Bücher 2024

Mein Leseregal:
Herr Fischer's book recommendations, liked quotes, book clubs, book lists (read shelf)

01. Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen
Fast zwei Jahre ist es her, seit ich das letzte Buch von Lydia Benecke gelesen habe. Mindestens so lange stand Auf dünnem Eis in meinem Regal und wollte gelesen werden, doch irgendwie kam immer ein anderes Buch dazwischen und erst jetzt, zu Beginn des Jahres, hatte ich Lust auf das Buch. Und viel besser kann man ein Lesejahr kaum beginnen, finde ich. Das Buch ist gut und interessant geschrieben und man bekommt einen Einblick, wie dünn das Eis ist, auf dem mancher sich bewegt und man erfährt, dass nicht jeder Psychopath Straftaten begeht. Manchmal reicht es, dass der Psychopath keine Lust auf die Folgen hat, die eine Straftat nach sich ziehen könnte. Das ist alles interessant und erschreckend zugleich. Das Jahr beginnt somit mit einem Buch, welches ich absolut empfehlen kann. Mal schauen, wie es weitergeht. Bei der Gelegenheit kann ich nochmals Sadisten und Psychopathinnen der Autorin empfehlen. Lohnt sich, wenn man sich für die Themen interessiert.

02. Die Liebe zur Einfalt
Eigentlich wollte ich etwas anderes lesen, doch an “Die Liebe zur Einfalt” kam ich dann doch nicht vorbei. Alleine der Titel ist schon so ansprechend, dass ich keine Wahl hatte. Dann ist es von Wilhelm Genazino, dessen Bücher mir meist sowieso gefallen. Und kaum hatte ich angefangen zu lesen, wusste ich, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Und wenn dann im Verlaufe der Geschichte des Erzählers, der an seine verstorbenen Eltern zurückdenkt, Sätze wie „Am Abend hielt Mutter gern ein Ei in der Hand.“ auftauchen, dann bin ich meistens schwer begeistert. Auf so etwas muss man erstmal kommen. Auch dieses Mal gibt es Frauengeschichten aus der Sicht des Ich-Erzählers, diese sind allerdings lediglich kleine Anekdoten, die nur ganz am Rande erwähnt werden, aber sie fügen sich wunderbar in diese Lebensgeschichte ums Leben und Sterben ein. Ich mag das und werde weitere Bücher des Autos zu mir nehmen. Alles andere wäre einfach nicht zu akzeptieren.

03. Überzeugt!: Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen
Wie Sie Kompetenz gewinnen und Menschen für sich gewinnen, lautet der Untertitel und da ich es reizvoll finde, Menschen für mich zu gewinnen und Kompetenz zu zeigen, musste ich das Buch vermutlich auch lesen. Ob mich das kompetenter macht, ist zwar unwahrscheinlich, aber ich weiß jetzt, theoretisch, wie ich so so wirken könnte. Das Buch ist interessant und gut geschrieben und kann besonders für Leute, die im Berufsleben stehen und noch was werden wollen, durchaus hilfreich sein. Ich werde in kurzer Zeit all die guten Tipps und Beispiele vergessen haben, was einerseits bedauerlich ist, andererseits aber auch nicht weiter schlimm ist, da ich beruflich derzeit keine Pläne verfolge. Im Privaten kann man sicher auch das eine oder andere umsetzen, aber da ich, wie üblich, schon bald alles vergessen haben werde, werde ich es wohl nicht tun. Für Leute, die sich gern weiterentwickeln, könnte das Buch also eine hilfreiche Lektüre sein. Für alle anderen ist es möglicherweise nur interessant und ein schöner Zeitvertreib.

