Der Lagerarbeiter

Der junge Mann ist Anfang dreißig und war viele Jahre als Lagerarbeiter tätig. Das will er aber nicht mehr, da er pünktlich um 16.00 Uhr zu Hause sein muss, weil er ein Kind hat. Er hat auch eine Frau, die für ein paar Stunden in der Woche arbeitet und sich fast immer um den Nachwuchs kümmern kann. Er erzählt es aber so, als wäre es von immenser Wichtigkeit, dass er ab 16.00 Uhr zu Hause ist. Er geht zu einem Vorstellungsgespräch für einen anderen Beruf. Arbeitszeiten bis etwa 17.00 Uhr und auch mal am Wochenende. Man würde ihn einstellen, doch er lehnt ab, obwohl er sogar den Führerschein vom Jobcenter bezahlt bekommen würde, wenn er dort anfängt. Er beschwert sich, dass die Arbeitsagentur ihm keine Umschulung zahlt und ihm weiter Jobvorschläge ausschließlich als Lagerarbeiter schickt, obwohl er mehrfach erklärt hat, dass das für ihn nicht in Frage kommt, weil er ein Kind hat. Die verstehen auch gar nichts bei der Arbeitsagentur. Mit Führerschein, so sagt er, hätte er schon einen Job. Unverständlich ist für ihn, dass man ihm den Führerschein nur zahlen will, wenn er einen Arbeitgeber findet, der ihm vorab eine Einstellungszusage gibt. Noch mehrmals weist er darauf hin, dass er nicht mehr als Lagerarbeiter arbeiten will. Er schreibt eine Bewerbung. Als Lagerarbeiter. Dann noch eine. Wieder als Lagerarbeiter. Ich sage nichts dazu, weil er es nicht verstehen würde.

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