Bücher 2020

30 Bücher sind es in diesem Jahr geworden und es waren erstaunlich viele Kurzgeschichten dabei. Die Bücher fürs nächste Jahr liegen auch schon bereit. Der Lesespaß geht also unvermindert weiter.


30. Ich will so werden, wie ich bin
Ein wirklich schöner Buchtitel und interessant zu lesen ist das Buch auch. Lediglich die Mitmachseiten habe ich mir gespart. Dennoch kann ich das Buch empfehlen, wirft es doch einen feinen Blick darauf, wie die Gesellschaft sich ins Unglück optimiert. Das Buch ist schon vor zehn Jahren erschienen, aber da der Irrsinn sich immer weiter ausbreitet und die Menschen weiter Hilfe brauchen, ist das kein Grund, das Buch nicht zu lesen. Probleme bereiteten mir, wie zu erwarten war, die Übungen, die man, besonders gegen Ende, machen soll. Da bin ich grundsätzlich raus, obwohl ich denke, dass es einige Menschen gibt, denen das etwas bringt. Aber ich bin halt bockig und unkooperativ bei solchen Sachen. Und beim Thema Selbstliebe bin ich grundsätzlich raus. Das geht einfach nicht. Dennoch ist das Buch keine Zeitverschwendung und eine interessante Lektüre.


29. Ruhe sanft: Neue Kille Kille Geschichten
Weiter geht es mit den immer wieder gelungenen Kille, Kille Geschichten von E. W. Heyne. Auch dieses Mal gibt es eine bunte Auswahl unterschiedlicher Geschichten mit besonderem Ende. Nicht immer völlig überraschend, aber immer unterhaltsam. Wer Kurzgeschichten mag, der kann mit den Kille, Kille Geschichten eigentlich nichts falsch machen.
Wenn ich nicht völlig den Überblick verloren habe, dann fehlt mir nur noch ein Buch mit den Geschichten, dann bin ich durch. Es können aber auch noch zwei Bücher sein. Sicher ist auf jeden Fall, dass ich am Ende alle Kille, Kille Geschichten gelesen haben will.


28. Das Glück in glücksfernen Zeiten
Schon alleine der Titel ist einfach so gelungen, dass meine Neugier geweckt war. Und da die Bücher, die ich bisher von Wilhelm Genazino gelesen habe, mir gefallen haben, war es vermutlich nicht zu vermeiden, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte von Gerhard Warlich ist sicher nicht als positiv zu bezeichnen, was mir aber wahrlich gefällt. Die herrlich, trostlose Gedankenwelt des Mannes mag ich durchaus und ich musste sogar einmal beim Lesen so sehr lachen, dass ich kurz pausieren musste. Selbst als ich kurze Zeit später wieder an das Brot denken musste, musste ich lachen. So etwas kommt selten vor. Ich bin zufrieden mit meiner Wahl und kann das Buch nur jedem empfehlen, der nicht keine positiven Geschichten mir Happy End braucht. Wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Ende nicht doch irgendetwas Positives hat.


27. Nie wieder Urlaub
Und nochmal Kurzgeschichten. Dieses Mal mit dem Thema Urlaub als roten Faden. Oft vorhersehbare Geschichten ohne Aha-Effekt zeichnen dieses Buch aus. Nie wieder Urlaub ist für mich ein eher langweiliges Buch, welches bei mir nicht wirklich Lust auf die jeweils folgenden Geschichten auslöst. Das Buch kann man durchaus im Urlaub lesen, wenn man mal ein paar Minuten lesen möchte und nichts besseres vor hat. Man verpasst allerdings nichts, wenn man das Buch verpasst. Mir sind die Geschichten zu belanglos, um wirklich Freude zu bereiten und Interesse an weiteren Büchern von Norbert Klugmann konnte das Buch bei mir natürlich nicht wecken.

Fazit: Nie wieder Urlaub ist ein Buch, welches man prima mit in den Urlaub nehmen kann und dann, unabhängig davon, wie viele der Kurzgeschichten man gelesen hat, am Urlaubsort zurücklässt.