04. Passagier 23
Nach “Das Paket” das zweite Buch von Sebastian Fitzek und aus meiner Sicht auch eindeutig das bessere Buch. Trotz der über 400 Seiten habe ich mich nie gelangweilt und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dieser Psychothriller ist aus meiner Sicht durchgehend spannend und lesenswert, wenn man solche Thriller mag. Die Geschichte selbst hat mir manchmal zu viele Abweichungen und irgendwas hat mich permanent etwas gestört, ohne dass ich sagen kann, was genau es ist. Vielleicht sind zu viele Zufälle, zu viele Verbindungen, aber all das hat mein Interesse am Ausgang nicht geschmälert. Vor dem Epilog, den es nicht gebraucht hätte aus meiner Sicht, hat der Autor eine Danksagung eingefügt, die ich mir erspart habe und von der ich auch nicht weiß, wozu sie nötig sein könnte. Vielleicht hätte das Buch einfach nach Kapitel 76 enden sollen. Abgesehen davon wurde ich gut unterhalten und das ist schließlich das, was ich von einem Buch erwarte.

05. Farm der Tiere
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das Buch je zuvor gelesen habe, möglicherweise habe ich die Verfilmung gesehen, aber auch das weiß ich nicht wirklich. Farm der Tiere liest sich ganz wunderbar und die Geschichte ist toll. Ich finde es ist ein Buch, was jeder lesen sollte, da es doch eine wunderbare Geschichte über die Menschen ist, die in dem Buch natürlich Tiere sind. Ein Buch, das immer aktuell ist und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Das Wesen der Menschen ist ganz wunderbar beschrieben und die Tiere passen zu ihrem Verhalten. Ganz wunderbar und absolut empfehlenswert. Komischerweise musste ich beim Lesen häufig an die Politiker der Ampelregierung denken. Keine Ahnung, wieso das so ist.

06. Das stressfreie Gehirn
Das stressfreie Gehirn beschreibt Möglichkeiten, wie man es schaffen kann, Gelassenheit, Gesundheit und Entspannung zu erzeugen. Es gibt einige Übungen, um sein Gehirn zu trainieren. Vom Thema ist es natürlich genau meine Welt, da mein Gehirn nur selten Entspannung findet. Dummerweise bin ich bei den Mitmachübungen raus, was sicher wenig hilfreich ist. So kann ich natürlich auch nicht sagen, ob sie sinnvoll sind oder nicht. Das Buch ist insgesamt sehr interessant, aber teilweise war es mir zu trocken theoretisch. Das ist allerdings ein Problem, das ich mit sehr vielen Büchern dieser Art habe und wertet das Buch damit auch nicht ab.

07. Die Demütigung
Nach langer Zeit mal wieder ein Buch von Philip Roth, von dem ich schon ein paar Bücher gelesen habe und meistens zufrieden war, wenn ich mich richtig erinnere. Wieso ich Die Demütigung erst jetzt entdeckt habe, weiß ich nicht. Die Geschichte über einen alternden Schauspieler, der sich in einer Lebenskrise befindet und sich in eine viele Jahre jüngere Frau, die obendrein eigentlich lesbisch ist, verliebt, ist ganz wunderbar geschrieben, kurzweilig, spannend und endet so, wie solche Geschichten vermutlich enden müssen. Die Demütigung kann ich jedenfalls nur empfehlen. Schöner Lesespaß.

08. Mark Twain zum Vergnügen
Wieder einmal habe ich mich für Kurzgeschichten, Texte und Erzählungen entschieden und wie so oft gefallen mir diese mal mehr, mal weniger gut und geraten teilweise schon beim Lesen in Vergessenheit. Manches bereitet mir Freude, anderes weckt Desinteresse, obwohl gut geschrieben. Für zwischendurch ganz nett, einige Texte konnten auch überzeugen, doch insgesamt ist mir das zu durchwachsen, um dieses Vergnügen lange in Erinnerung zu behalten. Das ist schade, aber auch nicht weiter schlimm. So ist das mit mir und kurzen Geschichten, Erzählungen, oder wie man es nennen mag, fast immer.

