Juni 2012

Der Verfall schreitet voran
Dass mein Verfall so rasant vonstatten geht, ist deprimierend und war so nicht zu erwarten. Doch scheinbar muss ich es hinnehmen und mir langsam eine schöne Grabstätte aussuchen. Dabei fing alles scheinbar harmlos an. Doch seit geraumer Zeit kann ich wegen Arthrose kein Fußball mehr spielen und nicht mehr wirklich joggen. Seit kurzer Zeit habe ich sogar Schmerzen beim Benutzen des Crosstrainers. In Folge meines Verfalls vermutlich eine unvermeidbare Sache. Dass selbst das Fahrradfahren mittlerweile nicht mehr Beschwerdefrei funktioniert, ist mehr als erschreckend und die Tatsache, dass ich nun selbst beim einfachen Spazierengehen vor lauter Schmerzen nicht mehr weiter kann und eine Pause brauche oder zurück aufs Sofa muss, ist endgültig zu viel. Denn wie soll ich mich in Zukunft fortbewegen? Über den Boden rollen? Mich tragen lassen? Im Rollstuhl fahren? Das ist meiner Meinung nach etwas zu früh, habe ich doch aller Voraussicht nach noch ein paar Lebensjahre vor mir. Soll ich also den Rest meines Lebens vor dem Fernseher verbringen und auf den Tod warten? Sieht ganz so aus. Wenn ich nur noch zu Hause sitze und mich nicht bewege, sollte es mit dem Ableben allerdings etwas schneller gehen. Vielleicht fange ich auch an zu rauchen. Warum das Leid unnötig in die Länge ziehen? Rauchen, saufen, faul und unbeweglich auf dem Sofa liegen und dazu schmuddelige Pornos gucken. Mein Verfalldatum müsste so schneller erreicht werden. Herrliche Zukunftsaussichten.


Cherkasov
Cherkasov schien ein zufriedener Mann zu sein. Er hat eine Familie, hatte einen Job und war immer sehr beliebt. Bis zur Rente hatte er noch einige Jahre vor sich, was ihn aber nicht zu stören schien. Er passte zu seiner Arbeit und seine Arbeit passte stets zu ihm. Er wohnt mit seiner Familie in einer gemütlichen Wohnung, ist immer freundlich und war stets ein netter Gesprächspartner. Ein lebendiger Mann, der mitten im Leben stand. Er stand so lange mitten im Leben bis er eines Tages von einem Schlaganfall umgeworfen wurde. Seitdem steht er nicht mehr mitten im Leben, sondern fährt im Rollstuhl in der Nähe seiner Wohnung auf und ab. Wie viel er noch von dem Geschehen um sich herum mitbekommt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich sehe ihn fast täglich in seinem Rollstuhl sitzen. Er stellt seinen Rollstuhl gerne am Straßenrand ab und grüßt jeden Autofahrer, der an ihm vorbei kommt. Vielleicht grüßt er auch nicht, sondern folgt nur einem Reflex seines Körpers. Keine Ahnung, ob er noch wahrnimmt, dass er grüßt und jemand zurück grüßt. Zumindest gibt es keine sichtbare Reaktion von ihm. Dennoch grüße ich ihn jedes Mal zurück, wenn er wieder seinen rechten Arm zum Gruß hebt. Steht er zur Hauptverkehrszeit an der Hauptstraße, geht sein Arm im Sekundentakt hoch. Kein Auto lässt er aus. Der Arm geht hoch und runter. Was zieht ihn zur Straße? Warum grüßt er? Und was von all dem macht er bewusst? Manchmal, selten zwar, sitzt er einfach nur so an der Straße, wirkt völlig abwesend, grüßt niemanden und es scheint fast so, als hätte jemand eine menschliche Hülle an den Straßenrand gesetzt. Wie viel Cherkasov noch in der Hülle steckt, ist schwer zu sagen. Vielleicht ist Cherkasov am Tag des Schlaganfalls durch jemand anderes ersetzt worden. Vielleicht ist Cherkasov woanders und glücklich dort. Zu wünschen wäre es ihm. Und so ist Cherkasov nur eine schöne Erinnerung. Und der Mann im Rollstuhl scheinbar ein Fremder. Das Leben ist echt nichts, worauf man sich verlassen kann. Und so wie es aussieht, hat das Leben Cherkasov längst verlassen.