26. Auf fremden Pfaden: Erotische Phantastik Anthologie
Kurzgeschichten scheinen es mir dieses Jahr angetan zu haben. Dieses Buch bietet Fantasy, Mystery und dazu immer auch eine Portion Erotik, die mal mehr und mal weniger erotisch ist. Es gibt Trolle aus Lehm, Ungeziefer, Tiere, die zu Menschen werden und andere unglaubliche Geschichten, die mir fast durchgehend gefallen haben, obwohl ich eine Weile brauchte, mich auf diese Art von Geschichten einzulassen. Aber ich finde, es hat sich gelohnt, auch diese Art von erotischen Geschichten mal gelesen zu haben. Die Geschichten stammen von verschiedenen Autoren und sind dementsprechend auch immer anders, obwohl das Grundthema sie verbindet.


25. Der Fremde
Der Fremde erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, dem alles egal zu sein scheint und der fast beiläufig einen Mann tötet. Den folgenden Prozess beobachtet er fast so als würde es nicht um ihn und sein Leben gehen. Mal fasziniert und oft gelangweilt beobachtet und hört er, wie über ihn und sein Verhalten geurteilt wird. Das Buch ist ganz wunderbar geschrieben, die Geschichte ist sehr interessant, unterhaltsam, aber auch trostlos deprimierend. Eine Geschichte mit einem Schreibstil absolut nach meinem Geschmack. Erstaunlich, dass es so lange gedauert hat bis ich dieses Buch entdeckte. Diese kleine Lektüre kann ich nur wärmstens empfehlen.


24. Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie
Bücher zum Thema Sexualität und was Menschen damit machen, lese ich immer mal wieder. Dieses Buch enthält ein paar Geschichten von Menschen, die Beziehungsformen gewählt haben, die von vielen abgelehnt werden. Beschrieben wird auch, wie scheinheilig Menschen auch mit dem Thema Sex und Beziehungen umgehen und wie kompliziert ein eigentlich unkompliziertes Thema leider oftmals ist. Das Buch bietet durchaus interessante Einblicke und bestätigt leider auch, dass Menschen Besserwisser, Klugscheißer und größtenteils widerwärtige Wesen sind. Dennoch hat mir das Buch recht gut gefallen und ich kann es durchaus empfehlen. Für mehr Toleranz wird er aber sicher nicht sorgen, denn dazu ist der Mensch, zumindest der Großteil der Menschen, einfach nicht zu gebrauchen.


23. Erste Liebe – letze Riten
Die Kurzgeschichten sind spannend, interessant, abstoßend, irgendwie pervers und doch unterhaltsam. Die beschriebenen Personen der einzelnen Geschichten sind oft widerwärtig, manche Geschichte gar grenzwertig. Doch bis auf die letzte Geschichte, die mir so wenig zusagte, dass ich sie nicht einmal zu Ende gelesen habe, so spannend und gut geschrieben, dass ich sie rasch verschlungen habe. Ein Buch mit für mich überraschenden Kurzgeschichten, die ich so tatsächlich nicht von Ian McEwan erwartet hätte.


22. Schlaf
Ein Buch von Haruki Murakami mit Illustrationen von Kat Menschik. Es geht um eine Frau, die plötzlich nicht mehr schläft und am Ende vielleicht verrückt wird oder doch einschläft und träumt. Vielleicht ist auch alles nur ein Traum. Ich weiß es nicht. Die wenigen Seiten sind schnell gelesen, aber wirklich unterhaltsam finde ich das Buch nicht. Die Illustrationen verstehe ich auch nicht und halte sie für vollkommen überflüssig. Irgendwie kann ich mit Schlaf einfach nichts anfangen.


21. Durch die Nacht
Anfangs durchaus interessant, wird die Geschichte mit zunehmender Dauer immer belangloser. Die Beschreibungen der Umgebungen und Orte nehmen viel zu viel Zeit in Anspruch und bringen die Geschichte auch nicht voran. Teilweise ist es ermüdend diese ganzen Details zu lesen. Oft habe ich mich gefragt, worauf der Autor damit hinaus will. Ging es nur darum mit vielen Worten, die doch mehr als nebensächlich sind, Seiten zu füllen. Oder ist das die hohe Kunst des Schreibens, die ich einfach nicht verstehe, weil ich ein Banause bin? Wozu trifft der Protagonist in der Stadt eine Frau und verabredet sich mit ihr, nur um dann weiter zu reisen? Wozu diese Lebensrettergeschichte, wenn sie doch keinem weiter hilft? Und am Ende wird es völlig abstrus. Ist er tatsächlich in diesem merkwürdigen Haus, erlebt er diese Dinge wirklich oder ist er längst in einer Heilanstalt und alles was wir lesen findet nur in seinem Kopf statt?
Die oft gelobte Geschichte über Karl Meyer, dessen Sohn sich umbringt, soll ein wirklich tolles Buch sein in dem es um Trauerbewältigung geht und bei dem man super mitfühlen kann. Mich hat lediglich traurig gemacht, dass ich es bis zum Ende gelesen habe, weil ich hoffte, es würde alles doch noch einen Sinn ergeben. Doch den Sinn erkannte ich nicht. Ich weiß leider nicht, was an dieser frustrierenden Aneinanderreihung von Buchstaben so hervorragend sein soll und habe mich nach dem durchaus noch interessanten Anfang nur noch gelangweilt und letztlich sogar geärgert.


