Ein junger Teilnehmer, der demnächst eine Ausbildung beginnt, erscheint zum zweiten Mal zu spät bei uns und daher muss sein Coach, das bin in dem Fall ich, das ansprechen. Daraus entsteht eine Art Vortrag zum Thema Pünktlichkeit und den möglichen Folgen von Unpünktlichkeit. Der Teilnehmer sagt, er werde versuchen, in Zukunft pünktlich zu sein. Ich weise ihn darauf hin, dass der Satz so nicht geht. “Ich werde versuchen” klingt WischiWaschi, daher wird der Satz korrigiert in “Ich bin in Zukunft pünktlich.” Damit kann ich etwas anfangen. Und weil Unpünktlichkeit spürbare Folgen haben soll, sage ich dem jungen Mann, dass er, sollte er noch mal zu spät kommen, seinen Coaches aus der Bäckerei nebenan Kuchen holen muss. Ist er allerdings bis zum Ende der Maßnahme pünktlich, wird er selbstverständlich von uns etwas bekommen. Nun liegt es an ihm, was er daraus macht. Ich bin indes stolz auf mich, weil ich finde, dass ich die Situation zu unser aller Zufriedenheit gelöst habe. Vielleicht wird doch noch etwas aus mir.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
In irgendeiner Talkrunde saß mal Horst Lichter. Ich hab die Sendung nicht gesehen, aber mal einen kurzen Ausschnitt zum Thema „Pünktlichkeit“ als Reel bei Instagram. Dort sagte er, dass er sich irgendwann vor Jahren mal um ca. 10 min bei jemandem verspätet hatte – und dieser zu ihm sagte: „Sie haben mir zehn wertvolle Minuten meines Lebens gestohlen, weil ich auf Sie warten musste, anstatt in der Zeit etwas anderes machen zu können, wenn ich gewusst hätte, dass Sie sich verspäten.“
Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber ich empfand diese Darstellung als sehr nachdankenswert. Ein Gedanke, den man sich gar nicht wirklich bewusst macht..
Er ist seither, glaube ich, nie wieder zu spät zu einem Termin gekommen.
Ja, ich sage den Unpünktlichen immer, sie sollen mal die Perspektive wechseln und sagen, wie es ihnen gefällt, wenn sie warten müssen.