09. Nachmittage
Ich lese Ferdinand von Schirach gerne und auch diese kurzen Geschichten haben mich gut unterhalten. Natürlich sind die Geschichten durchaus unterschiedlich und einige gefallen mir besonders gut, aber es kam zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, dass ich das Buch zur Seite legen möchte, sondern ich war immer an der nächsten Geschichte interessiert. Natürlich werden auch diese Kurzgeschichten nicht lange in meinem Gedächtnis bleiben, aber das liegt nicht an den Geschichten, sondern einfach nur an mir. Das Buch kann ich aber auf jeden Fall empfehlen und werde gerne weitere Bücher des Autors lesen.

10. Seid ihr noch ganz bei Trost!
Peter Hahne entlarvt den Schwachsinn unserer Zeit und das macht er auch gut, aber leider führt das nicht dazu, dass irgendwas besser wird und so kann das Buch einen durchaus deprimieren, weil man davon ausgehen muss, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Im Großen und Ganzen kennt man die Geschichten und sie sind ebenso lächerlich, ärgerlich und auch deprimierend, wie es jede Nachrichtensendung ist. Natürlich ist es interessant, wenn man es in Buchform und zusammengefasst serviert bekommt, aber leider kann ich mich darüber nicht mehr amüsieren, weil das ja die Zukunft ist. Irrsinn, soweit man schauen kann. Ich glaube, solche Bücher sind einfach nichts mehr für mich und ich hoffe, dass ich in Zukunft solche Bücher nicht mehr in mein Bücherregal stelle. Wer nichts gegen eine geballte Portion Irrsinn und Hoffnungslosigkeit hat, dem kann ich das Buch aber absolut empfehlen. Und gut geschrieben ist es auch.

11. Das Tao der Liebe
Endlich wieder mal ein Buch, bei dem ich beim Lesen direkt Lust auf die Umsetzung bekommen habe. Das gefällt mir. Langlebigkeit und sexuelle Erfüllung, Manneskraft bis ins hohe Alter. Das klingt schon toll und ich bin direkt ins Träumen geraten, wie schön es doch sein könnte, wenn es so wäre, wie es geschrieben steht. Ich wäre sogar bereit gewesen, die beschriebenen Dinge auszuprobieren, doch dann fiel mir ein, dass man dazu ja eine Frau braucht. Pech gehabt. Abgesehen davon ein Buch, das ich absolut empfehlen kann. Lediglich das Nachwort hat mich gelangweilt, aber darüber kann ich hinwegsehen. Diese kleine sexuelle Reise in Worten hat mir jedenfalls Spaß gemacht.

12. 1984
1984 ist ein echter Klassiker, der sich mittlerweile eher wie eine Dokumentation liest. Es ist fast so, als wäre der Roman zu einer Anleitung für die Eliten dieser Welt geworden, die nach und nach umgesetzt wird. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, gehe aber davon aus, dass es mir nicht gefällt. Das Buch allerdings gefällt mir gut, lediglich im Mittelteil, als Winston “Das Buch” gelesen hat, war ich gelangweilt und desinteressiert. Das ist mir einfach zu ausschweifend und wenig erbaulich. Und das Nachwort ist für mich auch unnötig. Ansonsten ist es eine ganz wunderbare Lektüre, die viel von dem beschreibt, was längst Wirklichkeit geworden ist und möglicherweise einen Ausblick bietet, auf das, was noch kommen mag. Großartig. Als nächstes werde ich mir den Film zum Buch anschauen, danach kann ich mich wieder anderen Dingen widmen. So lange es noch erlaubt ist.