20. Für mich soll es Neurosen regnen
Der Autor leidet unter Neurosen und beschreibt, wie er damit lebt und was es mit ihm macht unter Neurosen zu leiden. Das ist interessant, irgendwie erschreckend und dennoch ab und zu witzig. Für Menschen, die ebenfalls unter Neurosen leiden ist das Buch sicher interessant. Aber auch für Leute, die keine Neurosen haben, aber denken sie könnte welche haben ist das Buch sicher interessant. Und für Leute, die sich überlegen, ob sie sich einfach so eine Neurose zulegen, kann das Buch sicher auch unterhaltsam sein und man erfährt auch, dass man sich Neurosen nicht einfach so aussuchen kann und sie auch nicht einfach so los wird, wie man es sich erhofft und wünscht. Wie bei vielen Krankheiten, so erklärt der Autor, ist es nicht unbedingt förderlich, wenn man nur wenige bis gar keine sozialen Kontakte hat und sich zurückzieht, weil es den Neurosen entgegen kommt. Nach der Lektüre des Buches denke ich übrigens auch wieder darüber nach meine sozialen Kontakte auszuweiten. Für alle Fälle, denn so eine Neurose fängt man sich schneller ein als einem lieb ist. Für mich soll es keine Neurosen regnen, aber das Buch kann ich trotzdem empfehlen.


19. Wachstumsschmerz
Wachstumsschmerz handelt von der Beziehung zwischen Luise und Flo, die beschließen zusammenzuziehen und erwachsen zu werden. Da ich noch nie beschlossen habe, mit irgendwem zusammen zu ziehen oder gar erwachsen zu werden, hörte sich das nach einer Geschichte an, die mir gefallen könnte. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich nicht so Recht, was ich davon halten soll. Die Geschichte lässt sich recht gut lesen, obwohl Luise mich manchmal ziemlich genervt hat mit ihrem Verhalten. Das Ende hat mich dann auf der einen Seite, weil nicht wirklich überraschend, etwas enttäuscht. Andererseits gibt es das Memo zum Schluss, was mich irgendwie irritiert hat und von dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber für mich auch irgendwie nicht rund, obwohl es auch nicht unrund ist. Ich bin da durchaus zwiegespalten.


18. Die verdammten Türen sprengen
Möglicherweise habe ich eine Schwäche für Biografien/Autobiografien von Schauspielern. Daher ist es wohl wenig verwunderlich, dass ich die Autobiografie von Michael Caine lesen musste. Die verdammten Türen sprengen ist gut geschrieben und liest sich gut. Das Buch ist interessant und der Mensch hinter dem Schauspieler wirkt sehr sympathisch. Bevor Michael Caine in Batman mitspielte habe ich ihn zwar zur Kenntnis genommen, aber außer Harry Brown kannte ich die Filme kaum, obwohl ich sicher einige gesehen habe. Ich schätze, den einen oder anderen Film mit Michael Caine werde ich mir demnächst erneut oder zum ersten Mal anschauen. Das Buch kann ich auch denen empfehlen, die mit nicht unbedingt Fans von Michael Caine sind. Ich finde das Buch informativ und auch unterhaltsam. Eine gute Wahl.