Neuer Betreuer, neue Möglichkeiten
Mein Termin beim Jobcenter beginnt, wie erwartet, später. Etwa fünfzehn Minuten. Für die Verspätung bin natürlich nicht ich zuständig. Der Mann vom Arbeitgeberservice, der auch mein neuer Betreuer ist, hat Ideen mitgebracht, weshalb er vermutlich so spät zum Termin erscheint. Ideen machen mir Angst. Bevor er loslegt, fragt er, wie ich meine Situation im Bezug auf meine berufliche Zukunft sehe. Ich sage ihm, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Das schockt ihn nicht, hat er doch seine Ideen, die er mir sogleich präsentiert, dabei. Zunächst sagt er mir, dass ein Autohaus in Lünen, ein echter Familienbetrieb, einen Automobilkaufmann sucht. Noch bevor ich ihn fragen kann, warum er mir das erzählt, sagt er, dass ich mich dort persönlich mit meinen Bewerbungsunterlagen vorstellen soll, um dort mit jemandem von der Familie zu sprechen, ein kostenloses Praktikum anzubieten und darauf hinzuweisen, dass das Jobcenter in meinem Fall bereit ist, den Arbeitgeber beim Gehalt zu unterstützen. Die höchstmögliche Unterstützung können sie ihm locker anbieten. Wenn sie mich bezahlen, warum stellen sie mich dann nicht selber ein? Ich werde doch keinem Arbeitgeber sagen, dass ich zwar für ihn arbeite, dass andere mich aber bezahlen. Das ist doch krank. Nun weist mein neuer Betreuer mich darauf hin, dass ich ja weiß, wie man sich als Automobilkaufmann zu kleiden hat. Das weiß ich, es interessiert mich aber nicht. Ich bin kein Automobilkaufmann und werde mich auch nicht so verkleiden. Automobilverkäufer sind ähnliche Parasiten wie Versicherungsvertreter. Ich will kein solcher Parasit werden und Karneval ist längst vorbei. Anstatt mich nun in Ruhe zu lassen, hat er eine weitere Idee. Ist der Mann ein Ideenpapst oder hat er nur schlecht gefrühstückt? Kann er seinen Job nicht bei anderen Arbeitslosen ernst nehmen und mich in Ruhe lassen? Seine zweite Idee ist fast noch besser als die erste. Er sagt, dass, wenn es nicht klappt bei dem Autohaus, er zuversichtlich ist, mir einen Job als Produktionshelfer besorgen zu können. Kann er sich dafür keine anderen Arbeitslosen suchen? Meine Berufung ist es, arbeitslos zu sein. Wieso hat ihm das niemand gesagt? Stolz verkündet er nun, dass er 75% seiner Arbeitslosen vermittelt. Ich gehe davon aus, dass ich zu den 25% gehöre, für die es keine Chance gibt. Stolze Arbeitsvermittler machen mir Angst. Gut gelaunt und voller Zuversicht beenden meine beiden Betreuer nun das Gespräch. Einen neuen Termin bekomme ich nicht. Die beiden gehen wohl davon aus, dass ich schon im nächsten Monat einen Job habe. Scheiß Optimisten, blöde Träumer. Anstatt nun erleichtert nach Hause zu fahren, muss ich mich damit beschäftigen, demnächst meine Bewerbungsunterlagen zu einem Autohaus, einem Familienbetrieb, bringen und mich dort gut zu verkaufen. Als könnte ich minderwertige Ware gut verkaufen. Die spinnen doch.


