September 2010

Nina. Teil 2
Da ihre Ehe auch weiterhin alles andere als gut läuft, fragt mich Nina, ob ich Lust hätte mit ihr etwas zu trinken. Allerdings nur, wenn ich akzeptiere, dass nichts läuft. Ich bin einverstanden und wir verabreden uns für den nächsten Tag. Die Wahrscheinlichkeit für ein zweites Treffen liegt nun bei 89,47%.

Tatsächlich treffen wir uns am nächsten Tag um 20.00 Uhr in der CU Bar. Unser Gespräch dreht sich hauptsächlich um ihre Ehe. Ich finde es interessant und bin zufrieden, dass sie so viel erzählt. Ich habe nämlich nichts zu erzählen. Wie bei unserem ersten Treffen ist sie nervös. Zwar diesmal nicht während der gesamten Zeit, doch auch heute spielt sie intensiv mit ihrem Strohhalm rum. Zwischendurch schweigen wir uns an. Ich weiß nichts zu erzählen und habe auch keine Fragen vorbereitet. Und so schaue ich mir ihre großen Brüste an. Mindestens Körbchengröße E, vermute ich. Viel zu groß. Wozu braucht eine Frau bloß so große Brüste? Ich mag derart große Brüste nicht. Andererseits kann ich mich auch irren, denn ich muss immer wieder hinsehen. Weil wir weiter schweigen, betrachte ich nun ihre Hände. Ihre Hände gefallen mir. Ich stelle mir vor, wie sie mit diesen Händen in meine Hose fasst und beschließe, dass derartige Gedanken irgendwie absurd sind und überlege mir stattdessen, ob sie sich langweilt und wie ich das Gespräch wieder in Gang bringen kann. Also stelle ich eine Frage zu ihrem Job. Schon erzählt sie wieder und ihre Nervosität ist plötzlich auch wieder zurück. Liegt das jetzt an mir oder ist sie grundsätzlich ein nervöser Mensch? Obwohl mir der Gedanke, dass ich sie nervös mache gefällt, vermute ich, dass es nichts mit mir zu tun hat und sie grundsätzlich nervös ist. Schließlich sitze ich nur hier und mache nichts weiter als ihr zuzuhören und den einen oder anderen blöden Kommentar abzugeben. Vielleicht langweilt sie sich ja auch und hofft, dass die Zeit schnell vergeht, damit sie endlich weg kann. Obwohl unser Date weder auf sexuelle Handlungen hinausläuft, noch ein flüssiges Gespräch stattfindet, bin ich froh, nicht zu Hause vor dem Fernsehen zu sitzen. Ihre Nervosität geht mittlerweile sogar so weit, dass sie ihr Glas umwirft. Vielleicht sollte sie mal zu einem Arzt gehen. Apropos gehen. Wir müssen jetzt auch gehen. Also zahlen wir und machen uns auf den Weg.

Ich bin froh, dass ich mal wieder raus war, genieße die frische Luft und fühle mich durchaus zu Nina hingezogen. Sie hat irgendwas, dem ich nicht widerstehen kann. Aber was? Die Wahrscheinlichkeit für ein drittes Treffen liegt bei 44,68%.


Wald, Sex, Insektenstiche
Ich gehe gerne im Wald spazieren. Alleine oder noch lieber mit einer weiblichen Begleitung. Und ich habe gerne Sex. Wenn möglich, nicht alleine, sondern mit einer willigen Frau. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass ich das Angebot von Ursula, die mir, während eines kleinen Spaziergangs, schnellen Sex im Wald anbietet, nicht ablehnen kann. Und so verlassen wir die Wege, ziehen uns ins Dickicht zurück und tun es. Dummerweise lockt unser Liebesspiel unzählige Insekten an, die sich, vermutlich angeregt durch unseren Akt, nichts Schöneres vorstellen können, als ebenfalls zuzustechen. Beim letzten Mal, als wir uns auf diese Art vergnügten, wurde ich nur von einem Insekt gestochen. Heute werde ich mit Stichen übersät. Natürlich bereitet mir dieser Teil unseres Erlebnisses keinerlei Freude. Ich finde es nämlich ganz und gar nicht entzückend beim Sex angegriffen zu werden und anschließend vollkommen zerstochen aus dem Dickicht klettern zu müssen. Diese kleinen Biester versauen einem echt die Freude. Doch davon abbringen, die Nummer ordnungsgemäß zu Ende zu bringen, können die Biester mich nicht. Und so werde ich, wenn eine Frau mir irgendwann wieder eine Nummer im Freien vorschlägt, nicht nein sagen können und mich wieder zerstechen lassen. Das ist zwar irgendwie vollkommen idiotisch und schmerzhaft, aber eine feine Nummer im Freien ist zu geil, um darauf zu verzichten.


