Bücher 2023

28 Bücher habe ich in diesem Jahr gelesen, aber auch nur, weil ich einen Comic einfach mitgezählt habe.
Nachfolgend gibt es einen kurzen Überblick und meine Meinung zu den einzelnen Büchern.


01. Jürgen – Heute wird gelebt
Als ich mir auf der Rückseite durchlese, um was es in dem Buch geht, fällt mir ein, dass ich den Film zu dem Buch schon gesehen habe und frage mich, ob ich das auch wusste, als ich das Buch bestellt habe, oder ob ich mir überhaupt angeschaut habe, um was es in dem Buch geht, bevor ich es bestellt habe. Ich werde es wohl nie erfahren.
Jürgen und sein “Freund” Benni sind beide auf der Suche nach einer Frau fürs Leben, doch nicht unbedingt die Männer, nach denen Frauen unbedingt suchen. Aber immerhin geben sie nicht auf. Das Buch ist witzig geschrieben und durchaus unterhaltsam. Gegen Ende ist es manchmal ein wenig zu übertrieben, aber nicht so schlimm, dass es keine Empfehlung mehr ist. Zumal die Dinge, die mich stören, nicht so bedeutend und recht schnell abgehakt sind. Ich kann mich noch schemenhaft an den Film erinnern und mir vorstellen, dass ich ihn mir nochmal anschaue, um zu sehen, wo es Unterschiede gibt und wie er mir nach dem Buch gefällt. Es war jedenfalls ein lockerer Einstieg in das neue Lesejahr und ich hoffe, dass es so fluffig weitergeht. Alles andere wäre unschön und würde den Lesefluss unnötig stören.


02. Zistrose – Immunschutz und Entgiftung aus der Natur
Ein kleines, informatives Buch über eine Heilpflanze. Die Zistrose kann gegen viele Beschwerden eingesetzt werden und es gibt auch einige Erfahrungsberichte zur Wirksamkeit. Einige Studien ebenfalls, dass Zistrosen-Tee gut für die Gesundheit ist. Dieser kleine, kompakte Ratgeber ist sehr informativ, bietet einen prima Überblick und Anwendungsbeispiele. Für Interessierte eine nützliche Lektüre, die durchaus einen Blick lohnt.


03. Clever & Smart in geheimer Mission – Comic-Taschenbuch Nr. 9
Ein Comic ist jetzt nicht unbedingt das, was man hier erwartet, aber aus nostalgischen Gründen darf das mal sein. Früher habe ich einige Clever & Smart Comics gelesen, die mir aber nicht groß in Erinnerung geblieben sind. Aber sie erinnern mich daran, dass ich sie mit meinem Vater teilte. Ob sie ihm gefallen haben und ob er auch alle, die ich gelesen habe, gelesen hat, weiß ich leider nicht mehr. Man kann diese Comics locker lesen und nach ein paar dieser Kurzgeschichten ist man auch irgendwie drin, aber irgendwie ist das schon ein sehr spezieller Humor, bei dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Aus nostalgischen Gründen war es ganz nett, nochmal einen solchen Comic zu lesen.


04. Drehen Sie die Jahre zurück mit Kollagen
Da ich schon lange mein Aussehen verjüngen und meinen Körper von Grund auf stärken will, musste ich dieses Buch einfach lesen. Das Buch bietet viele interessante Informationen und ist verständlich geschrieben. Ob das nun alles Blödsinn ist, wie auch manchmal behauptet wird, oder ob Kollagen wirklich, wenn man es zusätzlich einnimmt, und dafür sorgt, dass es einem besser geht und man irgendwie hübscher wird, kann wohl nur ein Selbstversuch klären. Man kann sich theoretisch auch entsprechend ernähren. Muss man nur wollen. Natürlich werde ich demnächst ausprobieren, ob ich durch die Einnahme von Kollagen-Hydrolysat irgendwelche positiven Effekte an meinem Körper feststellen werde. Für mich sind solche Bücher einfach immer wieder interessant. Wer sich ebenfalls für Kollagen und derartige Themen interessiert, wird mit diesem Buch durchaus zufrieden sein. Ich kann mich aber natürlich auch irren.