Spontanes Jobangebot
Kaum zu Hause angekommen, klingelt mein Telefon. Ein anderer Mitarbeiter vom Jobcenter ist dran und redet wie ein Handwerker auf mich ein. Er hat einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma im Angebot. Die suchen gewerbliche und kaufmännische Mitarbeiter. Bauen irgendwo etwas auf und suchen dringend Leute. In Wetter. Etwa 40 Kilometer entfernt. Ich sage, dass mein Auto (ich sage bewusst nicht Benz) dafür nicht geeignet ist. Er sagt, dass meine Betreuerin bereit ist, mir da entgegen zu kommen und mir ein PKW finanziert werden kann. Der Träumer glaubt doch wohl nicht, dass ich mir ein Darlehen nehme, nur um in Wetter bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten? Ich bekomme die Telefonnummer einer Mitarbeiterin der Zeitarbeitsfirma. Diese ist über alles informiert und erwartet meinen Anruf. Ich bedanke mich und beende das Gespräch. Jetzt wird es wirklich lächerlich und scheinbar eng für mich. Unverzüglich rufe ich bei der Mitarbeiterin der Zeitarbeitsfirma an. Sie sagt, dass es sich um einen Job in einem Autohaus handelt. Im Empfangsbereich. Die wirklich zuständige Mitarbeiterin, die über die Einstellung entscheidet, ist allerdings noch im Urlaub, es eilt also nicht. Die Bezahlung, so viel kann sie mir schon verkünden, ist göttlich und meinem Zustand angemessen. Es gibt 7,89€ die Stunde. Das sind etwa 949€ netto im Monat zur freien Verfügung. 200€ für Benzin abgezogen bleiben 749€. Das ist eine prächtige Bezahlung. Unverzüglich sende ich der Zeitarbeitsfirma meine Bewerbungsunterlagen zu. Nur ein Vollpfosten würde das nicht tun.


Bewerbung. Fast persönlich.
In der Stellenausschreibung des Familienunternehmens steht, dass ein engagierter Automobilkaufmann mit ausgeprägtem technischem Verständnis gesucht wird. Technisches Verständnis habe ich nicht. Ausgeprägt ist nur meine Abneigung gegen Verkäufer. Autos sind mir ein Rätsel und es ist mir egal, wie sie funktionieren. Als ich zwölf war, konnte ich mich vielleicht für technische Details begeistern, doch zwölf bin ich schon lange nicht mehr. Ich benehme mich nur häufig so.
Einigermaßen schick gekleidet, stehe ich vor dem Autohaus. Meine Bewerbungsunterlagen liegen neben mir auf dem Beifahrersitz. Minutenlang kämpfe ich mit mir, dann fahre ich wieder weg. Ich kann da nicht reingehen. Ich kann schlechte Ware, in diesem Fall mich, nicht gut verkaufen. Und ein Job, der nix für mich ist, der wird auch nix für mich. Ich gehöre so wenig in ein Autohaus, wie ein Papst in ein Bordell. So schicke ich später die Bewerbungsunterlagen per Post ab und hoffe, dass ich nie wieder etwas von dem Familienunternehmen höre. Kapitel Automobilkaufmann abgeschlossen.


Aller guten Dinge sind drei
Es geht wirklich Schlag auf Schlag. Kaum habe ich den Schock der letzten Jobangebote überwunden, habe ich schon das nächste Jobangebot im Briefkasten. Doch schnell stellt sich heraus, dass es gar kein neues Angebot ist, sondern wieder die Stelle als Automobilkaufmann in dem Familienbetrieb. Die Kommunikation zwischen meinen Betreuern scheint nicht wirklich zu funktionieren. Hätte meine Betreuerin am Freitag zugehört, hätte sie mir das Angebot nicht geschickt. Verwirrte Leute merken nichts, was für mich durchaus ein Vorteil sein kann im weiteren Verlauf unserer gemeinsamen Jobsuche. Bei genauerer Betrachtung des Jobangebots stelle ich fest, dass ich mich umgehend und ausschließlich per Mail bewerben soll. Das finde ich so toll, dass ich mich unverzüglich zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage bei dem Familienbetrieb bewerbe. Als ich die E-Mail-Adresse eingebe, stelle ich fest, dass ich schon einmal an diese Mailadresse geschrieben habe. Am 16. Mai habe ich mich dort ebenfalls als Automobilkaufmann beworben. Eine Antwort habe ich bisher nicht bekommen. Ein Grund mehr mich zum insgesamt dritten Mal dort zu bewerben. Vielleicht werde ich demnächst wegen Belästigung angezeigt. Herrlich verrückt.