Ich gehöre auf die Erde
Jahrelang habe ich erzählt, dass ich unbedingt mal in einem Segelflugzeug mitfliegen möchte. Dieses Jahr zum Geburtstag bekam ich von Ursula einen Rundflug geschenkt. Meine Freude war natürlich groß. Endlich konnte ein Traum in die Tat umgesetzt werden. Und nun stehe ich hier, schaue den Fliegern beim Starten zu und bekomme mehr als nur leichte Zweifel. Der Start geht mir viel zu schnell. Das erinnert mich irgendwie an Achterbahnfahren. Und Achterbahnfahren finde ich schrecklich. Als mir jemand sagt, dass die Flugzeuge von 0 auf 100 in 3 Sekunden beschleunigen, ist es endgültig vorbei mit meiner Freude. Das ist nichts für mich. Da wird mir sicher schlecht und ich hasse es, wenn mir schlecht wird. Außerdem finde ich es bedenklich, dass jeder, der in ein Segelflugzeug steigt, einen Fallschirm umgeschnallt bekommt.

Kaum dreißig Minuten später bin ich an der Reihe. Mir werden die Instrumente erklärt. Dazu gibt es ein paar Verhaltenshinweise und dann wird mir auch schon der Fallschirm umgeschnallt. Ich weiß nicht, wie ich es schaffe nicht abzuhauen, da mein Körper sehr deutlich signalisiert, dass er doch lieber am Boden bleiben würde und für solche Belastungen einfach ungeeignet ist. Wenige Augenblicke später sitze ich in dem Segelflieger. Aus der Nummer komme ich wohl nicht mehr raus. Ich sehe noch, wie das Seil sich spannt und dann werde ich in den Sitz gepresst. Der letzte Rest Entspannung verlässt meinen Körper und wird durch absolute Anspannung ersetzt. Ich versuche, mich irgendwo festzuhalten, meine Augen wandern wild hin und her, suchen einen Punkt, der die Beschleunigung eventuell erträglicher macht. Letztlich blicke ich gen Himmel und verfalle in eine Art starre. Bis zum Ausklinken des Segelflugzeuges sind nur wenige Sekunden vergangen, die mir allerdings wie eine Ewigkeit vorkamen. Direkt nach dem Ausklinken sinkt das Segelflugzeug. Nur für einen Augenblick, doch lange genug, um erneut vollkommen zu verkrampfen. Wie soll ich die 30 Minuten bloß überstehen? Die nächsten 12 Minuten fliegen wir im Kreis. Ich betrachte die Aussicht, die Flügel des Segelflugzeugs, die Instrumente und versuche mich zu beruhigen. Mein Pilot weist mich darauf hin, dass wir mittlerweile 1000 m hoch sind. Das finde ich erschreckend. Ich wollte gar nicht so hoch hinaus. Bei 1300 m haben wir unsere optimale Flughöhe erreicht und fliegen direkt unter den Wolken herum. Und was noch wichtiger ist, wir fliegen geradeaus. Jetzt beginnt die schönste Phase des Fluges. Geradeaus Fliegen ist toll. Der Pilot sagt mir, welche Orte wir da unten sehen und ich merke, dass ich nicht wirklich in der Lage bin seinen Ausführungen zu folgen. Ich bin vollkommen orientierungslos. Nach einer Weile sagt er, dass wir jetzt etwas schneller fliegen und ich befürchte, dass mir das gar nicht gefallen wird. Ich sehe noch, wie er den Flieger nach unten richtet, dann drückt mich die Beschleunigung in den Sitz. Ich versuche krampfhaft mich irgendwo festzuhalten. Meine Finger krallen sich in die Instrumententafel. Ich glaube, ich bin gerade etwas panisch. Die Geschwindigkeit beträgt nun 180 Stundenkilometer. Wir fliegen geradeaus. Meine Atmung setzt wieder ein. „Geht es Dir gut dahinten?“ – „Ja. Muss es ja. Ich habe ja keine andere Wahl.“ Mehr als diesen merkwürdigen Satz kriege ich nicht zu Stande. Auch wenn es ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis für mich ist, muss ich ständig auf die Uhr schauen, um zu sehen, dass es bald überstanden ist. Kurz vor Ende des Rundflugs hat mein Pilot noch eine Überraschung für mich. Ein besonderes Unterhaltungsprogramm. Er fliegt ein paar schnelle Kurven, beschleunigt stark, lässt den Flieger sinken und steigen. Was genau er tut, kriege ich allerdings nicht mit. Mir kommt es so vor, als würde ich herumgewirbelt. Durchaus panisch versuche ich erneut, mich irgendwo festzuhalten und verkrampfe dabei natürlich völlig. Meine Hände krallen sich irgendwie an der Armaturentafel fest. Als wir wieder geradeaus fliegen, wundere ich mich, dass ich noch lebe und löse die Hände von der Armaturentafel. Mein Pilot fragt, wie mir das gefallen hat und ob ich eine Wiederholung wünsche. Ich sage ihm, dass es mich an eine Achterbahnfahrt erinnert hat und dass ich Achterbahnfahren überhaupt nicht mag. Die Wiederholung der Flugeinlage lehne ich dankend ab. Die Frage, ob ich sonst noch Wünsche habe, beantworte ich wie folgt: „Einfach nur sanft zu Ende fliegen.“ Bis auf wenige Augenblicke, in denen mir das Sinken eindeutig zu schnell geht, lässt sich der Rest des Fluges überstehen. Dann landen wir, ich löse die Gurte und springe wie ein Flüchtender aus dem Segelflugzeug. Obwohl ich einigermaßen gelitten habe, bedanke ich mich noch bei dem Pilot. Ich glaube, ich bin völlig durcheinander. Ursula, der ich diesen Flug zu verdanken habe, empfängt mich und weist mich darauf hin, dass ich völlig blass bin und irgendwie arg mitgenommen aussehe. Nur gut, dass mich niemand im Flieger sehen konnte. Da habe ich sicher noch viel fertiger ausgesehen.