17. Es ist einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist
Der Titel allein rechtfertigt schon fast den Kauf des Buches, legt die Messlatte aber auch hoch, denn wenn nach so einem Titel nichts mehr kommt, dann ist es schlimmer als bei einem Titel, der schon nach wenig bis nichts klingt. Die möglicherweise durchaus auch mal traurige Geschichte von Tom und seiner Liebe zu Esther liest sich glücklicherweise leicht und locker und vermag zu gefallen. Besonders für Dauerpubertierende ist diese Geschichte ein schöner Zeitvertreib. Von mir aus brauchen die Hauptakteure nicht ständig rauchen, saufen und kotzen, aber junge Menschen leiden wohl häufiger unter diesem Verhalten. Das gehört zu den Teilen des Buches mit denen ich nichts anfangen kann, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Insgesamt eine unterhaltsame Lektüre, um die eine große Liebe des Lebens, die einem irgendwann abhandenkommt. Kurzweilige Unterhaltung ganz nach meinem Geschmack.


16. Natürliches Entgiften
Wieder mal ein Buch zum Thema Gesundheit, weil das Thema scheinbar immer geht. Das Buch ist sehr gut geschrieben und informativ. Es gab keine Langeweile beim Lesen und auch die Themen, die ich nicht so interessant fand, haben den Lesefluss zu keinem Zeitpunkt gestört. Das Buch hat mir nochmal deutlich gemacht, dass eine Wohnung ohne Badewanne ziemlich blöd ist, aber das Problem lässt sich leider nicht lösen. Eine Darmreinigung für zu Hause könnte durchaus etwas für mich sein und vielleicht kann ich mit basischen Produkten meine Haut wieder in einen besseren Zustand versetzen. Für Leute, die dem Thema Entgiften interessiert gegenüberstehen ist das Buch sehr zu empfehlen. Ich bin jedenfalls zufrieden mit der Lektüre.


15. Das innere Ausland
Die Geschichte liest sich flüssig und ist gut geschrieben, doch irgendwie ist mir alles zu positiv, oft fand ich es kitschig, weil diese grundlegende Harmonie mir einfach zu unwirklich vorkam. Und immer wieder kam mir der Begriff kitschig in den Sinn. Alles läuft viel zu rund, auch wenn es mal nicht so gut läuft, wird es doch gut. Zwischendurch dachte ich sogar, dass die Art der Geschichte gut zum Traumschiff passen würde. Dann würde es am Ende Sekt für alle geben und der Kapitän und die Passagiere würden klatschen. Ich würde nicht mitklatschen, denn mich hat es nicht überzeugt. Mittlerweile habe ich, bis auf zwei, alle Bücher von Thommie Bayer gelesen und frage mich, ob er heute anders schreibt oder mir die Bücher von damals heute auch nicht mehr so gefallen würden. Fazit: Liest sich gut, aber ist mir zu harmonisch, zu perfekt, zu vorhersehbar und der Titel erscheint mir auch unpassend. Schade.


14. Luft nach oben
Obwohl ich Bücher dieser Art immer wieder interessant finde und manche sogar auf meiner Leseliste landen, muss ich mir doch eingestehen, dass ich mit Büchern, die philosophisch daherkommen, gar nicht so viel anfangen kann. Meist finde ich das lesen anstrengend und schweife ab, so auch bei Luft nach oben. Dabei ist das Buch verständlich geschrieben und bietet auch praktische Beispiele, doch von mir verlangt solch Lesestoff einfach zu viel Konzentration und am Ende bleibt zu wenig hängen. Wenn ich schon alles aus den gelesenen Büchern bald vergesse, dann will ich wenigstens, dass mir das Lesen Freude bereitet und mich nicht anstrengt. Daher wird Luft nach oben mein letztes Buch dieser Art gewesen sein. Glaube ich zumindest. Aber das heißt jetzt nicht, dass es kein gutes Buch ist. Ich gehöre halt nur nicht zur richtigen Zielgruppe, auch wenn ich das immer wieder vergesse.


13. Kinkerlitzchen
Weitere Kurzgeschichten von E. W. Heine. Scheinbar bekomme ich einfach nicht genug davon. Wieder einmal geht es um Augen, einen Fallschirmsprung, eine Auferstehung, dämliche Männer und noch viel mehr. Der kurzweiige Lesespaß ist auch hier garantiert und ich kann das Buch nur empfehlen.


