Besuch der Umarmerin

Eine Weile war sie tatsächlich untergetaucht, brauchte Zeit, um einiges zu verarbeiten, ist noch nicht damit durch, aber wieder zurück, weil sie ein paar Kopien benötigt und ein paar Lebensweisheiten ihres früheren Coaches. Ihre Fröhlichkeit ist ihr scheinbar völlig abhandengekommen und lächeln tut sie auch nicht wirklich. Irgendwann fragt sie: “Was haben Sie in den letzten Wochen gemacht?” – “Ich habe Sie vermisst.” – “Sie hätten mich anrufen können.” – “Ich dachte, sie wollten ihre Ruhe haben.” – “Stimmt.” Gute Gespräche kann ich. Nächste Woche benötigt sie noch einmal meine Hilfe. Sie möchte nämlich den Job wechseln, da trifft es sich gut, dass sie einen Jobcoach kennt, der bei attraktiven Frauen in Not einfach nicht nein sagen kann. Bis dahin verabschiedet sie sich mit einem Händedruck. Die Zeit der Umarmungen ist vorbei, obwohl sie so wirkt, als könnte sie dringend eine Umarmung gebrauchen. Aber vermutlich würde ihr das auch nicht helfen. Mal sehen, wie es ihr nächste Woche geht. Kuchen will sie dann mitbringen, doch weil ich mich an meinen Diätplan halten muss, ist das keine Option. Darum will sie sich etwas anderes einfallen lassen. Ich glaube, sie wird es bis nächste Woche vergessen haben und gar nichts mitbringen. Vielleicht vergisst sie sogar den Termin.

2 Kommentare

  1. „Aber vermutlich würde ihr das auch nicht helfen.“

    Aber dir! .-) Also ran an den Speck!

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