Sieben Tage mit meiner neuen Brille
Die neue Brille sieht ähnlich aus, wie meine alte Brille. Und als ich sie zum ersten Mal aufsetze, scheint alles klarer, schärfer auszusehen. Und genauso soll es wohl auch sein. Doch als ich mich in Bewegung setze, vom Bad ins Wohnzimmer und weiter ins Schlafzimmer, bin ich irritiert. Ist mir schwindelig, stimmt etwas mit mir oder der Brille nicht? Ich bin mir nicht sicher, verlasse die Wohnung und wandere umher. Alles erscheint irgendwie überscharf. Ich blicke zu Boden und scheine nicht wirklich auf dem Boden zu gehen. Der Boden erscheint näher als meine Füße. Das ist surreal und kann so nicht richtig sein. Schnell wechsel ich die Brille. Mit meiner alten Brille fehlt zwar die letzte Schärfe, aber meine Füße sind nun wieder auf dem Boden. Der Abstand zu allem stimmt wieder. Muss ich mich nur an die Brille gewöhnen oder passt das einfach nicht? Ist die Hornhautverkrümmung doch nicht so, wie es die Ärztin erkannt hat? Wie lange brauche ich, um mich an die neuen Sichtverhältnisse zu gewöhnen? Soll ich mich überhaupt daran gewöhnen? Früher, als ich noch Kontaktlinsen trug, war alles besser. Ich konnte nicht nur besser sehen, ich sah auch besser aus. Dennoch werde ich die Brille morgen erneut testen. Heute nicht mehr, denn heute habe ich genug gelitten.
Als ich die Brille am nächsten Tag aufsetze, fühle ich mich sofort unwohl. Natürlich sehe ich alles sofort wieder besonders scharf, doch sobald ich mich bewege, wird mir unwohl. Dennoch wage ich mich ins Treppenhaus. Je schneller ich die Treppen hinab steige, desto unangenehmer wird es. Die Abstände scheinen alle nicht zu stimmen. Das gefällt mir überhaupt nicht. Draußen auf der Straße wird es noch bizarrer. Ich habe das Gefühl, viel größer zu sein. Mein Gang scheint verändert, meine Beine länger als je zuvor. Ich fühle mich wie eine Figur aus Avatar. Lediglich die blaue Farbe fehlt. Diese Brille scheint nicht nur meine Augen zu beeinflussen. Scheinbar stört sie irgendwie mein Gehirn, bringt es aus dem Gleichgewicht und sorgt für eine vollkommen veränderte Wahrnehmung. Mir wird das zu mysteriös. Ich wechsle zurück auf meine alte Brille und gehe im Normalzustand Richtung Ziel. Später versuche ich, mit der neuen Brille zu lesen. Nach wenigen Absätzen muss ich aufhören, weil mir unwohl wird. Diese Brille scheint besser zu wirken als manche Droge. Warum ist das so? Manni meint, dass die Brille eventuell falsch geschliffen wurde. Markus sagt, dass es manchmal ein paar Tage dauert, bis man sich an eine neue Brille gewöhnt hat. Na gut, denke ich, dann setze ich die Brille eben nochmal auf, für den Fall, dass Markus Recht hat. Fünfzehn Minuten ertrage ich es, dann will ich meine alte Brille zurück. Die Situation bleibt unbefriedigend.
Am dritten Tag nehme ich keine Rücksicht mehr auf mich. Ich setze die Brille auf, gehe zu meinem Benz und fahre los. So hoch habe ich noch nie gesessen. Nachdem gestern alle Menschen irgendwie größer waren, sind es nun auch die Automobile. Und da sich alles bewegt, ist mir etwas schwindelig. Dennoch kann ich heute nicht mehr ausschließen, dass ich mich irgendwann an diese neue Welt gewöhne.
Am vierten und fünften Tag habe ich keine Lust auf meine neue Brille, denn früher bin ich auch ohne meine neue Brille prima zurechtgekommen.
Am sechsten Tag starte ich einen weiteren Versuch. Zunächst in der Wohnung. Eine Stunde liege ich im Bett und lese. Scheint zu funktionieren. Zeit, die Wohnung zu verlassen. Im Treppenhaus keine bemerkbaren Probleme. Ob es wirklich keine Probleme gibt oder ob ich sie einfach ignoriere, ist mir nicht bewusst. Ich verlasse das Treppenhaus. Das Tageslicht erwischt mich eiskalt. Sofort passt das räumliche Sehen nicht mehr wirklich. Was ist denn nun schon wieder los? Der anschließende Spaziergang gefällt mir ebenfalls nicht. Wieder habe ich das Gefühl, größer zu sein als ich es bin. Laufe ich auf Stelzen oder trage ich hohe Schuhe? Der Zustand gefällt mir gar nicht. Beim Mittagessen greife ich auf meine alte Brille zurück. Eine Stunde normales Sehen, dann versuche ich es erneut mit der neuen Brille und sofort fühlt sich alles schwammig an. Vielleicht sollte ich mich nur noch in Zeitlupe bewegen. Dann müsste es gehen. Den Rest des Tages werde ich nutzen, um es auszuprobieren. Mein Ausprobieren erweist sich als wenig sinnvoll, denn ich sitze den ganzen Tag über konsequent vor dem Fernseher und bewege mich nur minimal. Ich denke nicht, dass das wirklich clever ist und uns, meine Brille und mich, weiter bringt.
Am siebten Tag ignoriere ich, dass ich noch eine alte Brille habe. Direkt nach dem Aufwachen landet die neue Brille auf meiner Nase. Auge und Hirn sollen gar nicht wissen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt. In der Wohnung klappt alles ganz gut. Vielleicht ist es eine reine Hausbrille und für andere Dinge nicht geeignet. Zu Hause bewege ich mich zum Glück wenig. Die Wohnung bewegt sich auch nicht. Das passt. Außerhalb der Wohnung wird es dann weitaus weniger angenehm. Kaum bin ich auf der Straße, bin ich wieder unverhältnismäßig groß und alles ist irgendwie höher. Ständig stolpere ich, weil die Auge-Fuß-Straße-Koordination nicht funktioniert. Ich steige in meinen Benz, welcher natürlich, wie schon beim letzten Versuch, höher zu sein scheint, und fahre zum Training. Glücklicherweise bewege ich mich beim Training sehr langsam und statisch, so dass das Training sehtechnisch zufriedenstellend verläuft. Den Rest des Tages verbringe ich größtenteils in der Wohnung, wo die Brille keine großen Schwierigkeiten macht. Ob ich mit der Brille leben kann oder ob ich bei meiner alten Brille bleibe, vermag ich nach dieser Woche nicht zu sagen. Ich werde von Fall zu Fall entscheiden, je nachdem, ob ich größer sein will oder eben nicht.


