Bücher 2019

Mit 39 gelesenen Büchern in nur einem Jahr habe ich 2019 vermutlich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann mal in nur einem Jahr mehr Bücher lesen werde.


39. Die Kunst des Liebens
Lieben ist eine Kunst, die gelernt sein will. Der Lernprozess ist der einer jeden Kunst: Man muss sowohl die Theorie als auch die Praxis beherrschen. Da dies aber bekanntlich nicht so einfach ist, muss einem – so Erich Fromm – »die Meisterschaft in dieser Kunst mehr als alles andere am Herzen liegen.«

Dies ist ein Buch, welches von mir eine gewisse Konzentration verlangte, weil ich sonst sehr schnell komplett den Faden verlor und keine Ahnung hatte, was ich da gerade eigentlich gelesen habe. Somit war mein Lesespaß durchaus getrübt zwischendurch. Beim Kapitel „Liebe zu Gott“ war ich dann vollends raus und habe lustlos bis zum Ende des Kapitels geblättert, ohne wirklich zu lesen, was da stand. Weitergelesen habe ich nur, weil die nächste Überschrift „Die Liebe und ihr Verfall in der eutigen westlichen Gesellschaft“ mir so gut gefiel. Und tatsächlich war ich von da an zum ersten Mal richtig drin und durchaus angetan.
Obwohl das Buch schon vor unfassbar vielen Jahren geschrieben wurde, passt es noch gut in diese Zeit und ist es durchaus Wert gelesen zu werden.


38. Solar
Michael Beard ist Physiker und Frauenheld. Er hat den Nobelpreis erhalten, doch ist er alles andere als nobel: Im Beruf ruht er sich auf seinen Lorbeeren aus, privat hält es ihn auf Dauer bei keiner Frau. Bis die geniale Idee eines Rivalen für Zündstoff in seinem Leben sorgt. In Solar geht es nicht nur um Sonnen-, sondern auch um kriminelle Energie.

Die Hauptfigur des Romans als sympathisch zu bezeichnen, wäre ziemlich unpassend, denn bei besagtem Mr. Beard überwiegen durchaus die weniger positiven Eigenschaften und optisch ist er auch kein Leckerbissen, was der Geschichte aber keineswegs schadet. Abgesehen von einigen Längen liest sich der Roman leicht und die Geschichte ist spannend erzählt. Und obwohl besagter Beard auf den ersten Blick kein Frauentyp ist, hat er regelmäßig Sex bevor die unvermeidliche Katastrophe ihren Lauf nimmt. Mir hat Solar gefallen und mich neugierig auf andere Bücher des Autors gemacht.


37. Schlechte Verlierer
Bukowski schreibt von Säufern, Huren, Sex und anderen Erlebnissen. Mit einem interessanten Vorwort/Interview von Glenn Easterly.

Auch diese Kurzgeschichten von Bukowski bieten genau das, was man von Bukowski erwarten kann. Kaputte Typen, Sex, Alkohol und eine direkte Sprache. Mitunter entdecke ich immer wieder Bücher von Bukowski, die ich noch nicht gelesen habe, die mich aber interessieren. Schlechte Verlierer liest sich gut und hat mich ebenso gut unterhalten. Wer Bukowski mag, mag sicher auch diese Kurzgeschichten. Wer Bukowski nicht kennt, kann es gerne mal mit diesen Kurzgeschichten versuchen.


36. Die Körpersprache des Datings
Es ist ein kurzer Blick, ein Blinzeln nur – doch er macht deutlicher als tausend Worte, welche unüberwindlichen Hindernisse sich zwischen einem Paar aufgebaut haben. Und nur eine kleine Handbewegung, eine spontane Drehung des Körpers, die Stellung der Füße sind glaubwürdigere Liebesbezeugungen, als schwüre es jemals könnten. Der ehemalige FBI-Agent Joe Navarro erklärt, wie wir das geheime Wissen der Profiler nutzen können, um Anziehung, Zuneigung und Liebe zu erkennen.

So sehr, wie der Titel es vermuten lässt, geht es gar nicht ums Dating, sondern vielmehr um Beziehungen im Allgemeinen. Das ist nicht uninteressant, aber mich hat das, was es auf den 45 Seiten zu lesen gibt, nicht richtig überzeugt, vermutlich, weil ich etwas anderes erwartet habe. Aber dafür kann der Autor des Buches wirklich nichts. Außerdem gehöre ich zu den Menschen, die andere schon immer schlecht lesen konnten, wenn die Signale nicht mehr als eindeutig sind. Da helfen die Hinweise aus dem Buch leider auch nicht, obwohl sie durchaus plausibel klingen. Dieses Buch kann man lesen, wenn es zufällig irgendwo liegt, kaufen muss man es nicht unbedingt.


35. Sei Dein eigener Arzt
Alexandra Reinwarth und die Medizinerin Jael Backe haben nun erstmalig die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und deren Alltagsbezug zu diesem Thema zusammengetragen und erläutern Phänomene wie: -* Warum ist man krank ohne Befund? -* Warum gibt es einen Placebo-Effekt, bzw. auch das Gegenteil, den Nocebo-Effekt? -* Wie kann sich der Körper mit Hilfe von Enzymen, Proteinen, dem Immunsystem etc. selbst heilen? -* Inwiefern kann die Psyche im Körper Schaden anrichten oder das Gegenteil bewirken? -* Wie wichtig sind Ernährung und Spiritualität für Heilung?