05. Die Kunst des klaren Denkens
Menschen und ihre Denkfehler. Einige davon, genauer gesagt 52, beleuchtet der Autor in diesem Buch. Das ist durchaus unterhaltsam und kann auch zum Nachdenken anregen. Das alles liest sich recht locker nebenbei und hat dennoch einen Haken, der mich einfach stört. Die oft englischen Überschriften. Survivorship Bias. The sunk cost Fallacy. Ich weiß, ich bin von gestern oder vorgestern, aber ich will solche Überschriften nicht. Da komme ich mir verarscht und dumm vor. Aber das ist nur mein Problem. Manche Denkfehler kann ich absolut nicht nachvollziehen und ich will/kann einfach nicht erkennen, wieso ich da einfach zu blöd und/oder uneinsichtig bin. Vielleicht gibt es Denkfehler, von denen ich mich nicht trennen mag oder trennen kann. Ist das Buch denn empfehlenswert? Ja, warum nicht. Es ist kurzweilig, nicht uninteressant und man erkennt sich das eine oder andere Mal wieder. Kann man also durchaus lesen, ohne es zu bereuen.


06. Imperium der Schmerzen – Wie eine Familiendynastie die weltweite Opioid-Krise auslöste
Der Untertitel „Wie eine Familiendynastie die Weltweite Opioid-Krise auslöste“ ist gar nicht so unpassend und das Buch bietet einen interessanten Einblick über die Familie Sackler, die skrupellos ihre Präparate in den Verkauf getrieben hat und damit das Land, später auch andere Länder, überschwemmt hat. Es zeigt aber auch, dass es für die Reichen kaum Grenzen gibt und die Pharmaindustrie macht, was sie will und das Wohl der Patienten dabei doch eher eine Nebenrolle spielt. Da spielen selbst ruinierte Existenzen keine Rolle und die Konsequenzen sind im Gegensatz zu den vielen Todesfällen eher lächerlich. Profit geht über alles, Macht und Ansehen kann man kaufen und mit der eigenen Wahrheit lässt es sich prima leben. Das Buch ist wirklich informativ und lesenswert, aber zugleich auch erschreckend und verstörend. Ich kann es nur empfehlen.


07. Sie hat Bock
Ganz furchtbar an dem Buch sind die *Gendersternchen*, fast so hätte das Buch eine Behinderung, die dem Buch mutwillig zugefügt wurde. Ich muss gestehen, dass ich das durchaus etwas lächerlich finde. Zum Beispiel dies: … meiner Freund*innen. Damit ist ja das Wort Freunde nicht mehr vorhanden. Es bleibt nur „meiner Freund“ und „meiner Freundinnen“ übrig. Das e von Freunde wurde quasi weg gegendert. So etwas bescheuertes kann ich einfach nicht gut finden und will damit in Büchern nicht belästigt werden. Auch sonst konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Anfangs fand ich es sogar so schrecklich, dass ich es direkt beenden wollte, dann wurde es etwas besser und ist stellenweise auch informativ, aber insgesamt ist es kein Buch, welches ich empfehlen kann. Bisher das schlechteste Buch des Jahres.


08. Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
Der Untertitel lautet “Die Kraft der Selbstheilung – eine medizinisch fundierte Anleitung” und solche Titel und Untertitel sprechen mich immer wieder an. Das Buch selbst ist interessant, informativ und kann zum Nachdenken anregen. Sicherlich gibt es hier und da Passagen, die mir jetzt nicht gefallen oder mich nicht ganz so interessieren, aber insgesamt ist das Buch interessant. Der Placebo-Effekt wird gut beschrieben und es ist sehr interessant zu lesen, was der Körper alles ohne Medikamente regeln kann und auch, was für Ursachen entstehen könne, ohne dass es organische Gründe gibt. Ich kann das Buch durchaus empfehlen.


09. Die Kassiererinnen
Wieder einmal beschreibt Wilhelm Genazino einen Mann, der durch sein Leben geht, auf mehr oder weniger interessante Menschen trifft und diese als auch sich selbst dabei beobachtet, analysiert und beschreibt. Ein besonderes Interesse scheint er an den Kassiererinnen eines Supermarkts zu haben, zumindest gehen sie ihm nicht aus dem Kopf. Das ist sehr kurzweilig und unterhaltsam, vermutlich schräg und skurril, aber letztlich auch gut gelungen. Das Buch ist eine schöne Lektüre für den Lesehunger zwischendurch und es macht Lust auf weitere Bücher des Autors.


