Erste Erkältung 2025

Nachdem es im letzten Jahr aus gesundheitlichen Gründen keinen Erkältungsbericht gab, geht es in diesem Jahr recht früh los. Daher wird es in den nächsten Tagen nichts weiter hier zu lesen geben als den Ablauf einer Erkältung, weil so etwas von groß und klein geliebt wird und obendrein interessant und lehrreich sein kann. Viel Vergnügen. Ich selbst bin ganz gespannt, wie es sich entwickelt.

Lange ist es her, dass ich zuletzt erkältet war. Ich hatte zwar manchmal das Gefühl, eine Erkältung sei im Anmarsch, aber durchsetzen konnte sie sich dann doch nicht. Zuletzt war es im November 2023. Mit Fieber und allem, was dazugehört. Ich dachte echt, ich würde ein paar Jahre auf Erkältungen verzichten, aber am Mittwoch, als erst eine total erkältete Teilnehmerin und dann noch ein erkälteter Teilnehmer zu mir kamen, hatte ich tatsächlich ernsthafte Bedenken, ob ich dem Virenwahn auch dieses Mal widerstehen kann. Zumal es gerade ja gefühlt fast jeden erwischt. Nachdem ich am Vormittag erneut die erkältete Teilnehmerin zu Gast habe, entwickeln sich die Halsschmerzen, die seit dem Aufwachen zu Gast sind, langsam weiter. Einseitige Schmerzen beim Schlucken. Sollte mein Abwehrbollwerk nun auch bei einer Erkältung versagen? Es scheint zumindest so. Am Nachmittag rufe ich Oma Sheriff an, um ein paar Dinge für die nächste Woche zu besprechen, obwohl ich das auch per Mail hätte erledigen können. Aber eine Art Abschlussgespräch vor dem Urlaub kann sicher nicht schaden und so plaudern wir über eine Stunde und hören erst auf, als ich Feierabend habe und nach Hause will. Die Erkältung hält sich dezent zurück und bis zum Abend wird es auch wirklich schlimmer, geht aber auch nicht weg. Nach der Arbeit lege ich mich darum ins Bett. Den Abend verbringe ich auf dem Sofa, aber das mache ich eh fast immer so. Nur ist meist Petra an einem Freitagabend hier, manchmal sogar der Loerz. Aber Gäste passen heute nicht ganz zu meinem Zustand. In der Nacht benutze ich das Mundpflaster, weil ich noch keinen Schnupfen habe und glaube, dass es besser für den Hals ist, wenn der Mund zugeklebt ist.

Samstag. Tag 2 der Erkältung. Die Idee, den Mund zuzukleben war gut, denke ich. Der Zustand ist fast unverändert . Weiter habe ich Halsschmerzen, aber sonst geht es. Ich erhöhe die Vitamin C Dosis auf 1,5 Gramm und habe später auch Zink zur Verfügung. Ich beginne mit 25mg, wobei man zu Beginn einer Erkältung die dreifache Menge nehmen soll, will man die Erkältung abmildern. Zwischendurch werden die Halsschmerzen unangenehmer und der Schnupfen schaut vorbei, doch immer noch ist es eine recht milde Erkältung. Ich lutsche viele Salbeibonbons, trinke Beifußkraut-, Cystus- und Kiefernnadeltee. Meist mische ich die Sorten zusammen. Ist jetzt nicht besonders lecker, aber sicher gesund. Vor Mitternacht liege ich mit einer Wärmflasche im Bett. Es ist lange her, dass ich das Bett mit einer Wärmflasche geteilt habe. Trotz leichtem Schnupfen klebe ich den Mund zu.

Sonntag. Tag 3. Etwas Husten in der Nacht, die Verschleimung breitet sich aus. Das Mundpflaster bleibt und ich denke, es ist eine gute Entscheidung. Ich wache mehrmals in der Nacht auf und nehme Nasenspray, wenn das Atmen schwerer fällt. Am Morgen ist mir meistens kalt und ohne Decke geht nicht viel. Ich erhöhe die Vitamin C Dosis auf 2 g und nehme dazu ab sofort täglich 75 mg Zink. Es gibt weiter Tee und Salbeibonbons, die Nase läuft ohne wegzulaufen und der Verbrauch an Taschentüchern steigt. Ich überlege, wie viele Tage mich diese Erkältung wohl nerven wird und gehe von etwa sieben bis zwölf Tagen aus. Der Husten ist nun fester Bestandteil der Erkältung und ich gönne mir die erste Nasenspülung des Jahres. Dazu benutze ich erstmals Atlantik Meersalz mit jodhaltigen Algen. Es ist faszinierend, wie diese kleinen Stücke auf der einen Seite rein- und auf der anderen Seite wieder rausfließen. Das hat mich dermaßen motiviert, dass ich danach mit 3 prozentiger Wasserstoffperoxidlösung gurgle und im Anschluss direkt inhaliere. Inhalieren statt onanieren, das wäre ein schöner Werbespruch. Ich koche eine Gemüsesuppe, nehme diese zu mir und bringe anschließend den Müll runter, um meinen Fitnesszustand zu testen. Könnte schlimmer sein, ist aber nicht gut.
Am Nachmittag dusche ich heiß, finde es aber fast schon frisch unter der Dusche. Im Anschluss gönne ich mir einen Leberwickel, weil ich die Wärme mag und brauche. Dazu höre ich Entspannungsmusik und schlafe ein. Verschleimt wache ich etwa eine Stunde später auf. Meine Hände sind kalt. Irgendwie fehlt mir, wie üblich, die Begeisterung für meine Erkältung. Laut Statistik erwischt mich die erste Erkältung des Jahres meist im Januar. Wenn das vorbei ist, bin ich ab August wieder gefährdet. Gern kommen Erkältungen auch im November. Wirklich weiter hilft mir das Wissen jetzt auch nicht. Ich bemerke, dass ich ziemlich oft zur Toilette muss, ohne viel mehr zu trinken. Außerdem fühlt es sich an, als wäre der Urin wärmer als üblich. Vielleicht mal Fieber messen. 38 Grad. Das entwickelt sich scheinbar in die Richtung. Um 20.00 Uhr ist die Temperatur bei 38,5 Grad. Es bleibt spannend. Meine Stimme klingt ramponiert, dafür sind die Halsschmerzen fast weg. Der Schnupfen hält sich einigermaßen zurück. Der Husten wird mehr und ich huste einen fetten grünen Brocken ab. Irgendwie faszinierend. Bis 22.30 Uhr steigt die Temperatur auf 38,7 Grad. Irgendeine Tabelle nennt es mäßiges Fieber, meine Begeisterung ist nicht einmal mäßig, sondern eher minimal, obwohl Fieber eine gute Sache sein soll und es mir so schlecht nicht geht, wenn ich das richtig interpretiere. Später entwickle ich eine Art Faszination für den grünen Schleim, den ich abhuste. Vermutlich ist das irgendwie krank und falls es das ist, schieb ich es auf das Fieber. Zum Abschluss des Tages mache ich mir zum dritten Mal heute einen Leberwickel. Ich scheine da irgendwie Gefallen daran gefunden zu haben.