13. Emotionales Erbe
Die Psychoanalytikerin Dr. Galit Atlas schreibt aus ihrem Berufsalltag und verbindet diese Geschichten auch mit ihrem Leben. Das ist durchaus interessant und informativ. Was von unseren Vorfahren steckt noch in uns und welches Verhalten ist auf unsere Vorfahren zurückzuführen? Ich finde die Geschichte und Zusammenhänge faszinierend und irgendwie auch plausibel, aber irgendwie auch nicht. Ich bin da durchaus zwiegespalten, aber abgesehen davon finde ich das Buch sehr gut und verständlich geschrieben. Meine Hoffnung ist ja, dass ich durch solche Bücher Menschen besser verstehe und einiges davon auch in meinem Job anwenden kann, fürchte aber, dass mir das nicht gelingt. Das Buch kann ich dennoch jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert oder einfach nur interessante Lebensgeschichten lesen möchte.

14. Förster, mein Förster
Wieder mal eine witzige und unterhaltsame Geschichte mitten aus dem Leben. Förster findet einen Hamster und macht eine Reise mit Freunden und Nachbarn zur Ostsee. In einem Bulli. Und dann ist da noch Ulli, die Frau von Fränge, doch Fränge kann es nicht leiden, dass er älter wird, darum hat er Affären. Das wissen alle, auch Ulli. Dem Hamster ist das egal. Dann gibt Frau Strobel ein Konzert. Doch bis dahin passieren auch noch andere Dinge des täglichen und nicht alltäglichen Lebens. Das ist unterhaltsam, manchmal witzig, aber nie langweilig. Ein echter Goosen eben.

15. Schutz vor Krebs: Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen
Ein Buch, welches ich passend zu meiner Gesundheitssituation natürlich lesen musste. Es geht um die natürlichen Abwehrkräfte gegen Krebs und wie man sie entwickeln/unterstützen kann. Alles ist verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Ich glaube auch, dass man einiges für seine Gesundheit tun kann. Beim Thema Ernährung ist bei mir viel Luft nach oben. Dass Zucker kein Freund des Körpers ist, sollte eigentlich jeder wissen und wie schwer es ist, den Zucker zu reduzieren, kann sich jeder sicher vorstellen. Mir fehlt da einfach noch die letzte Konsequenz, aber ich habe vor, das weiter zu ändern. Es wird auch ausführlich auf das Zusammenspiel von Geist und Körper eingegangen, was gut geschrieben ist, mir aber die meisten Probleme bereitet. Hier erkenne ich, neben dem Zucker, die größte Problematik für meine Gesundheit. Insgesamt ist das Buch gut und sicher eine Empfehlung für alle, die sich mit ihrer Gesundheit beschäftigen, aber noch keinen Einstieg gefunden haben. Alles erscheint logisch und plausibel und je mehr man davon umsetzt, desto zufriedener wird der eigene Körper wohl auch sein. Letztlich liegt vieles an einem selbst.

16. Die Panne
Der Textilvertreter Alfredo Traps hat eine Panne mit seinem Fahrzeug und findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem Richter. Dieser und seine Gäste laden Alfredo zu einem Spiel ein. Begeistert nimmt er an und schon bald ist er der Angeklagte dieses Spiels mit für ihn überraschendem Ausgang.
Das ist eine Erzählung ganz nach meinem Geschmack, die ich ohne Pause durchgelesen habe. Die Panne macht neugierig auf weitere Werke von Dürrenmatt. Außer “Der Richter und sein Henker” kenne ich vermutlich auch nichts von ihm und an das Buch kann ich mich nicht mehr erinnern.