10. Krank durch Früherkennung
Wie sinnvoll ist medizinische Früherkennung, wie funktioniert sie und wem hilft sie tatsächlich? Diesen Fragen geht der Autor, Frank Wittig, nach und liefert interessante Antworten, die nicht unbedingt für die ganzen Vorsorgeuntersuchungen sprechen. Es sei denn, man gehört zur Pharmaindustrie, dann sind Vorsorgeuntersuchungen und die daraus resultierenden Behandlungen natürlich wunderbar und hilfreich. Das Buch ist schon etwas älter, aber an den Vorsorgeuntersuchungen hat sich bisher nichts geändert, so dass es immer noch aktuell ist. Letztlich spricht nicht viel für all die Früherkennung, zumal es für manche Krankheiten, wenn sie entdeckt werden sollten, keine wirklichen Behandlungen gibt. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, welchen Weg er geht, aber vielleicht hift das Buch, manches zu hinterfragen und nicht immer alles zu glauben, was Ärzte einem erzählen.


11. Mitochondrientherapie – die Alternative
Das Buch ist durchaus interessant, aber irgendwie konnte ich mich nicht dafür erwärmen. Vielleicht is es der Schreibstil, vielleicht sind es zu viele Informationen. Ich kann einfach nicht sagen, was mich gestört hat, aber ich kam fast nie in einen Lesefluss, was aber nichts mit der Qualität des Inhalts zu tun haben muss. Es passte nur einfach nicht. Vielleicht habe ich auch irgendwas anderes erwartet. Dennoch konnte ich das eine oder andere für mich mitnehmen und auch Vergleiche anstellen, wie sich das in dem Buch beschriebene zu dem, was ich einnehme und wie ich es einnehme, verhält. Wer sich für das Thema interessiert, bekommt einige Informationen und wird vermutlich auch nicht enttäuscht sein.


12. In alter Vertrautheit
Das Buch besteht aus fünf Geschichten, von denen die erste mich dermaßen gelangweilt hat, dass ich sie nicht zu Ende gelesen habe. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen, die Anordnung der Wörter und der Inhalt auch nicht. Nichts an der Geschichte schien mir interessant, sondern alles hat mich von Anfang an gelangweilt. Die zweite Geschichte finde ich interessanter, aber sie hat mich dennoch bald gelangweilt, weil ständig geschwafelt wird, weshalb ich irgendwann einige Seiten ausgelassen habe und so natürlich komplett der Lesefluss gestört wurde. Die dritte Geschichte ist kurz und ganz nett zu lesen. Die vierte Geschichte hat mir überhaupt gar nicht gefallen, weshalb ich sie überblättert habe. Die letzte Geschichte habe ich zwar fast komplett gelesen, aber wirklich angetan war ich auch nicht. Insgesamt kann ich das Buch/die Kurzgeschichten absolut nicht empfehlen. In alter Vertrautheit ist absolut kein Buch für mich.


13. Kolostrum – die natürliche Nahrunsgergänzung
Von Büchern zum Thema Gesundheit / Nahrungsergänzung bekomme ich einfach nicht genug und da ich schon öfter etwas von Kolostrum gehört habe, aber keine Vorstellung davon hatte, war es erforderlich, darüber zu lesen. Das Buch ist informativ und verständlich geschrieben. Es gibt zu allen Themen Quellenangaben und es klingt, als wäre Kolostrum durchaus ein Nahrungsergänzungsmittel, welches man mal probieren sollte. Auch ich denke darüber nach, ob ich es mal ausprobiere. Wer sich für Nahrungsergänzungsmittel interessiert, sollte sich das Buch durchaus lesen. Schaden kann es sicher nicht.


14. Sterben
Zwei Monate habe ich gebraucht, um dieses Buch zu Ende zu lesen, was aber nicht an der Qualität des Buches liegt. Sterben ist der erste von sechs Bänden, die als autobiographisches Projekt von Karl Ove Knausgård werden. Sterben ist gut geschrieben und unterhaltsam. Es geht um den Tod des Vaters, Rückblenden und die Familie. Teilweise für mich etwas zu ausführlich, mit gelegentlich den Lesefluss störenden Rückblicken, was aber nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt und das Buch auch nicht abwertet. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt eine intensive Geschichte, die durchaus neugierig auf die folgenden Bände macht. Ob ich den zweiten und auch die anderen Bände lesen möchte, habe ich noch nicht endgültig entschieden, da der zweite Band fast 800 Seiten umfasst und ich bei meinem Tempo etwa ein Jahr brauche, um alle sechs Bände zu lesen. Abgesehen davon, kann ich Sterben absolut empfehlen.