Etwa zwei Stunden nach meinem Flugabenteuer haben sich mein Kreislauf und meine Gesichtsfarbe wieder normalisiert. Für derart aufregende Erlebnisse bin ich nicht geschaffen. Ich kann mir nicht vorstellen, je wieder in ein Segelflugzeug zu steigen. Ich gehöre auf die Erde.


Nina. Teil 3
Vier Tage nach unserem letzten Treffen besucht mich Nina, um gemeinsam mit mir einen Film zu gucken. Wir unterhalten uns kurz, dann wählt sie den Film Bube, Dame, König, Gras aus meiner kleinen Sammlung aus. Als ich den Film starten will, fragt sie, ob wir uns vorher noch etwas unterhalten sollen. Müssen wir nicht. Schließlich haben wir uns getroffen, um einen Film zu gucken. Ich weiß sowieso nicht, worüber wir uns unterhalten könnten. Und außerdem haben wir uns erst am Freitag unterhalten. Weil es in meiner Wohnung etwas kalt ist, biete ich ihr ein heißes Getränk an. Sie findet es auch kalt bei mir und nimmt das Angebot dankend an. Als ich aus der Küche zurückkomme, frage ich sie, ob ich etwas verpasst habe. Sie weiß es nicht, weil sie unkonzentriert war. Statt auf den Film zu achten, hat sie mir beim Zubereiten des Getränks zugeschaut. Der Film scheint ihr wohl nicht wirklich zu gefallen. Wir sitzen eng zusammen, was uns neben den heißen Getränken zusätzlich wärmt. Näher werden wir uns allerdings nicht kommen, weil sie auch heute wieder Mundgeruch hat. Das kann kein Zufall sein. Niemand hat bei drei Treffen dreimal Mundgeruch. Möglicherweise hat sie ein Problem mit ihren Zähnen. Oder irgendwas mit ihrem Magen ist nicht in Ordnung. Oder sie trinkt zu wenig. Ich glaube, davon kriegt man auch Mundgeruch. Ist auch nicht so wichtig. So komme ich auf jeden Fall nicht in Versuchung ihr näher zu kommen. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, dass wir sexuell zusammen passen. Warum kann ich nicht genau erklären, nennen wir es Intuition oder Erfahrung.

Da wir nach dem Film noch Zeit haben, schlägt sie vor, dass wir Trivial Pursuit spielen. Ich bin einverstanden und entzückt, dass sie mich gewinnen lässt. So qualifiziert sie sich automatisch für einen erneuten Besuch bei mir. Ebenfalls für sie spricht, dass sie ein ziemlich anspruchsloser Gast ist. Außer dem Heißgetränk hat sie keine weiteren Wünsche. Nach dreieinhalb Stunden ist mein Bedarf an Gesellschaft gedeckt und ich bringe sie zur Straßenbahn. Sie sagt, dass sie den Nachmittag nett fand und wir das gerne wiederholen können. Einverstanden. Die Wahrscheinlichkeit für ein viertes Treffen liegt nach meinen Berechnungen nun bei 83,92%.


Der Geruch der alten Leute
Als ich klein war, habe ich festgestellt, dass alte Leute komisch riechen. Das fand ich immer etwas unangenehm, dachte aber, dass es so sein muss, wenn man alt ist. Ich dachte, dass es so ist, damit man auch in der Dunkelheit erkennt, dass man es mit alten Menschen zu tun hat. Im Laufe der Jahre wurde mir dann klar, dass nicht alle alten Leute komisch riechen. Seitdem habe ich versucht herauszufinden, wann das mit dem Geruch anfängt, warum es nicht alle alten Leute erwischt und vor allem, ob der Geruch plötzlich oder schleichend Besitz von den alten Leuten ergreift. Außerdem habe mich gefragt, ob der Geruch daher kommen kann, dass alte Leute noch vor ihrem Tod irgendwie mit der Verwesung beginnen und es sich um vorzeitigen Verwesungsgeruch handelt. Eine Antwort habe ich nie erhalten. Jetzt, wo ich selber halb alt bin, habe ich bemerkt, dass ich hin und wieder komisch rieche. Aus dem Mund und auch ganz allgemein. Allerdings finde ich meinen Geruch doch etwas abweichend von dem wohlbekannten Geruch der alten Leute. Und so beginne ich zu forschen.
Nach vielen Tagen gründlicher Beobachtungen, Analysen und vieler Geruchsproben, komme ich zu folgendem Ergebnis. Ich rieche noch anders. Mein Geruch ist zu 93,28% auf mangelnde Hygiene zurückzuführen und hat nichts mit meinem Alter zu tun. Was genau die restlichen 6,72% für eine Bedeutung haben, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Möglicherweise sind diese dem Alter zuzuordnen oder der beginnenden Verwesung. Ich werde, nachdem ich mich gründlich gereinigt habe, meinen Körpergeruch weiter intensiv und konzentriert beobachten und analysieren. Ob alte Leute nun wirklich verwesen oder ob es andere Gründe für deren Geruch gibt, kann ich deshalb noch nicht abschließend sagen. Aber da die Zeit in diesem Fall für mich arbeitet, gehe ich davon aus, dass ich spätestens in ein paar Jahren das Geheimnis gelüftet haben werde. Denn dann bin ich selber alt und rieche bestimmt auch so merkwürdig. Was mich so sicher macht, dass ich später auch mal so rieche, sind diese verdammten 6,72%, die sich einfach nicht zuordnen lassen.


