Die Chefin einer Pflegeeinrichtung ruft während ihres Urlaubs an, um nachzufragen, ob wir eine Teilnehmerin bei uns haben, die als Servicekraft arbeiten möchte. Die wichtigste Voraussetzung, sie muss Deutsch sprechen. Und zwar gut. Da muss ich nicht lange suchen, denn so eine Teilnehmerin gibt es bei uns nicht. Ich biete stattdessen zwei Teilnehmerinnen an, die ein bisschen Deutsch sprechen. Die Frau lehnt ab und erklärt, dass sie zuletzt zwei Mitarbeiterinnen eingestellt hat, die nicht gut Deutsch können. Seit drei Monaten sind keine Fortschritte erkennbar und die Kommunikation ist dermaßen schwierig, dass die Zusammenarbeit wohl nicht fortgeführt werden kann. Daher sucht sie nun dringend Leute, die tatsächlich Deutsch können. Ich kann sie gut verstehen, ihr aber nicht helfen und halte es auch für wenig zielführend, dass wir hier nun einen Mitarbeiter haben, der in russischer Sprache coacht, denn dadurch lernen die Leute eher nicht Deutsch, müssen es aber auch nicht, weil wir uns ihnen ja nach und nach anpassen. Ein Blick auf unsere künftigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt mir, dass darauf mittlerweile 80% der Namen alles andere als Deutsch klingen und oft vermerkt ist, dass die Deutschkenntnisse eher nicht so gut sind. Und es werden immer mehr. Dass ich das kritisch sehe, bestätigt sicher nur meine Beschränktheit, weil ich noch immer nicht in der Lage bin zu erkennen, welche Vorteile diese ganzen fremdsprachigen Menschen tatsächlich bringen. Der Chefin der Pflegeeinrichtung hilft das zwar nicht, aber sie muss einfach nur Geduld haben, denn irgendwann wird es nicht mehr nötig sein, dass noch irgendwer Deutsch spricht. Dann ist endlich alles so, wie es sich gehört und die neue Ordnung hergestellt.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Wie kommunizierst Du denn mit der Brasilianerin?
Pflegeeinrichtungen sind ein Spezialfall. In der sonstigen Arbeitswelt kommt man mit Englisch schon recht weit. Ist ja auch in umgekehrter Richtung so, wenn man irgendwo anders in Europa arbeitet.
Aus meiner Erfahrung, in meinem Umfeld, sprechen die Expats ausländischer Herkunft besseres Deutsch als mancher „Biodeutsche“.
Und wenn man als Pflegeeinrichtung unbedingt einen Deutschsprachigen will, dann sollte man auch Löhne zahlen, von denen ein „Biodeutscher“ mit biodeutschem Lebensstandard hier im Land Leben kann. Die vielen gebürtigen Polen in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sprechen meist recht gutes Deutsch.
Die Brasilianerin spricht recht gut deutsch.
Englisch können unsere Teilnehmerinnen auch nicht. Also ist die Kommunikation oft schwierig ohne Dolmetscher. Ich kann verstehen, dass Arbeitgeber da nicht begeistert sind.
Also sieht es eher danach aus, dass nun mal die „schwierigen Fälle“ in der Arge aufschlagen, die die übrig bleiben. Was auch verständlich ist.
Die Probleme entstehen woanders und schlagen dann bei Euch auf. Wenn man 20 Jahre ein Land, wie Afghanistan, im Kriegszustand hält, mit allem, was dazu gehört (wie die Bombardierung von Hochzeiten, ziviler Versorgungslogistik etc.) und dann erwartet, dass da alle Leute komplett ausgebildet und ohne Beschädigung in der Weltsicht heraus kommen, ist es auch etwas kurzsichtig.
Ich kenne Afghanen, die durchaus „normal“ integriert in D sind, auch in höher qualifizierten Positionen. Aber ich sehe auch, dass die Biodeutschen schon unter Idealbedingen zu 2-5 % übel fiese Arschlöcher sind. Wie sich die Anzahl bei ernsten Krisen erhöht möchte ich gar nicht wissen.
Dennoch finde ich, dass man für die Schäden, die man andern verursacht (als Land) in gewisser Weise auch haften sollte.
Ob das Jobcenter der richtige Platz dafür ist, mag zweifelhaft sein. Doch da kann man ja auch da ansetzen (Hilfe beim Erlernen von Sprache, muss ja nicht unbedingt nur in Formen von Kursen sein). Wobei die Arbeit allein schon integrative Wirkung hat, wenn man die passende Stelle sucht.
Und schlimmstenfalls ist es dann eben erstmal eine Art Behindertenwerkstatt.
Wie lang braucht man in der Schule, um Französisch zu lernen (westliche Sprache)? Und jemand aus anderem Kulturkreis soll in zwei Wochen Deutsch lernen?!
So viele Plätze haben Behindertenwerkstätten nicht anzubieten.
In der Regel haben Leute, die zu uns kommen, mehrere Deutschkurse absolviert. Und sprechen dann dennoch fast gar nicht. Das macht sie für den Arbeitsmarkt nicht unbedingt attraktiv. Kommt auch auf den Job an.
Für den in Deutschland mittlerweile nicht nur in der jüngeren Generation weit verbreiteten Ethnolekt „Kanak Sprak“ sind keinerlei spiessigen „Sprachkurse“ notwendig. Kulturelle Bereicherung machts möglich. Und für die geistig mittlerweile retardierten Bio-Deutschen gibt´s ja auch schon seit längerem Nachrichten „in einfacher Sprache“.
Und es werden immer mehr, die nur einfache Sprache verstehen und doch nichts begreifen. 🐑
Es ist nur noch grauenhaft! Alle die hier die Lernunwilligkeit von Afghanen, Irakern und anderen fremden Kulturkreisen gut heißen, sollen doch ihre Omma zu Haus selbst pflegen. Ungarisch ist eine wirklich schwere Sprache und trotzdem kann ich mich verständigen und lebe zum Glück seit der Wahnsinnszeit ab 2020 dort. Wer dieses Verhalten gut heißt, hat seine Identiät aufgegeben. Ich möchte nicht im Kalifat leben – deshalb freue ich mich, dass so viele hier mit Ihrern Wurzeln getrennt sind und sich in Bälde nicht über die kulturfremden Zustände beklagen werden… :-*