Moderne Zombies
Schon früh war ich ein Fan von Zombiefilmen. Faszinierend und beängstigend fand ich es, wie sich die Anzahl der Zombies immer weiter vergrößerte. Und trotz der Gefahr, die von ihnen ausging, mochte ich sie. Ich mag sie sogar noch immer. Vermutlich, weil sie durch ihre Dämlichkeit unterhaltsam und durch einen gezielten Kopfschuss einfach zu erledigen sind. Natürlich war ich mir immer sicher, dass es keine solchen Zombies gibt. Manchmal fand ich das allerdings durchaus schade. Mittlerweile weiß ich, dass es Zombies doch gibt. Natürlich nicht so, wie in den Filmen. Die modernen Zombies fressen keine Menschen, schlabbern keine Gedärme weg und dürfen nicht durch einen gezielten Kopfschuss getötet werden, was ich durchaus bedauerlich finde. Die modernen Zombies sehen teilweise noch blöder aus als die Zombies aus den Filmen. Sie sind allerdings ähnlich dumm und vermehren sich unaufhaltsam. Man trifft sie in Talkshows, kann ihnen beim Frauentausch zusehen und sie in immer mehr Fernsehsendungen bewundern. Man kann absolut nichts gegen sie machen. Dumme Menschen sind die modernen Zombies. Diese dummen Menschen werden bald jegliches intelligente Leben vernichtet haben. Je mehr ich diese dummen Menschen sehe, desto stärker wünsche ich, dass eines Tages, am besten schon morgen, in der Hölle kein Platz mehr ist, damit die Toten auf die Erde zurückkommen und dem Übel ein Ende bereiten. Und wenn die letzte Schlacht beginnt, werde ich mir einen Platz in der ersten Reihe suchen, um ja nichts zu verpassen.

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