15. 37° – Das Geheimnis der idealen Körpertemperatur für optimale Gesundheit
Meine Schwäche für Bücher zum Thema Gesundheit endet einfach nicht. 37° ist eine durchaus interessante Lektüre, die mir aber manchmal etwas merkwürdig vorkommt, aber gut geschrieben ist und durchaus interessante Möglichkeiten präsentiert. Ich finde das Buch informativ, kann es aber nur Leuten empfehlen, die ähnlich ticken wie ich. Alle anderen werden das Buch vermutlich zu abgedreht und möglicherweisde sogar für Blödsinn halten.


16. Junge rettet Freund aus Teich
Junge rettet Freund aus Teich ist schon mal ein Titel nach meinem Geschmack. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, als er sechs, zehn und vierzehn Jahre alt ist. Das alles liest sich ganz wunderbar und ist sehr unterhaltsam. Mich stört, wie nicht anders zu erwarten, dass der Zehnjährige raucht und raucht und raucht. Das hört natürlich auch mit vierzehn Jahren nicht auf. Ich weiß nicht, wie realistisch das wirklich ist, aber ich finde es gruselig, was natürlich daran liegen wird, dass ich nie geraucht habe. Abgesehen davon bin ich aber zufrieden mit dem Roman und kann ihn nur empfehlen, obwohl die Mutter mir manchmal auch zu gestört ist, aber das kommt vielleicht davon, weil es sehr realistisch wirkt und solche Mütter sehr real sind. Heinz Strunk kann schreiben und das nächste Buch von ihm wartet schon in meinem Regal darauf von mir gelesen zu werden.


17. Der Lack ist ab: War’s das schon oder kommt noch was?
Es gibt Bücher, die braucht kein Mensch und ein solches ist für mich „Der Lack ist ab“. Während des Lesens habe ich mich oft gefragt, wozu jemand ein solches Buch geschrieben hat (außer wegen des Geldes und weil er gerade nichts anderes zu tun hatte) und was das für ein Buch sein soll. Ein Ratgeber? Etwas witziges? Informativ? Spannend? Keine Ahnung, denn es ist für mich in erster Linie belanglos, abgedroschen und leider nicht unterhaltsam. Was will der Autor uns damit sagen und redet er auch privat so? Das Buch hat echt alles, was ein Buch haben muss, damit ich es nicht gut finde. Ich hätte es aber auch geschrieben, wenn man mir dafür Geld gegeben hätte und außerdem gibt es so viele belanglose Bücher, da kommt es auf eins mehr oder weniger nicht mehr an. Und irgendwem hat das Buch sicher gut gefallen. Irgendwem gefällt immer irgendwas. Auch wenn der Lack ab ist. Oder gerade deshalb.


18. Der Blutwerte-Code
Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch, vermutlich wegen des Titels, etwas anderes erwartet habe. Mehr eine tabellarische Übersicht aller Blutwerte und dazu maximal kurze Erklärungen. Stattdessen geht das Buch darüber hinaus und der Autor beschreibt auch, was man für sich tun kann und erklärt sein GAP-System zur Optimierung der Gesundheit. Das ist alles interessant und informativ, aber dennoch passt der Titel meiner Meinung nach nicht so ganz, was aber mein Problem ist und das Buch auch nicht abwertet. Die Zusammenhänge der Blutwerte werden erklärt und auch, dass das kleine Blutbild, welches es zumeist nur bei den Ärzten gibt, nicht wirklich Aussagekräftig ist, was eigentlich jedem, der nicht blind auf Ärzte vertraut, klar sein sollte. Durchaus eine interessante und hilfreiche Lektüre, die jeder, der mehr wissen möchte, lesen sollte. So ist Der Blutwerte-Code, auch wenn ich etwas anderes erwartet habe, dennoch empfehlenswert.


19. Sex II
Sex II bietet düstere Geschichten fast ganz ohne Happy-End. Damit kann man mich durchaus erfreuen und auch dieses Buch schaffte es das eine oder andere Mal, doch so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Einige Episoden sprechen mich sehr an, bei anderen fehlt mir irgendwie die Begeisterung. Das Buch ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Wenn ich das Buch irgendwie bewerten sollte, dann mit okay. Kann man lesen, kann man aber auch lassen, ist irgendwie egal. Das ist alles, was ich beim lesen des Buches empfunden habe. Der Funke ist jedenfalls nie wirklich übergesprungen bei mir. Vielleicht sind mir die Geschichten zu kurz, zu flüchtig. Vielleicht liegt es auch an mir. Oder ich habe irgendwas anderes erwartet.