Einladung
Am Wochenende lädt mich eine 34-jährige, 135 kg leichte Frau, die mich im Internet gefunden hat, auf einen Kaffee ein. Nach dem Kaffee soll es Sex geben. Ich lehne das überaus großzügige Angebot mit der Begründung, dass ich keinen Kaffee mag, ab. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.


Frauen
Obwohl ich eine Beziehung führe, bin ich weiterhin ständig auf der Suche nach neuen Frauen, um Sex zu haben oder einfach nur, um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Ob es wirklich nur daran liegt, dass ich mit Ursula eine offene Beziehung führe, glaube ich nicht. Vermutlich suche ich insgeheim doch nach einer Frau, die mehr als nur ein Abenteuer sein kann. Denn Ursula und ich haben zwar eine Menge Spaß, wissen aber beide, dass eine klassische Beziehung nicht möglich ist. Sie hat zwei Kinder und ich kann mit Kindern so gar nichts anfangen. Ich habe nicht vor, näher zu ihr zu ziehen und ich bin sicher, dass sie in unserer Beziehung nicht alles bekommt, was sie sich wünscht. Diverse Gespräche haben das längst erwiesen. Nichtsdestotrotz haben wir viel Spaß und viel Sex und stehen halt voll auf uns. Die Art, wie wir unsere Beziehung führen, scheint mir die einzig mögliche zu sein. Früher oder später wird einer von uns, die Erfahrung sagt, dass sie es sein wird, jemand anderen finden. Dann endet dieses Kapitel und ein neues beginnt. Und deshalb nutze ich die Möglichkeiten, die sich diese Art der Beziehung bietet, um nach Sex und vielleicht noch mehr zu suchen. Dass ich dabei manchmal etwas zu weit gehe und Menschen verletze, war nie geplant. Doch vermutlich lässt es sich nicht vermeiden, wenn man so lebt. Vielleicht aber auch doch. Ich weiß es nicht. Vielleicht finde ich es irgendwann heraus.


Echt peinlich
Mein Besuch bei der ARGE verläuft vollkommen anders als erwartet, denn meine Betreuerin hat ein Angebot für mich. Nicht Arbeitslosenversicherungspflichtig. 1239,31€ Brutto. 40 Stunden Woche. Es nennt sich Jobtrainer. Ich bin komischerweise nicht begeistert und fühle mich belästigt, als mir das Angebot gemacht wird. Ich habe keine Zeit für solche Sachen. Glücklicherweise ist die Tätigkeit bis zum 31.12.2010 begrenzt. Was normalerweise bedeuten müsste, dass ich ab Januar 2011 wieder meine Ruhe habe, da ich nicht daran glaube, dass irgendein Arbeitgeber daran interessiert sein könnte, mich über diesen Zeitraum hinaus zu beschäftigen. Auch wenn ich eine günstige Arbeitskraft wäre. Wenn ich meine Betreuerin wäre, würde ich mir maximal einen 1-Euro Job anbieten. Ein kluger Arbeitgeber denkt da sicher nicht anders. Um was für eine Tätigkeit es sich genau handelt, kann mir noch nicht mitgeteilt werden, was ich arg merkwürdig finde. Vermutlich soll ich als Verkäufer hinter einer Wursttheke oder als Regalauffüller in einem Supermarkt tätig werden.

Kaum zu Hause angekommen, rufe ich die Frau vom Bildungszentrum an und vereinbare einen Vorstellungstermin für den nächsten Tag. Das Vorstellungsgespräch soll etwa 1,5 Stunden dauern. Auch das ist mir natürlich viel zu lang. Als hätte ich als Arbeitsloser nichts sinnloseres zu tun.