17. Augen lieben Heilkräuter
Im Großen und Ganzen ist es eine Auflistung von Kräutern und wofür und warum man sie verwendet. Das ist interessant, aber auch irgendwie zu viel für mich. Zu einer Teekur mit Zinnkraut steht zum Beispiel “Am besten eignen sich dafür die Tage, an denen der Mond das Tierkreiszeichen Waage durchläuft.” Ich bin offen für Kräuter und vieles mehr, aber Tierkreiszeichen als Hinweise auf die richtige Einnahme von irgendwas, da bin ich raus. Es gibt einen Teil, der sich mit Mondphasen beschäftigt, den habe ich ausgelassen, weil ich dafür nicht empfänglich bin. In Bezug auf die Kräuter ist das Buch ein durchaus interessantes Nachschlagewerk. Die Zubereitungsanleitungen sind sicher interessant, aber ich kann mich für Zubereitungen nicht begeistern. Wann man am besten Kräuter sammelt, interessiert mich auch nicht. Der Hinweis, dass Sonnenbrillen eher schädlich als nützlich sind, gefällt mir gut, obwohl ich mit Sonnenbrille cooler aussehe. Aber ich verzichte schon eine Weile auf das Tragen einer Sonnenbrille. Was ich ebenfalls sehr interessant finde ist, dass es Augenbadwannen gibt. Das klingt wie etwas, das ich mal ausprobieren möchte. Wirklich überzeugt bin ich dennoch nicht von dem Buch, aber das liegt vermutlich weniger an dem Buch als an mir. Für Leute, die offener sind, als ich es bin, ist das Buch sicher interessanter. Für mich nur zum Teil.

18. Abschaffel
Abschaffel ist ein junger Mann mit einigen Problemen, der zu viel denkt und sich manchmal merkwürdig verhält. Möglicherweise verhält er sich auch immer merkwürdig. Insgesmt sind es drei Bücher in einem, die ich direkt hintereinander gelesen habe und das war es vermutlich, was mich etwas gestört hat, denn so gerne ich Genazino auch lese, drei Bücher direkt hintereinander können sich, zumindest in diesem Fall, durchaus ziehen und besonders beim dritten Band empfand ich vieles als zu lang und ausufernd, was den Lesefluss durchaus gestört hat. Ich war dann auch froh, als es endlich zu Ende war. Natürlich heißt das jetzt nicht, dass mir die Geschichte nicht gefallen hat, aber so richtig überzeugt bin ich auch nicht. Mein Rat an mich wäre, immer einen Band zu lesen, dann etwas anderes und dann den nächsten, aber das geht vermutlich nur, wenn ich drei einzelne Bücher vorliegen habe. In diesem Fall waren die 570 Seiten ein bisschen zu viel für mich. Dennoch ist es eine coole Geschichte mit fragwürdigem Humor.

19. Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
Diese Autobiografie finde ich sehr lesenswert und sie ist wirklich gut geschrieben. Matthew Perry macht einen sehr sympathischen Eindruck, doch seine Abhängigkeiten sind für nicht Betroffene schwer nachvollziehbar. Dass ein so intelligenter und erfolgreicher Mann sich so zugrunde gerichtet hat, ist mehr als tragisch. Dass er nicht lange, nachdem er das Buch geschrieben hat, gestorben ist, macht es noch tragischer. Ich glaube, ich hätte mich gut mit ihm verstanden, denn er hatte eine Schwäche für Jennifer Aniston, er fand Steve Martin gut und er mochte den Film „Fletch – Der Troublemaker”, der auch zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Es ist teilweise kaum zu ertragen, zu lesen, was die ganzen Drogen mit ihm und seinem Körper gemacht haben. Das liegt sicher auch daran, weil er, wie schon erwähnt, so durch und durch sympathisch wirkt und nie abfällig (Na gut, vielleicht einmal) über andere schrieb. Und er fand Zahnärzte doof, aber das ist durchaus nachvollziehbar. Obwohl er auch viel Glück in seinem Leben hatte, fand er nie das wirkliche Glück, obwohl es ihm sicher jeder gegönnt hätte. Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist vielleicht das beste Buch, welches ich dieses Jahr gelesen habe. Zumindest aber eines, das mich sehr berührt hat.

20. Das Versprechen
Erstaunlicherweise hatte ich den Roman noch nie gelesen und bin mir auch nicht sicher, ob ich den Film tatsächlich gesehen habe. Nachdem ich den Roman in kurzer Zeit durchgelesen habe, frage ich mich, wieso das so lange gedauert hat, denn er ist wirklich gut. Spannend, nachvollziehbar, gut geschrieben, mit einem durchaus deprimierendem Ende. Ein Klassiker, den ich nur empfehlen kann. Die Verfilmung dazu werde ich mir sicher demnächst auch anschauen.