20. Das 6. Sterben
Eine Menge Tiere sind ausgestorben und viele sind gerade dabei auszusterben. Woran hat es gelegen, woran liegt es und wieso hat der Mensch so vieles davon zu verantworten? Elizabeth Kolbert gibt einen Überblick und teilt ihre Forschungsergebnisse mit. Das ist spannend und auch ernüchternd. Es ist nicht hoffnungslos, aber vermutlich auch nicht zu ändern. Der Mensch ist ein Problem, weil der Mensch leider so ist. Manchmal ist es echt deprimierend, aber vielleicht wird es doch nicht so schlimm. Oder zumindest nicht so schnell. Waren es früher Naturkatastrophen, so ist bei diesem Sterben der Mensch die verantwortliche Katastrophe. Ein spannendes und informatives Buch, welches ich durchaus empfehlen kann. Gut geschrieben und beschrieben.


21. Nach Notat zu Bett: Heinz Strunks Intimschatulle
Wieder ein Buch, bei dem ich nicht wieß, was ich davon halten soll. Irgendwie mag ich ja Tagebücher, aber mich hat tatsächlich gestört, dass die Geschichten größtenteils, oder komplett erfunden sind. Irgendwie wollte ich mich damit nicht anfreunden, obwohl es teilweise sehr unterhaltsam ist. Besonders die Filme mit Helmut Zierl sind eine prima Idee. Ich hatte allerdings nicht das Bedürfnis, schnell weiter zu lesen und mehrere Tage Pause sind für kein Buch besonders gut. Da ich das Problem schon länger und mit vielen Büchern habe, will ich das dem Buch nicht ankreiden, aber hilfreich ist es natürlich nicht. Außerdem gab es Tage, da fand ich die Einträge interessant, dann wieder nicht. Vielleicht hatte ich einfach auch etwas anderes erwartet und dann ist es oft schwer, mich mit dem Unerwarteten anzufreunden. Letztlich kann ich das Buch nicht wirklich bewerten und mache es auch nicht. Bilden Sie sich selbst eine Meinung und teilen mir diese gerne mit.

22. Fahrenheit 451
Beim lesen hatte ich stets das Gefühl, dass mir die Geschichte bekannt vorkommt, ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob ich das Buch schon mal gelesen oder den Film mal gesehen habe. Der Roman ist aus dem Jahr 1953 und was damals Science-Fiction war, kling heute längst nicht mehr so abwegig und weit hergeholt, wie es eigentlich sein sollte. Heute könnte es fast eine reale Geschichte sein und so, wie sich die Welt gerade entwickelt, sollte man sich nicht wundern, wenn aus Science-Fiction schon bald Realität wird. Es ist auf jeden Fall eine interessante und kurzweilige Lektüre, die ich empfehlen kann. Den Film dazu will ich mir auf jeden Fall in absehbarer Zeit auch noch anschauen.


23. Der Mann schläft
Eine Frau, nicht mehr ganz jung, die nicht mehr damit gerechnet hat, einen Mann kennenzulernen, der sie sein lässt wie sie ist, und mit dem sie gerne Zeit verbringt, fährt mit eben diesem Mann in den Urlaub. Dort geht er verloren, was die Frau in die nächste Lebenskrise stürzt, denn ohne den Mann war früher alles nicht schön und jetzt ist es wieder nicht schön. Sie verbleibt auf der Urlaubsinsel, hofft, dass der Mann wieder auftaucht, trifft ein kleines Mädchen und zieht irgendwann zu dem Mädchen und dessen Großvater. Besser macht es das Leben aber auch nicht wirklich.
Erwartungsgemäß verzichtet Sibylle Berg auch in diesem Roman auf ein Happy-End und die distanzierte Erzählweise passt prima dazu. Denn wo es keine Hoffnung gibt, da kann Distanz sicher nicht schaden. Für mich ist Der Mann schläft ein gelungener und durchaus unterhaltsamer Roman, weil er doch mehr der Realität entspricht, als man vielleicht möchte. Ich finde es wunderbar und der Schreibstil ist ganz nach meinem Geschmack. Davon gerne mehr.