Montag. Tag 4. Als ich kurz nach Mitternacht das Licht ausmache, schlafe ich direkt ein, wache aber um kurz vor 02.00 Uhr auf, weil ich irgendwie schlecht Luft bekomme und Husten muss. Das Mundpflaster ist ab sofort keine Option mehr. Ich bin mittlerweile ziemlich verspannt, der Kopf tut weh und die Lymphknoten am Hals ebenso. Ich schlafe fortan immer nur ein paar Minuten, dann muss ich Husten, die Nase putzen oder zur Toilette. Irgendwas ist immer. Um 05.20 Uhr mache ich Tee und messe Fieber. 37,7 Grad. Das gefällt mir durchaus. Meine Stimme ist zu einer Art bellen geworden. Zwischendurch huste ich weitere grüne Schleimbrocken ab und finde es immer noch faszinierend. Die einzige Frage, mit der ich mich heute beschäftigen muss, lautet: Kann ich den Termin bei der privatärztlichen Praxis wahrnehmen? Ich trinke Beifußkrauttee, huste dazu und die Dinge nehmen ihren Lauf, so wie sie es immer tun. Erstmals ist ein Nasenloch länger verstopft und lässt sich auch vom Nasenspray nicht wirklich beeindrucken. Draußen ist es ziemlich windig und definitiv kein Wetter, um das Haus zu verlassen. Ich empfinde mich als ziemlich entspannt, was sonst bei Erkältungen nicht der Fall ist. Zumindest glaube ich das. Ein interessanter Nebeneffekt der Erkältung ist, dass meine Haut weniger juckt. Vielleicht hat es aber auch gar nichts mit der Erkältung zu tun. Im Gegensatz zum Husten ist der Nasenschleim ziemlich klar. Als hätte das eine nichts mit dem anderen zu tun. Um 06.00 Uhr ist mir kalt und ich klettere zurück ins Bett.

Um 08.30 Uhr rufe ich in der privatärztlichen Praxis an. Zunächst heißt es, ich soll mit Maske kommen. Das ist nachvollziehbar und richtig, es erinnert aber auch an dunkle Zeiten der jüngeren Vergangenheit, an die ich nicht erinnert werden möchte. Dieser Maskenzwang hat Spuren und eine tiefe Abneigung gegen Masken hinterlassen. Dementsprechend habe ich keine Masken vorrätig, außerdem bin ich schlapp und schwitze. Alles in mir zieht dich zusammen bei dem Gedanken an so eine Maske. Als die Frau dann auch noch sagt, dass die Mitarbeiter durch meine Maske geschützt werden, weiß ich, dass ich den Termin verschieben muss und sage, als ich nach Fieber gefragt werde, ich habe Fieber. Damit hat sich das erledigt, denn Fieber verfälscht die Blutwerte. Neuer Termin in zwei Wochen. Das mit der Maske mag vielleicht für viele etwas lächerlich erscheinen, aber ich kann das einfach nicht. Zumindest noch nicht. Im Anschluss messe ich die Temperatur. 37,4 Grad. Von Fieber kann keine Rede mehr sein. Kaputt bin ich trotzdem und froh, dass ich heute nicht raus muss.

4 Kommentare

  1. Hier auch so. Erste Erkältung des Jahres.
    Alle Termine abgesagt, Apotheken-Schublade im Bad geplündert.

    War vielleicht kein Zufall, dass ich vor 3 Tagen einen unverbrauchten Vorrat an ca. 200 FFP2-Masken wiedergefunden habe.
    Man sollte das unbekümmerter einfach wieder nutzen.

    • Gefühlt gibt es kaum wen, den es nicht erwischt hat.

      200 FFP2-Masken? Da kann man in den nächsten Monaten täglich eine tragen und ist sicher. Oder man nutzt sie, wenn jemand Geburtstag hat und man vergessen hat ein Geschenk zu besorgen. So viele Optionen. 😷

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