Haben Situationshipper kein Situationsbewusstsein?

Die Beziehungsform, die den wenig prickelnden Namen “Situationship” trägt, hat mit Schiffen allerdings nichts zu tun, was ich irgendwie schade finde. Stattdessen ist es eine Art Zwischenwelt bei Beziehungen. Für Leute, die eine Schwäche für Zwischenwelten haben, könnte das also durchaus interessant sein. Oder auch nicht. Also die Sache ist eigentlich ganz einfach, aber dann auch wieder nicht. Und so macht man etwas zu einem Thema, obwohl es gar nicht nötig wäre. Oder was auch immer. Ist angeblich eher ein Ding der Generation Z, also nichts für alte Leute. Alles ist so wie Spaß ohne Verpflichtungen, aber auch anders und möglicherweise. Erkennt man auch daran, dass die Beziehung kein Label hat. Versteh ich nicht, weil zu alt. Erkennt man ebenfalls daran, dass man sich nahe steht, aber ohne Verpflichtungen. Finde ich irgendwie gut. Erkennt man auch daran, dass man die Eltern nicht kennenlernt. Das kann aber auch daran liegen, dass sie bereits verstorben oder abgehauen sind. Also theoretisch, aber dann hat es nichts mit Situationship zu tun. Situationshipper planen auch wenig gemeinsam, nicht einmal gemeinsame Ausflüge. Kann aber auch sein, dass die grundsätzlich lieber spontan was machen, dann ist es sicher eine andere Beziehungsform. Während ich das alles so lese, höre ich in meinem Kopf die ganze Zeit Ship of Fools und verliere jegliches Interesse an dem Bericht und den Menschen und dem Rest. Das Narrenschiff, so viel steht jedenfalls fest, wird niemals untergehen.