Teilnehmerin(nen) aus der Ukraine

Obwohl ich den ersten Ansturm aus der Ukraine erst Anfang nächsten Jahres erwarte, haben wir schon eine erste Teilnehmerin aus der Ukraine serviert bekommen. 32 Jahre, alleinerziehend, und Jörg signalisiert, dass er gerne ihr Coach wäre. Für sie wäre es vielleicht auch besser, aber leider ließ sich das nicht anders regeln und sie muss einmal in der Woche mit mir ihre Zeit hier verbringen. Montags kümmert sich Resi um sie. Die junge Frau ist gepflegt und spricht erstaunlich gut deutsch, wie ich finde. Sie wirkt unsicher, zum Teil sicher auch deshalb, weil sie glaubt, sehr schlecht deutsch zu sprechen und sich mehrfach dafür entschuldigt. Da trifft es sich natürlich gut, dass ich sie auffordere, sich telefonisch zu bewerben. Vorher erkläre ich ihr, was sie am Telefon zu sagen hat. Während ich diktiere und sie mitschreibt, fällt mir auf, dass ich scheinbar eine besondere Vorliebe für Hände entwickle. Ihre Hände jedenfalls gefallen mir. Schlanke, gepflegte Finger, die sich sicher gut anfühlen. Während ich ihre Hände betrachte, fällt mir außerdem auf, dass sie leicht zittert. Früher haben Frauen in meiner Nähe nicht gezittert. Scheinbar habe ich meine beruhigende Wirkung verloren. Um sie ein wenig zu motivieren und zu beruhigen, sage ich ihr, dass sie dafür, dass sie erst zwei Jahre in Deutschland lebt, gut spricht und fast fehlerfrei schreibt. Da freut sie sich und es tut ihr sicher gut. Die Frau hört mir zu, setzt meine Vorschläge um und bekommt sogar einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Besser hätte es nicht laufen können, denn so wirkt das, was ich alles erzähle, direkt glaubwürdiger.
Als ich ihr später das Fahrgeld auszahle, frage ich, ob sie mir einen Euro geben kann, damit ich ihr nicht so viel Kleingeld geben muss. Anstatt mir den Euro zu geben, legt sie ihn auf ihre Hand, sodass ich ihn mir nehmen muss. Dabei muss ich ihre Hand zwangsläufig berühren, was ich natürlich ganz entzückend finde. Ihre Hände sind wirklich weich. Als ich sie wegen ihrer guten Mitarbeit und der Einladung zu dem Vorstellungsgespräch eher gehen lasse, ist sie sehr erfreut. Ich muss zwar anerkennen, dass ich hier nicht wirklich coache, aber ich arbeite durchaus zielorientiert, auch wenn ich das Ziel gelegentlich aus den Augen verliere und mich daran erfreue, ihre Hand kurz berührt zu haben. Mehr kann ich wirklich nicht verlangen und erotischer wird es heute sicher auch nicht mehr.

Am Nachmittag besucht uns eine junge Frau. Sie unterhält sich mit Jörg und glaubt, einen Termin bei uns zu haben. Osteuropäischer Akzent, wie ich vermute. Jörg fragt nach ihrem Namen, den er aber nicht aussprechen kann. Da ihm der Name nichts sagt, kommt er mit der Frau zu mir rüber. Ich schätze sie auf Mitte 20, gute Figur, gut angezogen, durchaus attraktiv und sie duftet lecker. Meine Vermutung, dass sie für die Vormerkliste vorgesehen ist, kann ich mir zwar nicht bestätigen lassen, aber alles andere würde mich wundern. Aufgrund der Sprachschwierigkeiten wird sie das nicht richtig verstanden haben. Auch sie ist aus der Ukraine, alleinerziehend und soll ab Januar einen Sprachkurs machen. Es ist offensichtlich, dass Jörg ganz angetan ist und gar nicht mehr gehen will. Wie Pubertierende blödeln wir rum, grinsen vermutlich grenzdebil vor uns hin und sind längst durchschaut. Die junge Frau hat zwei degenerierte Lüstlinge vor sich, die so junges Gemüse schon lange nicht mehr serviert bekommen, aber sich wenigstens ein klein wenig Aufmerksamkeit erhoffen. Immerhin lächelt die junge Frau freundlich zu unserem fragwürdigen Auftritt. Wobei ich mich da schon ziemlich cool verhalte und Jörg eher albern ist. Ich finde es witzig und sage der jungen Frau, dass sie vermutlich nur für die Maßnahme vorgemerkt ist, wir aber keinen Platz haben und sie besser den Deutschkurs machen soll. Beides geht nicht. Damit sollte das Thema erledigt sein. Falls sie doch irgendwann zu uns kommt, wird sich Jörg um sie kümmern. Das vermerke ich auch auf meiner internen Liste, damit sie nicht doch bei mir landet. Wäre nicht gut für sie und würde ihr nicht helfen. Sie braucht einen richtigen Coach und sie hat, wie ich später erfahre, eine pädagogische Ausbildung gemacht. Für pädagogische Fachkräfte hat Jörg sowieso eine Schwäche. Das passt also. Als ich ihm später mitteile, dass er ihr Coach wird, sollte sie doch zu uns kommen, glaubt er mir nicht. Dabei mache ich bei solchen Sachen keine Scherze. Aus dem Alter bin ich längst raus und wann immer es mir möglich ist, landen Frauen bei ihm. Nicht nur die hübschen aus der Ukraine.

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