Sein Dein eigener Arzt ist ein interessantes Buch, in dem es unter anderem um den Placebo und auch den Nocebo-Effekt geht. Durchaus eine interessante Lektüre, wenn man, wie ich, nicht so viel von Ärzten und deren Vorgehen hält. Da ich eine Schwäche für diese Art von Büchern habe, bin ich zufrieden, auch wenn ich nicht alle Meinungen teilen kann. Aber das wäre auch zu viel verlangt.


34. Die Liebesblödigkeit
Lange schon lebt der freischaffende Apokalypse-Spezialist eine wunderbare Ménage à trois, in der die beiden Frauen nichts voneinander ahnen. Doch irgendwann fühlt er sich zunehmend überfordert von dieser »Polygamie in drei Wohnungen«. So reift in ihm der Entschluss: Er muss die Verhältnisse klären und sich von einer trennen. Nur: von welcher? Sandra? Oder doch Judith? Wie Klarheit finden? Die Entscheidung, durch die sein Leben eigentlich leichter werden sollte, macht es nur noch auswegloser.

Eigentlich eine schöne Vorstellung mit zwei völlig unterschiedlichen Frauen zusammen zu sein, doch der Teufel steckt im Detail und sobald man darüber nachdenkt, wird aus einer schönen Sache eine komplizierte Angelegenheit. Sehr gut und nachvollziehbar beschreibt der Autor, dass nicht immer alles so einfach ist, wie man es gerne hätte. Es gab Zeiten, da hatte ich kurzzeitig auch mal mehr als eine Frau, aber da ich nicht so bin, wie der Mann aus dem Buch, hat es nicht funktioniert. Mir gefällt die Geschichte gut und ich kann das Buch nur empfehlen.


33. Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah
Ein Mann trifft auf seine Traumfrau und lässt sie fahrlässig ziehen. Ein anderer fühlt sich wegen eines Lötkolbens nicht mehr wohl zu Hause. Eine Japanerin sucht für ihren Mann eine Lederhose aus, bis sie bemerkt, dass sie ihren Mann die ganze Zeit hasste. Zwei Geschwister teilen sich seit Jahren eine Wohnung. Doch dann verliebt sich die Schwester. Ein junger Mann wird von einer Frau gerufen, die ihn die Schränke im Jugendzimmer ihrer Tochter öffnen lässt. Und eine Hausfrau sitzt ohne bestimmtes Ziel im Garten und trifft dabei auf ein grünes Monster, das jeden ihrer Gedanken lesen kann…

Das Buch musste ich schon allein wegen des Titels haben. Die Geschichten sind interessant, lesen sich gut und die Gechichte mit dem besten Titel ist dennoch nicht beste Geschichte des Buches. Ich wurde gut unterhalten, kann das Buch empfehlen und es wird sicher nicht das letzte Buch von dem Autor für mich sein, denn zwei weitere stehen schon in meiner Sammlung bereit.


32. Immun mit kollodialem Silber
Das „Silberwasser“ wirkt wie ein Breitband-Antibiotikum und tötet Bakterien und andere Kleinstorganismen wie Viren oder Pilzsporen effektiv und nebenwirkungsfrei ab – Krankheitskeime bilden so gut wie nie Resistenzen dagegen. Dieser Vorteil spielt derzeit, in Anbetracht der zunehmenden Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterienstämme, eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wirkt kolloidales Silber auch entzündungshemmend, es beschleunigt die Wundheilung und stabilisiert das Immunsystem. Alle diese Effekte sind wissenschaftlich belegt.

Ich fand das Buch durchaus interessant und habe mir direkt kollodiales Silber bestellt, um es einfach mal zu testen. Wer sich grundsätzlich für alternative Behandlungsmöglichkeiten interessiert, kann mit dem Buch eigentlich nichts verkehrt machen.


31. Katzen
In dieser Anthologie sind alle Texte von Charles Bukowski über Katzen versammelt. Das perfekte Geschenk für alle Katzenfans. Deutsche Erstausgabe mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Texten.

Diese Mal geht es nicht so sehr um Sex und Alkohol, sondern tatsächlich um Katzen. Ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle, die Bukowski mögen. Vielleicht auch für Katzenliebhaber. Das müssen sie aber selbst entscheiden.


30. Etwas mehr Hirn, bitte
Die Freude am eigenen Denken und die Lust am gemeinsamen Gestalten sind die großen Themen dieses Buches. Jedes lebende System kann das in ihm angelegte Potential am besten in einem koevolutiven Prozess mit anderen Lebensformen zur Entfaltung bringen. Oder einfacher: Gemeinsam kommen wir weiter als allein. Und finden zurück zu dem Lebendigen, das uns ausmacht: zu neuer Kreativität, zum Mut zu sich selbst und zu persönlichen Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Ein durchaus interessantes Buch, welches zum Nachdenken anregen kann. Eine interessante Betrachtunsgweise über die Menschen und deren Verhalten und für mich eine Empfehlung wert. Aber diejenigen, die es vielleicht unbedingt lesen sollten, werden es eh nicht lesen und falls doch vermutlich nichts damit anfangen können.


