Der Mohnkuchen-Teilnehmer möchte den Coach wechseln

Weil Jörg an einem anderen Standort aushelfen muss, habe ich das Vergnügen, mich um seine Teilnehmer zu kümmern. Heute ist es der Mohnkuchen-Teilnehmer, den es zu bespaßen gilt. Schnell artet das Ganze zu einer Art Unterhaltungsshow aus. Zwischendurch gebe ich mich aber auch seriös, damit es nicht völlig abdriftet. Der Mohnkuchen-Teilnehmer ist ganz begeistert, dass wir so miteinander reden und will für mich zum Bäcker gehen, um mir etwas zu kaufen. Da ich derzeit keinen Kuchen zu mir nehme, lehne ich ab. Weil ich, wie er sagt, ein so positiver Mensch bin und wir so gut klarkommen, möchte er, dass ich sein Coach werde, was ich aber ablehne, obwohl es vermutlich das Beste für alle Beteiligten wäre, denn Jörg und er kommen so gar nicht miteinander klar. Der Mohnkuchen-Teilnehmer ist für professionelles Coaching nicht geeignet. Solche Leute sind natürlich bei mir besser aufgehoben, da ich nie mehr von den Leuten verlange als das, was sie anzubieten haben. Und in diesem Fall sind es Gespräche über Einsamkeit, Urlaube, Menschlichkeit und natürlich Frauen. Zwischendurch verschicken wir sogar eine Bewerbung. Aus meiner Sicht haben wir damit alles getan, was man in drei Stunden tun kann, damit sich alle wohlfühlen. Vermutlich ist das nicht professionell und eher eine Art Freizeitspaß, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Es ist aus meiner Sicht völlig egal, ob wir den Mann coachen, ignorieren oder mit ihm Spaß haben. Seine Chancen auf einen Arbeitsplatz wird all das nicht beeinflussen. Das weiß ich nicht, weil ich so klug bin, sondern weil ich seinen Lebenslauf kenne und dieser passt wunderbar zu dem, was ich erlebe, wenn er bei uns ist. Mehr brauche ich nicht. Und wenn eine Vermittlung mehr als unwahrscheinlich ist, dann muss man sich nicht unnötig quälen.

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