Am nächsten Tag erscheine ich pünktlich, wie ich es von mir gewohnt bin, zum Vorstellungsgespräch und erfahre mehr über das ganze Unternehmen. Dieser Bildungsträger stellt Arbeitslose ein, macht etwas Theorie mit ihnen und „verleiht“ sie dann an irgendwelche Firmen, wo sie eine Art Praktikum machen und vielleicht hinterher angestellt werden. Klingt nach Zeitarbeitsfirma, ist aber ganz anders und viel erfolgreicher. Ich bin auch erfolgreich, aber nur als Arbeitsloser. Ich will hier weg. Außerdem schäme ich mich, dass ich hier sein muss und will auch gar nicht mit der Frau, die ständig irgendwelche Fragen stellt, reden. „Was möchten Sie denn machen?“ – „Das frage ich mich schon seit zwanzig Jahren.“ – „Und wie lautet die Antwort?“ – „Ich habe keine Antwort. Mit meinem Lebenslauf sehe ich mich irgendwo als Hilfsarbeiter. Irgendein Mist. Mehr wird für mich nicht mehr drin sein.“ Mir ist dieses Gespräch mehr als peinlich. Ich komme mir vor wie der letzte Depp und hasse solche Gespräche. Beruflich bin ich ein Vollversager und möchte bitte nicht darüber sprechen und in Ruhe gelassen werden. Die gute Frau hat dann noch eine Frage zur Theorie, weil sie direkt gemerkt hat, dass mich der Bereich abstößt. „Die Theorie interessiert sie nicht besonders?“ – „Nein. Ich habe schon genug Zeugnisse mit denen ich meine Wände tapezieren kann. Das hat mich bisher nicht weitergebracht.“ Was soll ich auch anderes sagen? Wir reden dann noch etwas über meinen lückenhaften Lebenslauf und landen durch einen dummen Zufall beim sozialen Bereich. „Wenn Sie der Bereich interessiert, warum haben Sie nicht versucht, da reinzukommen?“ – „Weil ich mich für unqualifiziert halte.“ – „Haben Sie sich denn schon bei der ARGE beworben?“ – „Natürlich. Schon oft. Die wollen mich nicht.“ Es folgen weitere Fragen, die ich natürlich alle mit einer negativen Antwort abschmettern kann. „Sie haben auch auf alles eine Antwort. Das scheint eine Ihrer Stärken zu sein.“ – „Stärken? Na ja, weitergebracht hat mich das bisher nicht.“ Da Sie nicht wirklich weiß, was Sie mit mir anfangen soll, schlägt Sie vor, dass Sie bei zwei Autohäusern, bei denen ich mich im letzten Monat beworben habe, anruft und nachfragt, ob ich dort nicht ein Praktikum machen kann. Ich sehe mich zwar nicht als Autoverkäufer, willige aber ein. Ist doch eh alles völliger Unsinn. Ich kriege nur Depressionen von solchen Gesprächen und Situationen. Und so sitze ich vor dieser recht attraktiven Vermittlerin, die sich Jobcoach nennt, wie ein Häufchen Elend, das zwar auf alle Fragen eine Antwort hat, aber in etwa so selbstbewusst ist wie ein toter Frosch. Ich will nur noch raus aus dieser peinlichen Situation. Kann die Frau nicht einfach akzeptieren, dass ich eine Wurst bin? Ich habe es doch auch akzeptiert. Doch erst nach dreißig Minuten ist der Spuk endlich vorbei und ich darf gehen. Sie meldet sich, sobald sie eine Idee hat, wozu man mich verwenden kann. Bitte nicht.

Um anschließend wieder besser drauf zu kommen, kaufe ich mir eine Tüte Nimm 2 Lachgummi Joghurt. Schmecken gut, helfen aber nicht. Darf ich jetzt bitte im Erdreich versinken? Zusammen mit meinen Lachgummis?


Bananendose
Meine scheinbare Vorliebe für Bananen beschert mir heute ein wunderschönes Geschenk. Eine Bananendose von Takko. So ist meine Ausflugsbanane in Zukunft immer bestens geschützt und nicht mehr Druckstellengefährdet. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Geschenk und bin mir sicher, dass meine Bananen es lieben werden.


Das Valdoxan-Experiment
Menschen trinken ja häufig, um ihr Leben besser zu ertragen. Zwar würden es die meisten nicht zugeben, doch es ist so. Mein Problem ist, dass ich einfach keinen Alkohol trinken mag. Zumindest nicht so viel, dass das Leben scheinbar besser und ich lustiger werde. Das ist natürlich blöd, weil ich so kein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft werden kann. Ich kann mir einfach nichts schön trinken. Ein sehr bedauerlicher Zustand. Doch so sehr ich es auch versuche, nach dem zweiten Glas Alkohol mag ich nicht mehr trinken. Also habe ich über andere Rauschmöglichkeiten nachgedacht, die mich besser in die Gesellschaft integrieren können. Ich könnte Gras rauchen, bin aber als Nichtraucher ungeeignet. Koksen ist zu teuer und ich habe Angst, dass davon Löcher in meine Nase kommen. Heroin macht furchtbar abhängig, hat zu viele Nebenwirkungen und ist obendrein unbezahlbar. So komme ich auf die grandiose Idee mir meine glücklich machenden Drogen von der Krankenkasse bezahlen zu lassen. In der Hoffnung auf einen Jahresvorrat Diazepam spreche ich bei meiner Therapeutin vor. Dummerweise gibt es kein Diazepam für mich. Stattdessen wird mir Valdoxan aufgeschrieben. Ich bin zwar wenig begeistert, erhoffe mir aber, dass mich dieses Mittel in ein neues Leben begleitet.