29. Magical Mystery
Als Karl Schmidt, Opfer eines depressiven Nervenzusammenbruchs von alten Kumpels zufällig in Hamburg als Bewohner einer drogentherapeutischen Einrichtung wiedergefunden wird, ist das der Anfang einer seltsamen Zusammenarbeit: Die alten Freunde, mittlerweile zu Ruhm und Reichtum gelangt, wollen mit ihrem Plattenlabel auf einer Tour durch Deutschland den Rave der Neunzigerjahre mit dem Hippiegeist der Sechziger versöhnen und brauchen dazu einen, der immer nüchtern bleiben muss. Das kommt Karl Schmidt gerade recht…

Monate, wenn nicht gar Jahre, stand das Buch in meinem Bücherregal, weil ich es einfach nicht lesen wollte. Zum einen, weil es über 500 Seiten hat und zum anderen, weil ich nicht sicher war, ob mich die Geschichte überhaupt interessiert. Im Nachhinein frage ich mich allerdings schon, warum ich damit so lange gewartet habe, denn das Buch ist ganz nach meinem Geschmack. Es brauchte zwar ein Weile, um einen gewissen Lesefluss zu entwickeln und mich mit der Geschichte und den Akteuren anzufreunden, doch trotz der über 500 Seiten wurde mir nie langweilig und ich verfolgte die Geschichte durchaus gespannt bis zum Schluss. Auch wenn es etwas länger gedauert hat, kann ich Magical Mystery durchaus empfehlen.


28. Meine tausend Leben
Mit »Außer Atem« wurde Jean-Paul Belmondo 1959 über Nacht zum Star. Nach nun fast 60 Jahren und beinahe 100 Filmen blickt Belmondo auf seine Karriere und sein Leben zurück: Er erzählt von seinen Freundschaften und Fehden mit Wegbegleitern und von den Frauen, mit denen er spielte und die er liebte.

Mir hat die Autobiografie gut gefallen. Ich mochte den Typen Belmondo schon immer, obwohl mir die Filme oft gar nicht so gut gefallen haben. Das Buch ist gut und lebendig geschrieben. Belmondo ist ein Junggebliebener in einem mittlerweile alten Körper. Irgendwie macht ihn das sympathisch, auch wenn er früher ziemlich viel Mist gemacht hat. Oder gerade deshalb. Tolles Buch.


27. Südlich der Grenze, westlich der Sonne
Wie eine Halluzination taucht die Kindheitsgeliebte des Barbesitzers Hajima nach Jahrzehnten wieder auf, unfassbar und geheimnisumwoben. Immer an regnerischen Abenden erscheint Shimamoto wie eine verführerische Andeutung aus einer fremden Welt und hebt das Leben des tüchtigen Geschäftmannes und Familienvaters aus den Angeln.

Das Buch liest sich gut, die Geschichte ist interessant und regt zum Rätseln an. Leider wird am Ende nicht aufgeklärt, welche meiner Theorien zutreffend ist. Irgendwie stört mich das und schmälert den bis dahin guten Eindruck, den das Buch hinterlassen hat. Davon abgesehen bin ich aber durchaus zufrieden und wurde gut unterhalten.


26. Außer uns spricht niemand über uns
Man versteht natürlich, dass Carola ihren Partner zuweilen nicht mehr erträgt. Er hat sich als gescheiterter Schauspieler und Radiosprecher in einer bequemen Mittelmäßigkeit eingerichtet. Nur in Notfällen kann er von seiner Freundin zu stärkeren Emotionen bewegt werden. Der Fall tritt ein, als Carola ihren Helden verlässt. Wie der Zufall es will, erklärt sich die Mutter der entweichenden Freundin bereit, dem Verlassenen auszuhelfen. Kann sie ihn retten? Und will der überhaupt gerettet werden?

Ich Rätsel noch immer, ob der Titel zu dem Buch passt, aber vermutlich spielt das gar keine Rolle. Ein Mann in den Vierzigern, der mich manchmal an mich erinnerte. Vermutlich deshalb, weil der Mann jeder sein könnte. Vielleicht aber auch, weil ich auch so viel und so verquer denke. In zwei Tagen war ich mit der Geschichte durch und wurde gut unterhalten, daher bin ich zufrieden mit diesem Buch.


25. Die Menschen und ich
Professor Andrew Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Dieser neue Andrew ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Er hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen. Jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein?

Gleich zu Beginn des Buches musste ich zweimal lachen und das Buch kurz zur Seite legen. So etwas passiert sehr selten. Weitere Lachanfälle gab es nicht, was aber nicht schlimm ist, denn es tat der Unterhaltung keinen Abbruch. Die Geschichte hat mir durchaus gefallen und auch wenn ich, wovon ich derzeit noch ausgehe, kein Außerirdischer bin, viele Gedanken des Aliens durchaus nachvollziehen kann. Ich wurde durchgehend gut unterhalten und kann das Buch absolut empfehlen.


24. Die Liebe unter Aliens
Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin. In »Die Liebe unter Aliens« erzählt Terézia Mora von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Von Frauen und Männern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen können.

Die Liebe unter Aliens. „Was für ein schöner Titel“, dachte ich, als ich mir das Buch kaufte, denn auch der Klappentext versprach, dass ich gut unterhalten werden könnte. Vielleicht wollte ich das auch einfach nur wegen des Titels glauben. Die gute Unterhaltung verließ mich beim Lesen des Buches jedoch schnell und schon bald langweilte ich mich, blätterte lustlos durch die Seiten und fand einfach keinen Zugang. Ich versuchte die nächste Geschichte, doch ich blieb draußen. Vielleicht bin ich zu wenig Alien, um mit dem Buch etwas anfangen zu können. Oder zu viel. Ist letztlich auch egal. Für mich jedenfalls wurde das Buch nicht geschrieben.


