Zwei Jahre ohne Sex klingt vielleicht nicht so lang, aber es ist schon irgendwie deprimierend, dass ich in zwei Jahren nicht einmal die Gelegenheit dazu hatte. Andererseits ist es aber auch keine Überraschung, denn das passt alles hinten und vorne nicht. Ich gefalle den Frauen nicht, sie mir nicht, wir uns nicht. Was vor Jahren leicht und irgendwie selbstverständlich war, erscheint heute nur noch kompliziert. Alles erscheint so ernst. Wenn man die chinesische Massage ausklammert, dann hatte ich in den letzten fünf Jahren genau einmal Sex. Das war eher Zufall und auch schnell vorbei. Somit ist es wenig verwunderlich, dass ich nach all der Zeit in gewisser Weise diesbezüglich auch vollkommen abgestumpft bin und Sex mit meinem Leben so gar nichts mehr zu tun hat. Das ist einerseits traurig, andererseits aber alternativlos. Abstumpfung ist eh ein weit verbreitetes Phänomen. Und das Alter hinterlässt auch immer tiefere Spuren. Falten und weiße Haare sind keine Qualitätsmerkmale. Zumindest nicht für mich. So etwas kann man eigentlich auch keiner Frau zumuten. Und Frauen mit Falten und weißen Haaren will ich mir auch nicht zumuten. Besonders weiße Haare finde ich abschreckend.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in diesem Leben nochmal Sex haben werde, ohne dafür zu bezahlen, liegt derzeit bei etwa 0,27%. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dieses Mal die drei Jahre ohne Sex erreiche ist also durchaus höher als 2021. Und so ein Jahr ist auch schnell vorbei. Einmal unkonzentriert, schon sind 12 Monate vergangen.
Mal schauen, ob ich innerhalb der nächsten Monate vielleicht doch noch völlig überraschend und ohne Ankündigung meine sexuelle Auferstehung feiern werde. Denn Totgesagte leben länger. Quatsch, das meine ich nicht. Vielleicht meine ich “Manchmal kommen sie wieder”. Aber ich glaube, ich meine noch was anderes, habe es aber vergessen. Vielleicht fällt es mir in den nächsten zwölf Monaten wieder ein.
Ich könnte es alles aber auch anders umschreiben. Nach zwei Jahren Sex-Sabbatical, nein, das klingt doof, ich fange nochmal an. Nach zwei sexuellen Sabbatjahren, oder heißt es unsexuellen Sabbatjahren, oder reicht einfach Sabbatjahren, weil es hier ja ausschließlich um Sex geht? Jedenfalls nach zwei Jahren Pause, die ich genutzt habe, um mich zu regenerieren, innerlich zu reinigen, Kraft zu tanken und mich auf neue Abenteuer vorzubereiten, überlege ich, ob ich schon so weit bin, dass ich ein fulminantes Comeback feiern kann, oder ob ich lieber noch ein Jahr warte. Das klingt viel besser, fast schon überzeugend, nachvollziehbar und gut. Das gefällt mir. Also falls ich noch ein Jahr Pause benötige, dann wird mein Körper mich das schon spüren lassen. Und wenn er bereit ist für neue Abenteuer, dann wird er auch das signalisieren. Ich sehe meiner sexuellen Zukunft jetzt jedenfalls positiv entgegen und akzeptiere jedes weitere Jahr, welches zur Regeneration nötig sein wird. Spätestens am 28. Juli 2025 wissen wir mehr. Also ich. Ob Sie mehr wissen, weiß ich nicht. Ist mir auch egal.
Gratuliere!
Danke sehr. 😁
Meld dich doch mal bei Tinder an! .-)
… und berichte uns vom „Angebot“
Davon habe ich früher schon berichtet. Tinder und ich passen einfach nicht zusammen. Darum wird es darüber keine Berichte mehr geben. Netter Versuch. 😉
Isolde Weißhaar ist übrigens ein ganz wunderbarer und passender Name.👩🦳