Nach zwei Wochen ist alles wie gehabt. Ich finde immer noch alles so beschissen wie vorher und bin sehr traurig, dass mich das Mittel nicht glücklich macht. Kein Rauschzustand, keine Euphorie, kein unerträgliches Selbstbewusstsein. Diese Tabletten scheinen ein Placebo zu sein. Und obwohl ich gerne an Placebos glaube, beschwere ich mich nach drei Wochen bei der Therapeutin und bitte um ein anständiges Präparat. Doch leider bekomme ich keine anderen Drogen, sondern werde aufgefordert, die doppelte Menge von den nutzlosen Pillen einzuwerfen. Drei Wochen soll ich es testen, dann weiß man, ob dies die richtigen Drogen für mich sind. Leider glaube ich nicht mehr an dieses Präparat.

Auch die doppelte Menge Valdoxan ändert nichts an meinem Zustand. Weder bin ich ein quitschvergnügter Vogel noch ein entspannter und kontaktfreudiger Mensch geworden. Eher im Gegenteil. Dafür ist mein Oberkörper voller Ekzeme. Somit ist wenigstens bewiesen, dass es kein Placebo ist. Es ist ein Mittel zur Herstellung von hässlichen Ekzemen. Da ich nicht nach einem solchen Mittel verlangt hatte, sondern einfach nur besser drauf sein wollte, setze ich das Mittel ab. Das Experiment ist gescheitert.


Zittern
Weil Tabletten keine Lösung zu sein scheinen, versuche ich es mit etwas Training. Doch irgendwas scheine ich heute falsch zu machen, denn nach nur dreißig Minuten setzt ein unangenehmes Zittern ein. Fortan bin ich kaum noch in der Lage irgendwelche Geräte zu bewegen. Ist das jetzt mein persönlicher Verfall oder eine spontane Allergie gegen die Fitnessgeräte? Nach 45 Minuten kann ich keine Übungen mehr machen, weil ich meine Arme kaum noch hochkriege. Ich scheine wirklich allergisch auf die Trainingsgeräte zu reagieren. Oder bin ich, dank Valdoxan, blitzschnell gealtert? Weil die Antwort nicht wirklich wichtig ist und mich auch nicht weiterbringen würde, verlasse ich das Fitnessstudio, bevor mein Zittern noch jemandem auffällt und man mich am Ende für krank hält.


Agnes
Am 20. September 2010 um 13.51 Uhr treffe ich mich zum ersten Mal mit Agnes. Sie habe ich, wie fast alle Frauen, mit denen ich mich in den letzten Monaten getroffen habe, übers Internet kennengelernt. Sie ist 31 Jahre alt und scheint sehr interessant zu sein. Über eine Stunde ist sie mit dem Zug gefahren, um mich heute zu treffen. Ich finde das ausgesprochen nett von ihr. Der Dortmunder Hauptbahnhof wird mehr und mehr zu dem Treffpunkt, an dem ich Frauen aus dem Internet treffe. Als ich sie entdecke und sofort erkenne, weiß ich, dass ich diesen Moment vermutlich nie vergessen werde. Ich weiß nicht, warum, aber ich bin sicher, dass dieser erste Moment nie mehr aus meinem Kopf verschwinden wird. Möglicherweise wird er irgendwann nicht mehr der Realität entsprechen, sondern nur noch dem, von dem ich glaube, dass es so war, aber das ist einer dieser Momente, die man nie vergisst. Also ich, weil andere den Moment ja nicht erlebt haben. Nach kurzer Begrüßung machen wir uns auf den Weg ins Maximilian, um dort etwas zu trinken. Agnes schaut mich auf dem Weg zum Maximilian nicht an. Entweder ist sie extrem schüchtern oder ich sehe so furchtbar aus, dass sie den Anblick nicht ertragen kann. Ich hingegen schaue sie oft an. Sie sieht lieb aus. Schüchtern geradezu. Reizend mit schönem Haar, welches ich gerne berühren würde. Sie ist ca. 168cm, schlank und ich mag ihre Hände. Hände sind wichtig, denn wenn eine Frau komische Hände hat, dann mag ich das gar nicht. Wir bestellen uns etwas zu trinken und plaudern ein wenig. Hin und wieder entstehen längere Pausen. Agnes ist sichtbar nervös und kann mich auch weiterhin kaum anschauen. Ich mag es, wenn eine Frau meinetwegen nervös ist. Nach einer Weile darf sie, wie vorher telefonisch vereinbart, die Getränke zahlen und wir machen einen kleinen Spaziergang. Sie ist immer noch sehr zurückhaltend und ich frage mich, ob sie daran interessiert ist, mich heute noch zu küssen. Da mir der Spaziergang keine neuen Erkenntnisse bringt, setzen wir uns ins Cottons, um erneut etwas zu trinken. Agnes gesteht mir ihre Nervosität und ich frage sie, ob wir, nachdem wir ausgetrunken haben, einkaufen gehen, weiter spazieren gehen oder in den Fredenbaumpark fahren wollen. Sollte sie sich für den Park entscheiden, weiß ich, dass wir heute nicht nur reden werden. Wir haben nämlich vorher telefonisch vereinbart, dass wir uns dort küssen werden. Sie entscheidet sich für den Park und ich bin entzückt. Wir bezahlen und machen uns auf den Weg. Auf der Fahrt biete ich ihr eine Banane an, die sie aber nicht möchte. Darum muss ich meine Banane alleine essen.