23. Hallervorden – Ein Komiker macht Ersnst
Als Didi hat er Generationen von Fernsehzuschauern zum Lachen gebracht. Und sich jahrzehntelang danach gesehnt, mehr als „nur“ Komiker sein zu dürfen. Mit über 70 Jahren, wenn die meisten Menschen längst in Rente sind, übernahm Dieter Hallervorden das Schlosspark Theater in Berlin. Und in den letzten Jahren überraschte er viele Millionen Kinozuschauer als Charakterdarsteller in Sein letztes Rennen oder Honig im Kopf.

Das Buch beschreibt einen interessanten Menschen, der auch im hohen Alter jung geblieben ist und voller Ideen steckt. Die Biografie zeigt den Menschen hinter Didi und vor allem, dass er viel mehr ist als dieser Nonstop Nonsens Didi. Sie ist gut gelungen und ich kann diese Biografie jedem empfehlen, der mit dem Komiker und dem Schauspieler Hallervorden etwas anfangen kann. Und wer sich grundsätzlich für Biografien interessiert, sollte auch einen Blick riskieren.


22. Kaffee und Zigaretten
Ferdinand von Schirachs neues Buch »Kaffee und Zigaretten« verwebt autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist »Kaffee und Zigaretten« das persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs.

Wie immer ein gut zu lesendes Buch von Ferdinand von Schirach. Ich mag die Art, wie er schreibt und finde die Geschichtenn interessant und unterhaltsam. Nicht alle der 48 Erzählungen waren etwas für mich, aber das macht nichts, weil es insgesamt eine gelungene Zusammenstellung kurzer Erzählungen ist. Absolut lesenswert.


21. A115 – Der Sturz
Thomas Middelhoff war über viele Jahre einer der bedeutendsten Wirtschaftsmanager der Republik. In einem Aufsehen erregenden Prozess wurde er Ende 2014 zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil sorgte angesichts seiner Härte selbst bei erfahrenen Juristen für Aufsehen.
Thomas Middelhoff beschreibt die Vehemenz und Unverhältnismäßigkeit des deutschen Justizapparates. Mit seinen detaillierten Schilderungen gewährt er tiefen Einblick in die der Öffentlichkeit nicht zugängliche Schattenwelt des geschlossenen Vollzugs.

Ein ziemlich interessantes Buch, wie ich finde. Ein spannender Einblick, wie es damals abgelaufen ist mit der Verhaftung, der Erkrankung und den Medien. Ich hatte mich für den Fall damals nicht wirklich interessiert und das Buch somit ziemlich neutral lesen können. Insgesamt ein weiterer Beweis dafür, dass Menschen völlig einen an der Waffel haben und sich zu wichtig nehmen. Beängstigend, aber durchaus lesenswert. Oder gerade deshalb.


20. Die Zunge Europas
Markus Erdmann ist Gagschreiber und hasst seinen Job. Sein Leben hasst er auch. Öde Sonntage bei den Großeltern, der Rest der Woche ist auch nicht spannender. Dann trifft Markus im Zug Janne. Die ist mit ihm zur Schule gegangen und spielt in einer ganz anderen Liga. Überraschenderweise scheint sie sich für ihn zu interessieren. Kann sie Markus aus seinem Elend erretten? Oder eher Onkel Friedrich, der legendäre Kaffeekoster aus dem Hamburger Freihafen, den sie die «Zunge Europas» nennen?

Die Zunge Europas hat mir leider nicht gefallen, denn es kam einfach keine echte Lesefreude auf. Mit zunehmender Dauer empfand ich vieles einfach nur als überflüssigen Füllstoff, der die dünne Geschichte unnötig aufgebläht hat. Zwischendurch fand ich es zwar auch mal kurz unterhaltsam, doch meist driftete es rasch wieder ein eine Richtung ab, mit der ich nichts anfangen konnte. Letztlich hätte man die Geschichte meiner Meinung nach in achtzig bis hundert Seiten erzählen können. Über dreihundert Seiten sind einfach zu viel. Trotzdem habe ich bis zum Schluss durchgehalten, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Hätte ich mir sparen sollen.


19. Treue ist auch keine Lösung
Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Treue ist die Ausnahme, nicht die Regel. Und: Untreue kann Liebe sein, Treue dagegen lieblose Gewohnheit. Noch nie zuvor waren so viele Ideen zu diesem Thema gleichzeitig verfügbar. Trotzdem sind Partnerschaften nach wie vor fest mit dem Wunsch nach Treue verknüpft. Fremdgehen stellt für viele eine der größten vorstellbaren Krisen dar. Was sind die richtigen Lösungsstrategien für das Dilemma aus Treuewünschen und Untreuesehnsüchten?

Teilweise war mir das Buch etwas zu theoretisch, mitunter gab es für mich zu viel Geschwafel. Die Fallbeispiele sind interessant und wenn man auf etwa 100 Seiten verzichtet hätte, wäre ich sicher zufriedener gewesen. Nichtsdestotrotz eine interessante Lektüre mit interessanter Betrachtungsweise, die man durchaus mal lesen kann.