12. Das Paket
In dem Buch geht es hauptsächlich um Emma, aber auch um ein Paket, einen verliebten Serienmörder und einen verdächtigen Nachbarn. Ich hatte lange gezögert, dieses Buch überhaupt zu lesen, da ich nicht wirklich an der Geschichte interessiert war. Besonders die ersten Seiten empfand ich wenig überzeugend, weil Emma mir sehr auf die Nerven ging mit ihrem furchtbaren Verhalten. Oft erinnerte mich das Buch an mittelmäßige deutsche Filme, was auch nicht hilfreich war. Eigentlich ist die Geschichte schon gut und auch spannend, aber so wirklich konnte ich mich mit dem Buch nicht anfreunden. Stellenweise gefielen mir die Beschreibungen der Situationen gar nicht. Insgesamt hinterlässt das Buch bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Es hat seine Momente, aber letztlich konnte es mich nicht wirklich überzeugen.


11. Mittelmäßiges Heimweh
Für Dieter Rotmund läuft es nicht gut. Erst verliert er sein Ohr, wenig später seine Frau und einen kleinen Zeh. Er lernt eine Frau kennen, die ihm manchmal verdächtig vorkommt und denkt viel über seine Mittelmäßigkeit nach. Ich brauchte zwar ein paar Seiten, aber dann hat mir das Buch richtig gut gefallen. Die Gedanken und die Beschreibungen des Dieter Rotmund sind nach meinem Geschmack, der Schreibstil gefällt mir und der Unterhaltungswert war absolut so, wie ich es erhofft hatte. Mittelmäßiges Heimweh ist ein weiteres Buch von Wilhelm Genazino, welches ich empfehlen kann.


10. Afterdark
Eine Nacht, zwei Schwestern, ein junger Musiker, eine Prostituierte und andere Menschen, denen man in einer Nacht begegnen kann. Beschrieben wird eine Nacht aus dem Leben unterschiedlicher Menschen, die in dieser Nacht zusammentreffen. Detailliert beschreibt der Autor in der Rolle des Beobachters diese Nacht und würzt die Geschichte mit etwas Geheimnisvollem. Es passiert nichts und doch viel. Es endet, ohne zu Ende zu sein. Mehr passiert in dieser Nacht nicht und so erfährt man nie, was sich vielleicht irgendwann entwickelt. Das Buch ist gut geschrieben und mir hat es gefallen.


09. Das Rosie-Projekt
Von dem Buch hatte ich schon vor einiger Zeit gehört und auch überlegt es wegen der guten Kritiken zu lesen, doch letztlich fand ich den Titel irgendwie nicht so berauschend und das Buchcover hat mir dann den Rest gegeben. In so einer Verpackung konnte meiner Meinung nach kein anständiges Buch stecken. Nun weiß ich, dass ich mich geirrt habe, denn das Buch ist echt sehr gelungen und erfrischend unterhaltsam. Der Protagonist verhält sich zuweilen äußerst merkwürdig und hat eine Schwäche für feste Strukturen und sinnvoll gefüllte Terminkalender. Logisch, dass mir so etwas gefällt. Genau mein Humor, würde ich mal behaupten. Das Cover finde ich aber auch weiterhin total blöd.
Es gibt mittlerweile zwei Fortsetzungen, aber obwohl ich Das Rosie-Projekt jedem empfehle, der danach fragt, habe ich kein Interesse an den Fortsetzungen, weil meiner Meinung nach alles erzählt ist. Aber vielleicht irre ich mich erneut.


08. Vielen Dank für das Leben
Diesen Roman kann man durchaus als irgendwie deprimierend bezeichnen. Die Hoffnungslosigkeit und das ruinöse Verhalten der Menschen werden sehr schön, möglicherweise schonungslos, dargestellt. Die Hauptfigur des Romans, Toto, passt nicht nur scheinbar nicht in diese Welt und bekommt das immer wieder zu spüren. Es ist erschreckend, wie nüchtern die Unzulänglichkeiten dieser Gesellschaft präsentiert werden und auch wenn es ein Roman ist, wäre es keine Überraschung, wenn es sich doch genauso zugetragen hätte. Mich hat das Buch positiv überrascht, obwohl es nicht wirklich viel Positives zu lesen gibt. Menschen sind einfach zu blöd und zu grausam, aber immerhin eine gute Vorlage für gute Geschichten.