Im Park angekommen machen wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Parkbank. Als die perfekte Bank gefunden ist, setzen wir uns. Agnes ist weiterhin sehr nervös, ich rücke näher an sie heran und sage, dass ich keine Lust mehr habe zu reden und versuche sie zu küssen. Das geht ihr jetzt zu schnell und sie zieht sich blitzschnell zurück. Damit habe ich nicht gerechnet. Da muss ich wohl einen Gang zurück schalten. Ich sage ihr, dass sie nichts tun muss, was sie nicht tun will und versuche durch meine unglaublich charmante und witzige Art die Situation zu entspannen. Es scheint zu funktionieren, denn nach einer Weile küsst sie mich. Sehr zurückhaltend und doch sehr verführerisch. Es gefällt mir ausgesprochen gut. Am liebsten würde ich es jetzt und hier mit ihr tun. Doch das geht nicht. Obwohl mein Blut sich nun verstärkt an bzw. in anderen Körperteilen befindet, entgeht mir ihre Unsicherheit nicht. Sie scheint hin und hergerissen. Lässt sie sich weiter auf mich ein oder lässt sie es lieber sein? Bevor ich völlig den Verstand verliere, schlage ich vor, dass wir gehen, bevor es hier zu heiß wird. Ein letzter Kuss noch. Verführerischer und heißer als zuvor. Unsere Körper eng aneinander, die Lust weiter zu gehen, sie auf der Stelle zu vernaschen, spürbar. Doch dies ist weder der richtige Ort noch der richtige Moment. Noch sind es nur Küsse, die vielleicht intensiver als vertretbar sind, doch noch ist es früh genug damit aufzuhören. Ich spüre, dass sie sich in einer schwierigen Situation befindet und entscheide, dass es jetzt besser ist zu gehen. Sie stimmt mir zu, wir machen uns auf den Weg zurück zum Auto und ich bringe sie zurück zum Bahnhof. Ein letzter Kuss zum Abschied. Dann steigt sie aus. Das war wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Davon will ich mehr.


Nochmal joggen
Weil die Kernspintomographie nur einen kleinen Knorpelschaden, der noch nicht behandelt werden muss, erkannt hat, beschließe ich, dass ich trotz Kniebeschwerden joggen gehe. Einmal pro Monat will ich mir dieses Vergnügen einfach gönnen. Ich lege meine Kniebandagen an und mache mich auf den Weg. Ziel ist es, etwa 25 Minuten zu joggen. Mehr kann und will ich meinem alten Körper nicht zumuten. Da ich in den letzten Wochen wegen meiner Kniebeschwerden kaum noch Ausdauertraining machen konnte, bin ich konditionell rasch am Ende. Der Puls ist ständig über 160. Mir ist das eindeutig zu viel, aber was soll ich dagegen machen? Nach 26 Minuten und 39 Sekunden beende ich mein sechstes Joggen in diesem Jahr. Später stelle ich fest, dass ich in diesem Jahr noch nicht einmal so lange gejoggt bin. Da ich nicht weiß, ob ich mich darüber freuen oder verzweifeln soll, verdränge ich meine Gedanken und hoffe, dass es nicht das letzte Mal war, dass ich joggen war.