18. Das Spiel ist aus
Pierre, der Revolutionär, und Eve, eine Dame der Gesellschaft, sterben zu gleicher Stunde durch Gewalt, begegnen sich in einer Welt der Schatten und verlieben sich leidenschaftlich ineinander: „Ich gäbe meine Seele, wenn ich deinetwillen noch einmal leben dürfte.“ Der Wunsch wird Realität und die Uhr des Schicksals zurückgedreht. Aber die Vergangenheit stellt ihre Forderungen …

Obwohl schon recht schnell klar ist, wie alles enden wird, ist die Geschichte spannend und sehr unterhaltsam. Menschen sind wie sie sind und können nicht anders, selbst wenn sie eine wundervolle Zukunft haben könnten. Was wir alle wissen, aber viele nicht wahrhaben wollen, wird in diesem Buch wunderbar beschrieben.


17. Fleckenteufel
Thorsten Bruhn ist sechzehn und Spätzünder. Der Geschlechtstrieb hält ihn trotzdem schon heftig auf Trab. Erst recht im Urlaub in Scharbeutz an der Ostsee. Auf Kirchenfreizeiten lernt man sich kennen ― ein Trommelfeuer aus sozialer Überforderung, religiösen und hormonellen Wallungen rund um die Uhr. Und dann das schlechte Essen. Wo Thorsten doch ohnehin zur Verstopfung neigt! So durchlebt er innerlich versteinert schlimme Andachten, peinliche Gruppenspiele, eine trostlose Jugenddisko, Dämon Apfelkorn und erotische Wirrungen mit ständig wechselndem Objekt

Fleckenteufel ist wirklich gut geschrieben und ziemlich nach meinem Geschmack. Ein Buch, dass ich am liebsten ohne Unterbrechung gelesen hätte, aber leider musste ich zwischendurch schlafen und essen und anderen Kram erledigen. Heinz Strunk kann echt gut schreiben. Lediglich die Geschichte mit der Entenfamilie war mir ein Tick zu viel und hätte nicht sein müssen. Ansonsten alles fein. So soll es sein.


16. Kuck Kuck
Falls Sie die eine oder andere dieser Geschichten für ungeheuerliche Übertreibung halten, so sollten Sie sich an Goethe erinnern, der einmal gesagt Hat: Ich habe niemals von einem Verbrechen gehört, das ich nicht hätte begehen können. Es sind makabre Geschichten, u. a. über mordende Telefonseelsorger, das Schweine-Paradies, menschenfressende Hausgenossen, Mozart-Hasser, den gefrorenen Schlaf und tickende Embryos.

Band 3 der Kille, Kille Geschichten hat mich absolut überzeugt und daher ist es nur konsequent, dass ich weitere dieser Geschichten lesen werde. Schade ist lediglich, dass ich die meisten schon bald vergessen haben werde. Das liegt aber ausschließlich an mir und nicht an den Büchern.


15. Hackepeter
In dieser Fortsetzung der makabren Geschichten von E. W. Heine kommt das Grauen wieder aus dem mehr oder weniger alltäglichen Leben. Für Leser mit gutem Magen.

Weitere Kurzgeschichten von E. W. Heine, die einfach Spaß machen und den kleinen Lesehunger zwischendurch stillen. Die 14 Geschichten machen Lust auf mehr und können mit ihren Pointen stets überzeugen. Auch wenn ich mich schon bald nicht mehr daran die einzelnen Geschichten erinnern kann, will ich mehr davon. Gut, dass ich vorgesorgt habe und weitere dieser Geschichten darauf warten von mir gelesen zu werden.


14. Wenn ich die Wahl habe zwischen Kind und Karriere, nehme ich das Sofa
Für die meisten versprechen die zwei Streifen auf dem Schwangerschaftstest das ersehnte Glück, für Claudia dagegen eher eine mittelgroße Katastrophe. Denn Kinder mag sie eigentlich nicht sonderlich. Und der Umstand, dass sie den Vater in spe erst zwei Monate zuvor kennengelernt hat, sorgt für zusätzliche Turbulenzen. Mutig wirft sie ihre Lebensplanung über den Haufen und tauscht Netflix and Sofa gegen Umstandsmode, Schwangerschaftsyoga und Stillhütchen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon mal ein Buch mit einem längeren Titel gelesen habe. Spielt aber auch keine Rolle, denn schließlich kommt es auf den Inhalt an. Und der Inhalt war ganz nach meinem Geschmack, denn ich wurde gut unterhalten, fand den Inhalt durchaus auch witzig und gut beschrieben. Daher bin ich mit der Wahl durchaus zufrieden und kann das Buch mit dem langen Titel durchaus empfehlen.


13. Fragen Sie weder Arzt noch Apotheker
Sind wir erkältet, schlucken wir ein Antibiotikum, bei einem Bandscheibenvorfall lassen wir uns operieren, und um Krebs fernzuhalten, gehen wir zur Vorsorge. Wir tun viel, um gesund zu werden oder zu bleiben, rennen in die Apotheke und zum Arzt. Es könnte ja helfen! Doch das ist ein Irrtum. Viele Patienten bekommen Untersuchungen oder Behandlungen, die nicht nötig sind, die vielleicht sogar schaden. Ein Ratgeber, der einem mal nicht sagt, was man für seine Gesundheit tun muss, sondern was man lassen kann.

Durchaus ein interessantes und lesenswertes Buch. Vor allem für Leute, die sich eh nicht wirklich für Ärzte und deren Methoden begeistern können. Doch auch allen anderen kann dieses Buch sicher nicht schaden.


