möchte, sitzt eine Katze, die ich am Sonntag hier schon gesehen habe, und schaut mich an. Als ich sie anspreche springt sie auf die Bank und begrüßt mich. Ich frage mich, ob ich mich zu ihr sitzen darf und kaum sitze ich, da sitzt sie schon auf meinem Schoß. Katzen sind einfach faszinierende Wesen und ich mag sie immer dann noch ein wenig mehr, wenn sie nett zu mir sind und mich beachten. Nach einer Weile springt sie runter und geht ihres Weges. Ich mache mich wenig später auch auf den Weg. Das war bisher ein ganz wunderbarer Urlaustag. Davon bitte mehr.
Als ich gegen 18.30 Uhr in der Wohnung meine Marzipan-Schnecke, die wirklich köstlich schmeckt, zu mir nehme, scheint es so als hätte ich plötzlich Nachbarn bekommen. Eine Frau quatscht fast die ganze Zeit und ich fühle mich beinahe als wäre ich zu Hause. Diese dünnen Wände sollten verboten werden. In welcher Sprache die Frau da plappert, weiß ich nicht, vermute aber es könnte asiatisch sein. Diese Nähe zu anderen Bewohnern ist grundsätzlich nichts für mich. Selbst als ich später im Schlafzimmer bin, dringt die Stimme der Frau zu mir durch. Das kann sich eigentlich nur um einen schlechten Scherz handeln, ist aber harte Realität. Später vermute ich, dass es die Frau des Vermieters sein muss, da sie nicht zurück in die obere Etage kommt.
Laut Google bin ich heute sage und schreibe 21 km gewandert. Krass.
Tag 4
Der Tag startet kurz vor 08.00 Uhr. Es ist neblig bei frischen 9 Grad. Da mag ich nicht wirklich aufstehen. Einkaufen muss ich nicht, weil ich noch genug Aufbackbrötchen habe, daher stehe ich auch erstmal nicht auf. Ich bin hier schließlich im Urlaub und könnte, wenn ich wollte, den ganzen Tag liegen bleiben.
Nach dem Frühstück bin ich bereit mich auf den Weg zu machen, als ein Regenschauer mich zurück ins Bett treibt. Allerdings dauert dieser nicht lange, weshalb ich irgendwann doch aufstehe, um ein wenig zu wandern. Übermütig wie ich bin, wandere ich von einer zur nächsten Brücke, weil ich unbedingt auch mal auf der anderen Seite an der Mosel entlang wandern will. Die Strecke an der Straße ist wenig überzeugend und ich bin froh, dass ich nach etwa 2,5 Kilometern an der Brücke bin und die Seite wechseln kann. Vorher finde ich noch einen letzten Cache, bevor ich meine Geocacing-Aktivitäten für diesen Urlaub einstelle. Dummerweise fängt es kurze Zeit später heftig zu regnen an und irgendwann bieten die Bäume auch keinen Schutz mehr, so dass ich durch den Regen zurückwandern muss. Immerhin sorgt der Schirm dafür, dass ich nicht komplett nass werde. Für Regen kann ich mich echt nicht begeistern, daher bin ich froh als ich zurück in der Wohnung bin und die nasse Hose endlich ausziehen kann. Anschließend füttere ich mich und überlege, was ich heute noch anstellen kann.
Nach einigen weiteren Schauern, die dafür sorgen, dass ich in der Wohnung bleibe und Musik höre, kann ich zu einer letzten Runde durch den Ort aufbrechen. Wie jeden Tag komme ich an einem Jungen vorbei, der auf der Straße Fußball spielt. Warum er immer alleine spielt bleibt ungeklärt. Ich wandere durch den Ort und bleibe erneut vor einem Laden stehen, der auch heute geschlossen hat, was sehr schade ist, denn ich war bereit mir etwas zu kaufen, was ich nicht wirklich brauche. Ein Windspiel. Doch weil geschlossen ist, kaufe ich halt nichts. In der Sonne ist es wunderbar warm, ohne Sonne eher frisch. Ich sitze eine Weile im Schatten, kann mich aber nicht dafür begeistern und ziehe weiter. Kurz setze ich mich noch auf die Katzenbank, aber zum Sitzen ist es einen Tick zu frisch. Zumindest für mich Weichei. Ich schlendere langsam zurück, die Katze verlässt die Wohnung, um ihren vermutlich täglich stattfindenden Ausflug zu machen, und so kann ich mich noch von ihr verabschieden. Nachdem ich mich verabschiedet habe, beschließe ich, dass der Urlaub an der Mosel nächstes Jahr nicht mehr der letzte, sondern der zweite und einen Tag längere Urlaub sein wird. Vermutlich wird der dritte Urlaub im nächsten Jahr mich dann in Richtung Hochsauerlandkreis führen. Alles unter der Voraussetzung, dass ich mir das noch leisten kann und zwischenzeitlich nicht verstorben bin. Zwei Grundvoraussetzungen für weitere Urlaube.
Als ich zurückkomme steht eine junge Frau vor dem Haus. Sie sieht nicht asiatisch aus und als sie später im Nebenzimmer telefoniert, höre ich sie auch wieder gut, habe aber noch immer keine Ahnung, welche Sprache sie wohl spricht. Ich weiß nur, dass sie zum Haus gehört und gerne telefoniert. Aber auch das ist nicht gesichert. Was allerdings gesichert ist, ist die Tatsache, dass die Wände in Häusern oft einfach zu viele Geräusche durchlassen. Ich mag das nicht. Den Rest des Abends schaue ich, wie auch an den Vortagen, etwas Fernsehen und kann mich auch weiterhin nicht fürs TV-Programm begeistern, weshalb ich auch heute schnell genug davon habe und mich ins Bett lege, um zu lesen.