07. Das Glasauge
Es fängt mit der titelgebenden Geschichte an, die ein sehr gelungenes Ende zu bieten hat und geht weiter mit einem eingequetschten Bein, der Geburt eines Affen, verbrannten Füßen bis hin zu einem Eingeborenen-Stamm. Dazu gesellen sich ein Taubenvater, der eine nervige Frau hat und Abu Kathan, der eine wahrlich wundersame Reise macht. Die Geschichten sind durchgehend gelungen und in der Kille, Kille-Reihe ist es bisher für mich das eindeutig beste Buch. Absolut nach meinem Geschmack und durchaus makaber. Ein wunderbarer Lesespaß.


06. Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman
Es ist bereits das dritte Buch, welches ich von Wilhelm Genazino gelesen habe. Und auch dieses hat mir gut gefallen. Lediglich die Dialoge zwischen Linda und Weigand, dem Erzähler der Geschichte, konnten mich nicht begeistern. Obwohl es nur wenige Begegnungen zwischen den beiden gibt, sind diese von großer Bedeutung für den jungen Weigand, der nicht weiß, was er beruflich machen will und seinen Plan Frau, Wohnung, Roman in Gefahr sieht. Eine gut erzählte Geschichte, die mich mit einem angenehmen Schreibstil unterhalten hat.


05. Wie geht´s Dir, Deutschland?
Ein wahrlich interessantes Buch in dem unterschiedliche Menschen zu Wort kommen. Von einigen dieser Menschen hatte ich vorher noch nie gehört, andere waren mir durchaus bekannt. Die Begegnungen des Autors mit den Menschen lesen sich durchaus interessant und geben einige lohnende Einblicke. Man erfährt Dinge, die man von den Prominenten sonst vermutlich nicht erfahren hätte. Außerdem liest man von dem einen oder anderen, den man vorher möglicherweise noch nicht kannte. Man kann es prima in einem durchlesen oder man liest sich in kurzen Pausen die Geschichten zu einzelnen Begegnungen durch. Wie auch immer, das Buch ist durchaus empfehlenswert.


04. Wahrhaftig Mann sein – Männer entdecken sich selbst
Wahrhaftig Mann sein klingt schon so bekloppt, dass ich mir das Buch nie gekauft hätte. Dazu kommt, dass mir der Autor irgendwie unsympathisch erscheint, ohne dass ich ihn kenne. Zu meiner Überraschung fand ich den Anfang des Buches gar nicht schlecht geschrieben und durchaus interessant, wobei ich den Begriff „Schöpferverantwortung“ schon blöd finde und die Frage, ob ich ein Schöpfermann sein will oder ein Opfer zu abgedreht finde. Befremdlich finde ich auch Begriffe wie “Transformationswoche“, da verliere ich direkt jeglichen Lesefluss, wofür der Autor sicher eine Erklärung hätte, wenn er davon wüsste. Dabei könnte so eine Transformationswoche einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg in ein glückliches Mann-Sein bedeuten. Sollte ich je zu Geld kommen, muss ich mir so eine Transformationswoche unbedingt gönnen.
Belustigt hat mich besonders folgender Satz zum Thema Selbstbefriedigung. Wenn du bei deinem Penis angekommen bist, dann nimm Dir viel Zeit für ihn und die zwei süßen Eier darunter. Das ist so schlecht, dass ich es zweimal lesen musste, um sicher zu sein, dass es da wirklich steht. Insgesamt ist das Buch zwischenzeitlich durchaus interessant zu lesen, doch immer wieder streut der Autor Sätze ein, die bei mir nur Ratlosigkeit und Desinteresse erzeugen. Gegen Ende gibt es eine Art Zusammenfassung mit Hilfen, wie man sich, bzw. sein Verhalten, ändern kann. Besonders aufgefallen ist mir der Hinweis, dass man sich bei seinen Gefühlen bedanken soll und sie zuerst in silbernem und dann in violettem Licht baden soll. So sehr ich mich auch bemühe, ich kann bei solchen Sätzen nicht ernst bleiben und fühle mich verarscht. Aber vielleicht sind all die Kritikpunkte Gründe, weshalb ich kein wahrhafter Mann bin und auch nie werde. Letztlich ist das Buch nur teilweise nach meinem Geschmack. Es gibt zu viele Sätze, die ich einfach furchtbar finde, was aber prima zum Titel und zu meinen vorher geäußerten Bedenken passt. Weitere Bücher des Autors möchte ich nicht geschenkt bekommen, denn ich werde sie vermutlich nicht lesen.