21. Und erlöse uns von den Blöden
Ein Titel ganz nach meinem Geschmack. Obwohl das Buch schon etwas älter ist, ist es noch ziemlich aktuell, was daran liegt, das Blöde in der Regel immer blöd bleiben, lediglich blöde Umstände können sich ändern. Selten zum Guten, aber immerhin. Das Buch ist kurzweilig, auch wenn es nichts Neues erzählt. Es wird einfach die zunehmende Verblödung schön zusammengefasst. Nicht immer hat es mir gefallen, was es zu lesen gab, aber insgesamt ist es schon eine nette Lektüre. Die Blöden werden sie nicht verstehen oder als Blödsinn bezeichnen, aber das ist schon okay. Blöd werden die meisten bis an ihr Lebensende bleiben. Alle anderen werden sich bei dieser Zusammenfassung vermutlich amüsieren und erkennen, dass schon verdammt viel Blödheit in Deutschland unterwegs ist. Mit einem Ende ist nicht zu rechnen, weshalb die beiden, die für dieses Buch verantwortlich sind, längst noch ein ähnliches Buch zum Thema Menschenverstand geschrieben haben.

22. Justiz
Ein Mann geht in ein Lokal und erschießt einen anderen Mann. Es gibt Zeugen, aber kein offensichtliches Motiv. Der Mann wird verhaftet, der Ausgang scheint klar. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders und erst Jahre später fügt sich alles zusammen.
Das ist eine wirklich spannende und interessante Geschichte, allerdings hat mir das Lesen teilweise keinen Spaß gemacht, weil alles durcheinander erschien und ich mehrmals den Faden verlor und nicht wusste, wo die Geschichte sich gerade befindet. Möglicherweise fehlte mir beim lesen die Konzentration, aber ich vermute, dass der Roman zwischenzeitlich etwas wirr geschrieben wurde. Zumindest fand ich es zwischendurch sehr unangenehm. Glücklicherweise fand ich die Geschichte sehr spannend und es kamen immer wieder Abschnitte, die ich gut lesen konnte. Wirklich gefallen hat mir das Buch letztlich aber nicht, weil es für mich nicht schön zu lesen war und mich das manchmal genervt hat.

23. Sibirische Zedernnüsse
Mal wieder ein interessantes Buch zum Thema Gesundheit. Zedernnussöl und auch Zedernnüsse sind lecker und haben vielfältige gesundheitliche Wirkungen, von denen einige auch nachgewiesen wurden. Ob und wie die Einnahme des Öls und der Verzehr der Nüsse einem persönlich hilft, muss man ausprobieren, schaden kann es jedenfalls nicht. Und wenn es der Gesundheit tatsächlich hilft und das Immunsystem stärkt, dann hat man alles richtig gemacht. Ich finde das kleine Buch sehr informativ und die Rezepte klingen durchaus interessant. Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich sicherlich das eine oder andere Rezept ausprobieren. Zedernnussöl werde ich auf jeden Fall probieren. Für Interessierte ist das Buch sicher eine Empfehlung, weil informativ und im besten Fall auch hilfreich.

24. Ende gut
Eine Frau, alles geht den Bach runter, ein Mann, ein anderer Mann, Menschen. Das kann nicht gutgehen und tut es irgendwie auch nicht. Endlich wieder ein wenig optimistischer Roman, der klingt, als wäre er eine aktuelle Zustandsbeschreibung und der leider auch viel näher an der Realität ist, als er eigentlich sein sollte. Oder sollte er doch? Jedenfalls ist die Hoffnungslosigkeit fast schon deprimierend und liest sich doch meist gut. Nicht durchgehend, aber wenn man derartiges gerne liest, dann ist man bei dem Roman gut aufgehoben. Schlimm ist aber auch, dass nicht mehr viel fehlt und dieser Roman ein Tatsachenbericht ist. Das macht dann vermutlich nicht mehr so viel Spaß. Muss aber sein. Werden einige sicher bestätigen. Andere sehen es als unvermeidlich an, dass es so oder ähnlich kommt. Vielleicht. Also ganz sicher. Ach, lesen Sie doch selber.