13 Kilometer bin ich heute gewandert. Das ist sehr moderat und möglicherweise auch sehr vernünftig.
Tag 5
Gegen 09.30 Uhr habe ich meine Sachen gepackt und trete die Rückreise an. Da das Coupé unberechenbar ist, schaue ich nach einer Route ohne Autobahn. Die gibt es zwar, würde aber fast sechs Stunden dauern und ist somit keine Option. So bleibt nur das Abenteuer Autobahn.
Noch bevor ich die Autobahn erreiche klingelt mein Telefon. Da ich die Nummer nicht kenne, bin ich etwas neugierig und gehe ran. Es ist meine Chefin. Zunächst glaube ich, sie möchte fragen, ob ich nicht spontan arbeiten kann, doch sie will mir nur mitteilen, dass sie die Maßnahme gewonnen hat und es im November losgeht. Wenn jetzt noch das Coupé durchhält, ist der Tag perfekt.
Auf der Autobahn überhole ich nur, wenn genug Platz ist, um reagieren zu können, wenn der Motor ausgeht. In einem Stau geht die Kontrollleuchte an, was mich überraschenderweise nicht weiter beunruhigt. Was mich hingegen beunruhigt ist die Tatsache, dass es öfter keinen Seitenstreifen gibt, manchmal gibt es nicht einmal genug Platz, um bei einer Panne keinen Stau zu verursachen. Über so etwas habe ich mir früher nie Gedanken gemacht, weil es mir unwahrscheinlich erschien, dass ich an so einer Stelle liegenbleiben könnte. Eigentlich erschien es mir zumeist unwahrscheinlich, dass ich überhaupt mit einem Auto liegenbleiben könnte, weil so etwas nur Leuten passiert, denen halt blöde und derart ärgerliche Dinge passieren. Dazu zähle ich mich früher nie. Jetzt allerdings schon.
Es ist etwa 12.45 Uhr als ich gerade mit Tempo 140 ein anderes Fahrzeug überhole als das Coupé spontan ausgeht. Fast schon routiniert schalte ich die Warnblinker ein, bremse ab, wechsle auf die rechte Spur, dann auf den Beschleunigungssteifen, um kurze Zeit später auf dem Seitenstreifen stehen zu bleiben. Passenderweise wieder neben einer Notrufsäule. Ich ziehe den Schlüssel ab, stecke ihn wieder rein, die Kontrollleuchten bleiben aus, das Coupé startet. Den Rest der Strecke traue ich mich fast gar nicht mehr auf die linke Spur und komme glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle durch. Das war der letzte Urlaub des Jahres. In etwa sieben Monaten geht es weiter und ich bin gespannt, welches Fahrzeug bereit sein wird mich in den Urlaub zu bringen.
Traben-Trarbach in Bildern
Auch nach dieser wunderbaren Reise dürfen die schönsten Urlaubsfotos natürlich nicht fehlen.
Eine geräumige Küche sogte dafür, dass ich täglich frisch kochen konnte.
In dem Wohnzimmer verbrachte ich die Abende und fand das TV-Programm blöd. Am Tisch rechts nahm ich täglich meine Mahlzeiten zu mir.
Diese Treppe führt hinauf zur Ferienwohnung.
Mein erster Einkauf. Wie üblich, nur frische und gesunde Produkte.
Mein traditionelles Urlaubsfrühstück. Gesund, lecker und nahrhaft.
Nebel kann auch schön sein.
Hier sitze ich in meinen Wanderschuhen auf einer Schaukel und genieße die Aussicht während ich einen Müsliriegel zu mir nehme.
Mein traditionelles Urlaubsmittagessen. Ebenfalls gesund, lecker und nahrhaft.
Schaufensterdeko muss nicht immer langweilig sein.
Ich stelle mich gerne auf Brücken, um Fotos zu machen.
Die gleiche Brücke, nur die andere Seite. Ganz nach meinem Geschmack.
Auf der Hinweistafel liegt ein Cache. Beim Versuch auf der Rückseite hochzuklettern bin ich abgerutscht. War irgenwie uncool und tat weh.
Da bin ich reingegangen, um einen Cache zu finden. Als ich rauskam saß eine Spinne auf meiner rechten Schulter. Da habe ich mich erschreckt.
Nachdem ich die Spinne verjagt hatte, konnte ich wenig später den Ausblick genießen.
Wegweiser. Nützlich und Informativ.
Eine kleine Stärkung für Zwischendurch. Leckeres Vergnügen.
Im Eis-Café Simonetti wird leckeres Eis serviert.
Manchmal mögen mich Katzen. Diese ruhte sich eine Weile auf meinem Schoß aus bevor sie weiter musste.
So sehe ich morgens in Traben-Trarbach unter einer Decke im Bett aus.
Der letzte Cache, den ich in Traben-Trarbach fand. Dummerweise habe ich den Golfball nicht mitgenommen.
Ein verregneter Nachmittag auf dem Sofa mit Blick aus dem Fenster. Wenig später konnte ich wieder raus, weil der Regen fertig war.
Eines der Bücher hat mal mir gehört. Vielleicht wird das eine neue Tradition, denn auch im letzten Urlaub blieb ein Buch zurück.
Die Ente blieb zurück, weil immer eine Ente zurückbleibt.