24. Gesund in sieben Tagen: Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie
Das ist natürlich schon ein Titel ganz nach meinem Geschmack. Gesund sein ist immer gut und wenn die Zahl Sieben auch noch im Titel vorkommt, dann ist mein Interesse geweckt. Da es um Vitamin-D geht, musste ich die kleine Lektüre selbstverständlich lesen. Das Buch ist durchaus interessant und informativ. Die Anleitung, wie man sich richtig sonnt mag durchaus sinnvoll sein, konnte mich aber nicht überzeugen, da man, wenn man es richtig machen will, schon ziemlich nackt in der Gegend rumliegen muss. Das ist nichts für mich. Das Buch ist von 2013 und es gibt weitere Bücher und Dokumentationen zu dem Thema, dennoch scheint Vitamin-D-Mangel auch heute noch ein weit verbreitetes Phänomen zu sein. Vermutlich lesen einfach zu wenig Leute solche Bücher oder halten den Inhalt für Blödsinn. Ich weiß es nicht. Das Buch kann ich dennoch empfehlen, wenn man sich mit dem Thema Vitamin D aus unerklärlichen Gründen bisher noch gar nicht befasst hat.


25. Nemesis
Sportlehrer Bucky scheint einer der wenigen zu sein, die während der Polio-Epidemie 1944 die Ruhe bewahrt. Als ihm sein Job und die vielen Todesfälle dann aber doch zu viel werden, kündigt er seinen Job und nimmt einen Job in einem weit entfernten Ort an. Dort ist die Kinderlähmung bisher nicht angekommen und Bucky hofft, dass er dort zusammen mit seiner Freundin eine gute Zeit haben wird. Doch Buckys Schuldgefühle sind mitgereist und als es erste Poliofälle auch dort gibt, ändert sich alles.
Die ersten beiden Kapitel des Buches sind solide, aber irgendwas fehlt aus meiner Sicht. Durch das dritte Kapitel wird das Buch für mich aber richtig gut, denn das dritte Kapitel präsentiert einen Bucky, der letztlich am Leben gescheitert ist, die Schuldfrage für sich geklärt und sich für ein Leben entschieden hat, dass ohne Hoffnung und Zuversicht bis zum bitteren Ende weitergehen wird. Sehr gut beschrieben und für mich absolut nachvollziehbar.


26. It´s all good
Bücher dieser Art landen auch weiterhin in meinen Händen. Und abgesehen vom Anfang, da gefallen mir die “Selbstgespräche” nicht, finde ich das Buch unterhaltsam, informativ und gelungen. Guter Schreibstil, interessante Geschichten. Wenn man schon einige Bücher dieser Art gelesen hat, findet man nicht unbedingt etwas völlig Neues, aber dennoch gibt es nützliche Tipps und Anregungen. Meine Kritik ist bei diesen Büchern ja gerne, dass der Autor ein Leben führt, welches mit dem Leben von so einfachen Arbeitern nicht zu vergleichen ist und er deshalb klug daherreden (schreiben) kann. Allerdings denke ich auch, dass dieses Buch für alle verständliche und sinnvolle Informationen und Tipps hat und es mein persönliches Problem ist, dass ich diese Gedanken grundsätzlich habe. Aber zu den eigenen Gedanken schreibt der Autor auch etwas. Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Buch. Und darauf kommt es am Ende an.


27. Wittgensteins Neffe
Endlich habe ich wieder ein Buch von Thomas Bernhard, den Optimisten, der lange Sätze liebte, gelesen. In dem Buch geht es um seine Freundschaft zu Paul Wittgenstein, ihre Krankheiten, ihr Leben, ihre Gedanken und besonders um das Sterben und den Tod des Freundes. Nüchtern und sachlich, mit einem Hauch Gefühl, beschreibt Thomas Bernhard die gemeinsame Zeit. Wer lange Sätze und den speziellen Stil von Thomas Bernhard mag, kommt hier natürlich auf seine Kosten. Alle anderen lesen besser etwas anderes.


28. Familientreffen
Mit Familientreffen endet das Lesejahr. 13 Erzählungen, von denen keine wirklich abfällt, alle unterhaltsam, interessant, spannend, keine zu kurz, keine zu lang. Ray Bradbury sagte mir, bevor ich Fahrenheit 451 gelesen habe, nichts und nun kann ich mir vorstellen, auch noch weitere Bücher von ihm zu lesen. Wer Erzählungen mag, dem wird Familientreffen vermutlich auch gefallen. Ein positiver Abschluss des Lesejahres und ich gehe davon aus, dass ich im nächsten Jahr einen weiteren Roman des Autors lesen werde.


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