Dumm wie eine Pfandflasche
Ganz entzückend finde ich es an einem Pfandflaschenautomaten zu stehen, wenn jemand vor mir mindestens dreißig Pfandflaschen dabei hat, um diese dem Pfandflaschenautomaten zuzuführen. Vollkommen entzückt bin ich, wenn dieser jemand, im heutigen Fall eine Frau, zu blöd ist, diese Pfandflaschen ordnungsgemäß zu entsorgen. Und so darf ich diesem verblödeten Exemplar einer Frau dabei zusehen, wie sie fast kläglich an dieser Aufgabe scheitert. Sie hat drei Tüten voller Pfandflaschen und ist nicht wirklich in der Lage diese weit genug in den Automaten zu schieben. Daher darf ich minutenlang folgendes bewundern. Sie steckt eine Pfandflasche in den Automaten, natürlich nicht weit genug, es ertönt eine Fehlermeldung und die Dumpfbacke schiebt die Pfandflasche tiefer in den Automaten. Manchmal hat sie Glück und die Flasche ist weit genug drin, um vom Pfandflaschenautomaten verarbeitet zu werden, meistens hat sie aber Pech und die Flasche ist noch immer nicht weit genug im Automaten. Dann ertönt erneut die Fehlermeldung und Frau Blöd schiebt die Flasche endlich weit genug in den Pfandflaschenautomat. Da ich keine Lust habe mit meinen Flaschen den Laden wieder zu verlassen, suche ich mir einen schönen Sitzplatz und beobachte das Schauspiel von dort aus. Hin und wieder hilft der Frau, die nicht, wie man vermuten könnte, frisch geschlüpft und offensichtlich geistig zurückgeblieben ist, sondern etwa 60 Jahre alt und auf den ersten Blick vollkommen normal aussieht, ihr männlicher Begleiter. Er schiebt die Flaschen weiter in den Automaten und weist sie darauf hin, dass sie es auch so machen muss. Leider ist sie dazu nicht in der Lage. Warum der Begleiter ihr die Arbeit nicht abnimmt, weil sie damit ja offensichtlich überfordert ist, bleibt mir ein Rätsel. Die Frau ist sich auch nach vielen verunglückten Versuchen weder ihrer Unfähigkeit noch ihrer Beschränktheit bewusst und macht den Pfandflaschenautomaten für diese Fehlermeldungen verantwortlich. So vergeht Minute um Minute. Ihr Begleiter hat auch längst aufgegeben die Flaschen nach der zweiten Fehlermeldung weiter in den Pfandflaschenautomaten zu schieben. Er weiß vermutlich, dass bei ihr Hopfen und Malz verloren sind. Resigniert und sprachlos steht er neben seiner Frau. Ich nicke kurz ein. Als ich wieder zu mir komme, ertönt die letzte Fehlermeldung, dann ist es vollbracht. Nach einer unfassbar langen Zeit ist die Frau mit dem IQ einer Pfandflasche fertig. Danach geht es wieder zügig mit der Pfandflaschenrückgabe weiter. Womit definitiv bewiesen ist, dass der Fehler nicht am Pfandflaschenautomaten lag.


Bauchsache
Nachdem ich in den letzten Wochen wegen diverser Knieprobleme nur sehr wenig Ausdauertraining machen konnte, musste ich feststellen, dass ich 1,5kg zugenommen habe. Und wie immer, wenn ich zunehme, lagert sich das ganze Elend an meinem Bauch ab. So bin ich gezwungen, meine Rücksicht auf meine Knie zu vernachlässigen und beim nächsten Besuch im Fitnessstudio eine Stunde Ausdauertraining zu machen. Wenn meine Knie das überleben, werden sie regelmäßig eine Stunde Ausdauertraining über sich ergehen lassen müssen. Außerdem sind Süßigkeiten in nächster Zeit wieder größtenteils tabu. In spätestens drei Wochen will ich wieder ein Untergewichtiger ohne Bauch sein. Das ist der Plan.


Privater Arbeitsvermittler müsste man sein
An Tagen, an denen ich besonders motiviert bin und kein verhasster Arbeitsloser mehr sein möchte, schreibe ich Bewerbungen an alle möglichen Unternehmen. Manchmal sogar versehentlich an private Arbeitsvermittler. Die schreiben dann solche Mails zurück:

Sehr geehrter Herr xxx,
vielen Dank für Ihre Bewerbung und das damit verbundene Interesse an der von uns ausgeschriebenen Stelle.
Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Berufsabschlusszeugnis, Arbeitszeugnisse ect.)
Wir möchten Sie bitten den Bewerberfragebogen, den wir Ihnen als Anlage schicken, auszufüllen und an uns zurück zusenden.
Als private Arbeitsvermittler sind wir auf einen Vermittlungsgutschein angewiesen, den Sie bei der Agentur für Arbeit oder bei der ARGE nach 8 Wochen Arbeitslosigkeit beantragen können.
Wir möchten Sie bitten, dass Sie uns die Kopie davon zukommen lassen.
Falls Sie nicht im Besitz eines solchen sind, senden Sie uns den Fragebogen bitte trotzdem zurück, da wir für die Vermittlung bei einigen Arbeitsgebern den Vermittlungsgutschein nicht zwingend benötigen.
Im diesem Fall werden wir Ihre Bewerbung für Arbeitgeber vorsehen, die selbst bereit sind, die Vermittlungsgebühr zu übernehmen.
Falls sich noch Fragen Ihrerseits ergeben sollten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Im Auftrag

Ich schicke natürlich keinen Vermittlungsgutschein an den Arbeitsvermittler. Mein früherer Betreuer von der ARGE hat nämlich gesagt, dass die meisten Arbeitsvermittler nur auf diese Vermittlungsgutscheine aus und oft alles andere als seriös sind. Unseriös bin ich selber, da brauche ich nicht auch noch einen unseriösen Vermittler. Das wäre vollkommen albern.

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