Die Frau aus Kasachstan

Vor 25 Jahren kam sie nach Deutschland, spricht kaum deutsch und hat nie wirklich gearbeitet. Vor fünf Jahren war sie schon einmal bei uns, da hatte sie kein Interesse an einer Arbeitsaufnahme. Sie ist eine einfache Person, die sagt, dass in Kasachstan alles viel einfacher und unbürokratischer als in Deutschland ist. Den Vorschlag, einfach wieder nach Kasachstan zu gehen, lehnt sie ab. Sie hat die Fachoberschulreife, was aber niemand glaubt, der sich mit ihr unterhält. Sie hat sogar die Ausbildung zur Friseurin abgeschlossen, was keiner glaubt, der ihre Frisur sieht. Ihre Arbeitserlaubnis und ihre Aufenthaltsgenehmigung laufen mal wieder ab. Nun ist sie leicht panisch, weil sie deswegen Angst hat. Aus meiner Sicht braucht sie keine Arbeitserlaubnis, weil sie nicht arbeiten will. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Arbeitgeber sie einstellen würde. Arbeiten kann sie in der Zeit von 09.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Länger geht nicht, weil sie sich um ihre Kinder kümmern muss. Wie alt die Kinder sind, will sie nicht sagen. Dumm nur, dass ich es weiß. Die Söhne sind 16 und 17, weshalb wir entscheiden, dass die gute Frau auch zu anderen Zeiten arbeiten kann, was sie aber nicht wird, weil keine Lust und schlichtes Gemüt. Glücklicherweise ist Jörg ihr Coach, so kann am Ende doch noch alles gut werden. Wird es auch, weil es schon seit 25 Jahren funktioniert.

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