25. Keiner hat gesagt, dass Du ausziehen sollst
Da ich lange kein Buch von Nick Hornby gelesen hatte, kam ich auf die Idee “Keiner hat gesagt, dass Du ausziehen sollst” zu lesen. Das Buch handelt von einem Ehepaar, das wegen Eheproblemen eine Therapeutin aufsucht. Vielmehr um die Gespräche der beiden vor den Therapiestunden. Das Buch ist schnell gelesen, aber ich frage mich, ob es überhaupt jemanden interessiert hätte, wäre es nicht von Nick Hornby. Mich vermutlich nicht. Das Buch ist schnell durchgelesen, aber wirklich unterhaltsam ist es nicht. Für mich war es teilweise nervig, weil diese Mann und Frau Gespräche durchaus realistisch klingen und man sich fragt, warum gerade diese beiden überhaupt zusammen sind. Ich verstehe Menschen und ihre Beziehungen aber eh meist nicht. Am Ende sind die beiden dann wieder zusammen, aber auch das bleibt mir ein Rätsel, obwohl es vermutlich einfach so ist im Leben von Paaren. Das Buch kann man mal eben so weglesen, man kann es aber auch sein lassen, weil es belanglos ist und auch nichts Interessantes zu erzählen hat. Von mir gibt es dafür keine Empfehlung.

26. Grieche sucht Griechin
Zu Beginn dachte ich noch, dass mich das Buch nicht weiter interessiert, doch dann entwickelt sich die Geschichte völlig absurd unerwartet und macht neugierig, wie es weitergeht. Der unerfahrene Grieche steigt in der Gesellschaft quasi über Nacht auf, erkennt, dass er ganz falsche Vorstellungen von den Menschen hatte und lernt auch sich neu kennen. Vielleicht ist das Ende dann ein wenig zu verkitscht, aber insgesamt ist es ein gelungener Roman, den ich durchaus empfehlen kann.

27. Why not?
Nachdem mir “It´s all good” recht gut gefallen hatte, war es vermutlich unvermeidlich, dass ich auch “Why not” lesen würde. Und auch dieses Buch gefällt mir. Ich hoffe zwar immer, dass ich das eine oder andere für mich umsetzen kann, oder wenigstens beruflich einbringen kann, aber ich erinnere mich meist nicht an konkrete Beispiele, hoffe aber, dass ich dennoch das eine oder andere übernehme, auch wenn ich keinen konkreten Zusammenhang herstellen kann. Auch dieses Buch kann ich durchaus empfehlen, es ist gut geschrieben, bietet ein paar schöne Beispiele, und kann sicher hilfreich sein, um seine Ziele zu erreichen oder manche Dinge in seinem Leben zu verbessern. Ich finde, auch dieses Buch ist durchaus lesenswert.

28. Aminosäuren
Für dieses Buch habe ich länger gebraucht als erwartet. Das Buch enthält eine Menge an Informationen und hat für mich etwas von einem Schulbuch. Das kann man im Unterricht sicher hervorragend nutzen, mir persönlich ist das alles etwas zu viel. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe, aber scheinbar etwas anderes. Das Buch ist sehr informativ, sicher auch empfehlenswert, ein Nachschlagewerk zum Thema Aminosäuren mit umfassenden Informationen und Zusammenhängen. Mein Problem ist, dass ich so viele Informationen gar nicht wollte. Dennoch empfehlenswert.