12. Der alte Mann und das Meer
Hemingways faszinierende Novelle über den kubanischen Fischer Santiago. Allein fährt er in einem kleinen Ruderboot aufs Meer. Vierundachtzig Tage hat er nichts gefangen. Sein junger Helfer wurde auf ein anderes Boot geschickt – der alte Mann sei vom Unglück verfolgt, sagen die Eltern. Doch nachdem Santiago wieder einen ganzen Tag lang umsonst gewartet hat, beißt ein sehr großer Fisch an und zieht ihn und das Boot hinaus aufs offene Meer. Ein ungleicher Kampf beginnt.

Endlich habe ich diesen Klassiker gelesen und muss sagen, es hat wirklich Spaß gemacht. Sehr gut geschrieben und sehr spannend. Vieles kam mir aus dem Film bekannt vor und ich kann diesen Klassiker nur jedem empfehlen, der ihn noch nicht gelesen hat.


11. Vitamin K2: Vielseitiger Schutz vor chronischen Krankheiten
Die Vitamine K1 und K2 sind für den menschlichen Körper unverzichtbare Vitalstoffe: Neben ihrer bedeutenden Rolle für die Zellfunktion und das Immunsystem sind sie essenzielle Bausteine für die Regulation der Blutgerinnung und des Kalziumstoffwechsels. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass Vitamin K2 der entscheidende Schutzfaktor gegen Osteoporose und Arteriosklerose ist! Es kann die gefürchteten Kalkablagerungen an den Blutgefäßwänden und Herzklappen verhindern und bereits bestehende Ablagerungen reduzieren. Zudem unterstützt es den Knochenaufbau und erhöht die Knochendichte.

Und noch ein Buch zum Thema Gesundheit. Da ich schon lange Zeit Vitamin K2 einnehme, erschien es sehr sinnvoll, mehr darüber zu lesen. Anfangs hatte das Buch eindeutig zu viele Fachbegriffe für mein altes Gehirn und erinnerte mich an den Schulunterricht meiner Jugend. Da habe ich all den theoretischen Kram mit all den Fachbbegriffen schon nicht verstanden. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Zum Glück wird das Buch irgendwann für mich verständlicher und somit auch viel interessanter. Jetzt weiß ich endlich wieder, warum ich damit angefangen habe Vitamin K2 einzunehmen und auch, dass ich damit möglicherweise auch gar nicht mehr aufhören werde. Gutes Buch.


10. Alles kann, Liebe muss: Geschichten aus der Herzregion
Katrin Bauerfeind wühlt sich in ihrem neuen Buch durch alle Facetten der Liebe. Sie hebt die kleinen emotionalen Schätze aus dem Alltag, fragt sich, wo die Liebe herkommt, wo sie hingeht, wenn sie weg ist, wie man sie findet, verliert und wiederfindet, und was es überhaupt damit auf sich hat. Es ist ein Plädoyer für mehr Liebe. Ein Aufruf, dem grassierenden Hass etwas entgegenzusetzen, Viagra fürs Herz, ein heiteres Gegengift zur dunklen Lage da draußen. Zu all dem gibt’s in diesem Buch Geschichten, selbst erlebte und selbst ausgedachte.

Scheinbar habe ich es mir zur Aufgabe gemacht jedes Buch von Katrin Bauerfeind zu lesen. Um den Titel hätte ich sonst wohl einen Bogen gemacht, aber habe ich zum Glück nicht, denn ich wurde gut unterhalten. Auch dieses Buch kann ich getrost empfehlen, auch wenn es Kapitel gab, die mir nicht so gefallen haben. Aber das macht nichts. Somit steht fest, dass ich auch ein viertes Buch von Frau Bauerfeind lesen werde, wenn es eins geben wird und mir nichts dazwischen kommt.


09. Die Taube
In fünf Monaten wird der Wachmann einer Pariser Bank, der als einzigen Nutzen seiner Tätigkeit das Öffnen des Tores vor dem Direktionswagen erkannt hat, das Eigentum an seiner kleinen Mansarde endgültig erworben haben, wird ein weiterer Markstein seines Lebensplanes gesetzt sein. Doch dieser fatalistische Ablauf wird an einem heißen Freitagmorgen im August 1984 jäh vom Erscheinen einer Taube in Frage gestellt.

Als ich mich entschied, das Buch zu lesen, war ich zu hundert Prozent sicher, dass ich die Geschichte vor langer Zeit schon einmal gelesen hatte, doch bald schon kamen mir Zweifel. Entweder hatte ich wirklich alles vergessen oder die Geschichte tatsächlich noch nie zuvor gelesen. Daran änderte sich bis zum Schluss auch nichts. Und so las ich, möglicherweise zum ersten Mal, diese nette kleine Geschichte und sie hat mir gefallen. Für mich eine köstliche Lektüre für zwischendurch, die beschreibt, wie sehr einen eine einzige Taube aus dem Konzept bringen und das Leben zumindest vorübergehend auf den Kopf stellen kann. Gute Geschichte, gut geschrieben und empfehlenswert.


08. MSM – eine Supersubstanz der Natur
MSM ist eine biologisch aktive, organische Verbindung aus geruchlosem Schwefelpulver. Es gehört in den Bereich der Mineralstoffe und Vitamine und zeigt in der Heilbehandlung eindrucksvolle Ergebnisse. Der Autor beschreibt, warum MSM eine natürliche Alternative zu den Medikamenten der klassischen Medizin ist und wie es verwendet werden kann.