03. Saturday Night Biber
Haben Sie schon mal daran gedacht, sich zur Biberberaterin ausbilden zu lassen? An einem Kaninhop-Turnier teilgenommen? Einen Mäusepräparierkurs gemacht? Sich einen Tag am Halfter herumführen lassen, um sich besser in die Psyche eines Alpakas einzufühlen? Mit einer Kuh gekuschelt?

Wieso das Buch in meine Sammlung kam, kann ich nicht mehr sagen, der Titel jedenfalls kann nicht der Grund gewesen sein, denn irgendwie mag ich den Titel nicht. Den Inhalt finde ich auch nicht wirklich besser. Mich hat das Buch leider nicht unterhalten und ich hatte auch kein echtes Interesse ein neues Kapitel zu beginnen. Für mich wirkte es oft irgendwie aufgesetzt, erzwungen lustig und unnatürlich. Das muss aber nicht sein, dass es tatsächlich so ist, aber mich hat es einfach nicht angesprochen.
Gestört haben mich zudem die Anmerkungen, die oft zu lang waren und die ich auch nicht gelesen habe, weil sie den Lesefluss komplett stören. Derart ausufernde Anmerkungen lese ich grundsätzlich nicht und ich weiß auch nicht wirklich, wozu das gut sein soll. Letztlich wundert es mich daher nicht, dass ich die letzten beiden Kapitel nicht mehr gelesen habe, weil ich mich beim lesen nicht durchquälen mag. Jedenfalls ist das kein Buch für mich und es hat auch kein Interesse an weiteren Büchern der Autorin geweckt.


02. Der Tagträumer
Die gesamte Familie mittels einer Zaubercreme zum Verschwinden bringen, das wäre doch was, denkt sich Peter Glück ― ein wenig aus Langeweile, ein wenig aus Trotz. Oder wie wäre es, einen Tag lang das Leben des Katers der Familie zu führen? Und was wäre erst, wenn Bewegung in die Puppen der Schwester käme und sie ihm ein Bein ausrissen?

Nachdem ich Solar gelesen hatte, war mir klar, dass ich ein weiteres Buch von Ian McEwan lesen würde. Der Tagträumer ist allerdings anders als erwartet, denn es ist eine völlig andere Art der Geschichte als bei Solar. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich ausgeschlossen, dass es vom selben Autor ist. Gut geschrieben und unterhaltsam sind die Tagträume von Peter, um den es in dem Buch geht, dennoch. Lediglich eine der Geschichten hat mir so gar nicht zugesagt. Nach der kurzweiligen Lektüre steht jedenfalls fest, dass ich auch noch ein drittes Buch des Autors lesen werde.


01. Ein Regenschirm für diesen Tag
Geld verdienen kann man mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten. Zum Beispiel, indem einer seinem Bedürfnis nach distanzierter Betrachtung der Welt folgt, als Probeläufer für Luxushalbschuhe. Er duchstreift die Stadt mit englischem Schuhwerk, trifft dabei zwangsläufig auf eine seiner offenbar zahlreichen früheren Freundinnen, verfaßt Gutachten, für die er 200 Mark bekommt. Doch das Arrangement bröckelt. Seine letzte Freundin, Lisa, verläßt ihn, weil sie seine Weigerung, an der Welt mehr als nur flaneurhaften Anteil zu nehmen, nicht mehr erträgt.

Nachdem mir „Die Liebesblödigkeit“ von Wilhelm Genazino gefallen hatte, war klar, dass ich ein weiteres Buch von ihm lesen werde. Ein Regenschirm für einen Tag ist nicht nur einen netter Titel, es ist auch ein für mich gelungenes Buch mit einer netten Geschichte über einen möglicherwiese etwas seltsamen Mann. Vielleicht ist aber das Leben auch merkwürdig und der Mann hat es einfach nur bemerkt. Ich wurde jedenfalls gut unterhalten und werde sicher ein weiteres Buch des Autors lesen.


© 2020

4 Kommentare

  1. Wer die Wahl hat……Spontan habe ich mich für
    23. Hallervorden – Ein Komiker macht Ernst
    entschieden

    • Leider nicht in der Auswahl.
      Wer immer schmunzelnd sich bemüht… ist die Alternative, die ich zu Nummer 23 anbieten kann.

      Ansonsten darf jeder es auch gerne dreimal versuchen.

  2. 2. Versuch: wie wir lieben, das Ende der Monogamie.
    Ist aber auch sowas von überholt.

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