Trainings- und Assessmentcenter
In der Zeit 01.07.97 bis 08.08.97 habe ich die Chance mir ein wunderschönes und völlig nutzloses Zertifikat zu verdienen. Dazu nehme ich an einem Trainings- und Assessmentcenter in Lünen teil. Während dieser sechs Wochen dürfen wir manchmal ein wenig am PC sitzen und Grundlagen der EDV-Textverarbeitung mit Word 6.0 lernen und machen obendrein etwas Bewerbungstraining. Das ist sehr aufregend für mich, doch leider scheine ich resistent zu sein gegen jegliche Art des Bewerbungstrainings, denn irgendwie führen meine Bewerbungen zu nichts, was mich allerdings auch nicht wirklich wudnert oder stört. Ich bin einfach noch nicht bereit für die Arbeitswelt und diese zum Glück auch nicht für mich.
Unter dem Motto Standortbestimmung und Eignungsfeststellung finden viele, zum Teil unfassbare Dinge statt. Gelegentlich spielen wir so sinnvolle Spiele wie Stille Post. Einmal sollen wir aus Papier den höchstmöglichen Turm bauen, welcher mindestens eine Minute selbstständig stehen muss. So soll das Gruppenverhalten geschult werden. Ich gehöre zu der Gruppe, die es schafft den größten Turm zu bauen. Allerdings beteilige ich mich nicht am Bau des Turmes, sondern delegiere nur, da ich das am besten kann. Und das Ergebnis spricht wieder einmal für mich, denn ich habe mir die richtigen Leute ausgesucht und sie dazu gebracht vernünftig und ergebnisorientiert zu arbeiten. Doch am Ende bringt mich das auch nicht weiter. Nach diesem Erfolg geht es aber schon bald weiter und es folgen weitere (Kinder)Spiele, die unsere Teamfähigkeit fördern sollen. Der Sinn dieser ganzen Dinge bleibt mir, wie nicht anders zu erwarten, bis zum Schluss irgendwie verborgen. Möglicherweise bin ich zu blöd für derartige Weiterbildungen. Oder es liegt an meiner Einstellung, dass ich bei solch wundervollen Maßnahmen einfach nur nach Hause will, anstatt mich über die Möglichkeiten zu freuen, die mir eine solche Kacke bietet.