Und wieder ein Buch über Nahrungsergänzungsmittel. Wenn all das Positive dieser Mittel bei mir eintrete würde, dann müsste ich, weil ich ja schon Unmengen solcher Substanzen meinem Körper zugeführt haben, ein ausgesprochen gesunder Mann sein. Da ich mit meiner Gesundheit in Teilen jedoch unzufrieden bin, muss ich auch weiter nach Nahrungsergänzungsmitteln Ausschau halten, die meinen Körper dienlich sein könnten. Nach der Lektüre des Buches steht für mich fest, dass ich MSM unbedingt ausprobieren muss. Das Buch ist verständlich geschrieben und hat mich neugierig auf diese Substanz gemacht. Daher ist es eine Empfehlung für alle, die, ebenso wie ich, eine Schwäche für Nahrungsergänzungsmittel und Bücher zu dem Thema haben.


07. Nachspielzeit
In seinem Buch blickt Marcel Reif zurück und nach vorne, erzählt kleine und große Geschichten vor und hinter den Kulissen des Fußballs, des größten Spektakels, das unsere Gegenwart zu bieten hat. Kein Reporter hat so perfekt Unterhaltsamkeit mit scharfer Intelligenz, Schlagfertigkeit, Fachwissen und Eigenständigkeit des Urteils verbunden wie Marcel Reif. Für seine Arbeit wurde er mit Preisen überhäuft, aber auch immer wieder heftig attackiert, sei es von Clubverantwortlichen, von Trainern oder im Netz.

Bis auf ganz wenige Kapitel, die mich nicht so interessiert haben, ist es ein sehr interessantes und auch informatives Buch. Ich mag die Ansichten von Marcel Reif und seine Art, wie er die Dinge beschreibt. Ich habe auch nie verstanden, wie er erst so beliebt und dann bei Teilen der Fans so unbeliebt werden konnte. Auch dazu gibt es etwas zu lesen. Für mich eine klare Leseempfehlung.


06. Wer immer mit der Herde rennt, muss ständig Ärschen folgen
Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und braucht die anderen zur Orientierung. Das schwarze Schaf zu sein, ist für die Autorin Anke Brausch Künstlerin im Bereich Kabarett und Comedy nichts Neues. Viel zu oft eckt sie an, weil sie innerhalb der Herde kehrt macht und als Gegenverkehr die schöne Gruppenordnung durcheinander bringt. Während ihre Artgenossen zielstrebig die vermeintlich grünen Weiden aufsuchen, hält sie gerne einmal abrupt an, um auf bisher unbetretenen Pfaden zu grasen. Unterhaltsam satirisch beschreibt sie, was sie auf ihren kurzweiligen Ausflügen fernab der Herde erlebt ein schonungsloser Blick in ihr längst überfälliges Erwachsensein.

Wieso ich bei dem Titel ein komplett anderes Buch erwartet habe, weiß ich leider nicht mehr. Ich weiß lediglich, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Trotz gelegentlicher unterhaltsamer Passagen, konnte ich mich mit dem Schreibtstil nicht anfreunden. Gelegentlich zogen sich die Geschichten wie ein Kaugummi. Immer wieder erinnerte mich der Humor an Mario Barth, obwohl ich längst nicht mehr weiß, ob Mario Barth tatsächlich Humor hat und wenn ja, welcher Art dieser wohl ist. Auf einer Bühne vorgetragen mag das vielleicht Spaß machen, aber das kann auch ein Irrtum sein. Für das Buch spricht meiner Meinung nach lediglich, dass es nur 114 Seiten hat.


05. Der letzte Hippie
Zwei Geschichten von Menschen, die aus der Normalität gefallen sind.

Ich habe schon einige Bücher von Oliver Sacks gelesen und dabei auch schon die beiden Geschichten dieses kleinen Buches. Tatsächlich konnte ich mich sogar noch ein wenig erinnern, aber wirklich nur ein wenig. Die zweite Geschichte finde ich persönlich interessanter. Insgesamt ist dieses kleine Buch eine nette Sache für den kleinen Lesehunger zwischendurch.


04. Survive: Katastrophen – wer sie überlebt und warum
Überlebende des Anschlags auf das World Trade Center brauchten durchschnittlich sechs Minuten, bis sie ihre Arbeitsplätze verließen, manche sogar bis zu 45 Minuten. Worauf warteten sie und warum? Amanda Ripley wollte genau wissen, welches Verhalten hinter den Statistiken steckt. Sie nimmt uns mit in die Twin Towers, auf die sinkende Fähre Estonia, zu Hurrikan Katrina und zu einem Geiseldrama in Bogota. Vor allem aber gibt sie die erstaunlichen Erkenntnisse weiter, die sie aus Interviews mit zahlreichen Überlebenden gewonnen hat.

Wer überlebt Katastrophen und warum? Ein durchaus interessantes Thema, welches in dem Buch sehr gut erläutert wird. Geschichten von Überlebenden von Katastrophen und Erklärungen dazu, warum ihr Verhalten dazu beigetragen hat zu überleben. Es zeigt aber auch, dass das Verhalten, welches in einer Situation genau richtig war, bei der nächsten Katastrophe tödlich sein kann. Das richtige Verhalten zur richtigen Katastrophe kann Leben retten. Nur weiß man es zumeist nicht immer vorher, aber man kann und sollte gewisse Sachen trainieren. Survive ist ein wirklich interessantes Buch geworden, welches mir gut gefallen hat. Ob es mir hilft bei einer Katastrophe zu überleben, glaube ich allerdings nicht, denn ich weiß, dass ich vermutlich bei einer möglichen Katastrophe mit meinem Erstarren nicht unbedingt weiterkomme. Es bleibt abzuwarten, ob ich mich dann überhaupt an das Buch erinnern kann.