29. Gerstengrassaft
Ich komme immer wieder zu den Büchern über Ernährung, Gesundheit und Vitalstoffe. Danach bin ich meist ganz angetan, will das eine oder andere ausprobieren und vergesse es irgendwann auch wieder. So wird es vermutlich auch beim Gerstengras sein, obwohl ich seit Jahren immer wieder Gerstengraspulver in meine goldene Milch gemacht habe. Durch das Buch gelangte Gerstengraspulver wieder mehr in meinen Fokus und durch meine wenig überzeugende Gesundheit brachte mich das Buch auf die Idee, zwischendurch immer wieder Gerstengraspulver zu mir zu nehmen. Ob mich das gesundheitlich weiter bringt, wird sich zeigen, schaden wird es vermutlich nicht. Das Buch bietet viele Informationen und Anwendungsmöglichkeiten, dazu beschreibt es die gesundheitliche Wirkung von Gerstensaftgras. Für mich ein empfehlenswertes Buch.

30. Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt
Schon alleine der Titel ist ein Vergnügen. Was mich allerdings überrascht, ist, dass es sich wieder um kurze Geschichten und Gedanken handelt. Das war mir nicht bewusst, als ich das Buch meiner Liste zufügte, es ist aber kein Problem. Die kurzen Geschichten sind meist unterhaltsam, aber auch informativ. Das Buch liest sich gut und ich mag den Stil des Autors. Ich weiß gar nicht, wieso ich so lange keine Bücher des Autors mehr gelesen habe, bin aber sicher, dass es bis zum nächsten Buch nicht wieder so lange dauert, denn weitere Bücher sethen schon parat. Und mindestens eins davon hat auch einen coolen Titel.

Wunschliste

31. Schöne neue Welt
In einer fernen oder doch nahen Zukunft werden Menschen quasi gezüchtet und sind auf ihre Art vermutlich nicht unglücklich. Krankheiten sind selten, Kriege längst Geschichte. Menschen werden am Fließband hergestellt. Was einerseits abwegig und abscheulich klingt, könnte dennoch nach und nach wahr werden und ich weiß nicht, ob das so schlecht sein muss. So wirklich überzeugt hat mich das Buch aber nicht. Vor allem die Geschichte mit dem Wilden zum Schluss ist eher abstoßend und spricht nicht dafür, dass alles an den genormten Menschen schlecht ist. Der Wilde ist leider ein Irrer, der vielleicht wegen der schönen neuen Welt irre geworden ist, ich allerdings denke, dass er schon vorher nicht ganz richtig in seinem Oberstübchen war. Letztlich verzichtet das Buch auf ein Happy End. Vermutlich weil es auch in der Realität einfach kein Happy End gibt und es auch niemals geben wird. Die meisten Menschen sind einfach nicht für ein Happy End zu gebrauchen und genauso bescheuert wie die Meute, die am Ende mit Hubschraubern zum Wilden kommt.

32. Die Physiker
Drei Physiker leben in einer Irrenanstalt. Alle drei begehen einen Mord. Sie alle haben ihre Gründe, die sich sehr ähneln. Zufall? Ein Plan? Was für ein Plan? Wie irre sind die drei tatsächlich, wie naiv ihre Ärztin? Wer sind die Guten, falls es sie überhaupt gibt? Wer legt wen rein und warum?
Das Buch ist unterhaltsam, spannend und kurzweilig mit einem möglicherweise überraschenden Ende. Mir hat es gefallen und es ist durchaus eine Empfehlung wert.

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4 Kommentare

  1. Psychologie des Bösen. Wir wurde schon an anderer Stelle davon berichtet. Dann sollte ich mir das Buch mal zulegen. Danke für den Tipp.

  2. Falls du mal was Längeres von Mark Twain lesen möchtest (nicht „Tom Sawyer“ etc.) – ich empfehle „Bummel durch Europa“. Es ist lustig, herzerwärmend und für die damalige Zeit (1870) schön frech. Eigentlich auch für heute noch. Und die Szene im Gasthof, wo er nachts kein Licht machen wollte, um den schlafenden Kumpel nicht zu stören, ist einfach grossartig.

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