03. Kille, Kille
E.W. Heine und seine skurril-makabren Kille Kille Geschichten gehören untrennbar zusammen. Sei es das Schicksal jenes Diebes, der vor Gericht freigesprochen wird und sich am Ende erkundigt, ob er die Beute nun behalten könne. Oder die schaurig-schöne Erzählung über die wahre Entstehung des Porträts der Mona Lisa. Immer folgt der Leser dem Autor ahnungslos in den Alltag zwischenmenschlicher Beziehungen und gewöhnlicher Zwischenfälle, um sich plötzlich einer makabren Pointe gegenüber zu sehen. Heine gelingt dabei immer wieder der grandiose Drahtseilakt zwischen herrlicher Unterhaltung und boshaftem Sarkasmus.

Schon wieder Kurzgeschichten nach meinem Geschmack. Wie üblich werde ich sie jedoch, wie üblich, in kürzester Zeit vergessen haben. Nichts, was ich lese, bleibt länger in meinem Gedächtnis haften und besonders an Kurzgeschichten erinnere ich mich nie lange. Sollte mir entfallen, ob sie mir wenigstens gefallen haben, kann ich zum Glück jederzeit hier nachlesen, ob ein Buch für mich gut oder schlecht war. Kille, Kille kann ich als gut bezeichnen, denn ich wurde gut unterhalten und die Geschichten bereiteten mir Vergnügen.


02. Das Kokos-Buch
Das erste umfassende Buch über Kokosöl liegt jetzt in der erweiterten Neuauflage vor. Kokosöl und Co. – wie Mehl, Milch, Flocken und Wasser aus der Kokosnuss schmecken nicht nur ausgesprochen gut, sondern sind vor allem gesundheitsfördernd. Der Kokos-Experte Peter Königs räumt hier mit dem Vorurteil auf, dass gesättigte Fettsäuren ungesund seien. Die Fettsäuren der Kokosnuss eignen sich nicht nur hervorragend für die Küche, da beim Erhitzen keine schädlichen Transfettsäuren entstehen, sondern schützen auch vor Arterienverkalkung und Herzinfarkt, wirken immunstärkend und verhindern die Bildung gesundheitsschädlicher freier Radikale.

Das Kokos-Buch war schon länger auf meiner Liste, liest sich gut und ist verständlich geschrieben. Möglicherweise klingt das alles zu schön, um wahr zu sein und sicher wird es immer wieder Berichte geben, die das Gegenteil behaupten von dem was in dem Buch steht. So ist es ja meist. Ich glaube jetzt auch nicht, das Kokosöl nun das Wundermittel schlechthin ist, aber auch nicht, dass es mich töten wird, wenn ich zu viel davon zu mir nehme, was ich für mich eh ausschließen kann. Letztlich bringt das Buch einen dem Thema näher und in ein paar Jahren weiß man vielleicht, ob Kokosöl wirklich so gesund ist oder eben nicht. Vielleicht aber wird man es nie wissen. Was weiß denn ich? Für alle, die dem Thema offen gegenüberstehen, ist das Buch sicherlich eine Empfehlung wert.

Ach ja, hinten sind tatsächlich Rezepte drin und ich würde das eine oder andere davon auch gern probieren, aber ich habe nicht das geringste Interesse selber zu kochen. Lediglich den Kokos-Kakao werde ich mir eventuell mal machen, weil das gerade noch für mich umsetzbar ist.


01. In manchen Nächten habe ich einen anderen
Die Generation Beziehungsunfähig will sich immer weniger festlegen und sucht nach neuen Formen von Beziehung – offene Beziehungen und Polyamorie haben in letzter Zeit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Anna Zimt, Autorin und Bloggerin bei „im gegenteil“, erzählt offen und authentisch von ihrer eigenen offenen Beziehung, ihren Sex-Abenteuern und wie sie mit ihrer Eifersucht zurechtkommt.

Ein interessanter und durchaus gelungener Einstieg ins neue Bücherjahr. Die Geschichten lesen sich überwiegend leicht und locker und verdeutlichen, dass eine offene Beziehung nicht schlecht sein muss, wenn es funktioniert. In diesem Fall tut es das anscheinend und die interessanten Geschichten sind durchaus erotisch und verurteilen weder Monogamie noch andere Lebensformen. So kann das Bücherjahr weitergehen.


© 2019

3 Kommentare

  1. Auch die anderen Bücher von E.W. Heine sind empfehlenswert. Ich mag an den Kurzgeschichten, dass man ewig auf die Pointe wartet – und am Ende haut die einem in die Magengrube und man schluckt erstmal.

  2. Mir geht es mit den Büchern genauso. Ich vergesse Vieles recht schnell wieder. Da Blogartikel in meinem komischen Schädel wie Bücher funktionieren, lege ich mir ein Lesezeichen an, um diesen hier am Wochenende nochmal in Ruhe zu studieren. Hoffentlich vergesse ich das nicht auch noch…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert