Petras Geburtstagsrunde 2024

Weil es am letzten Samstag ausnahmsweise mal geregnet hat und der Sommer eine klitzekleine Pause machen musste, wurde Petras Geburtstagsrunde einfach um eine Woche verschoben. Gegen 18.30 Uhr holt Petra erst Manni und dann mich ab, um uns nach Dortmund zu transportieren. Der Loerz, den wir heute fest eingeplant hatten, musste leider absagen, weil er unterwegs ist. Daher sitzen wir wenig später zu dritt im Fatto in Casa, wo wir auch letztes Jahr die Geburtstagsrunde abgehalten haben. Das Essen ist, wie erwartet, gut und die Gespräche launig. Allerdings ist der Unterhaltungswert ohne Loerz nicht ganz auf dem Niveau, das wir uns wünschen. Nach dem Essen machen wir einen Spaziergang und stellen fest, dass für einen Samstagabend wirklich nicht viel los ist im Kreuzviertel. Viele Lokale haben geschlossen und dort, wo geöffnet ist, sind nur wenige Menschen. Das ist fast schon gespenstisch. Entweder sind viele im Urlaub oder können sich all das einfach nicht mehr leisten. Vielleicht sind sie auch zermürbt von den täglichen Nachrichten. Obwohl ich es ausdrücklich nicht wollte, landen wir, wie schon im letzten Jahr, in der Musikkneipe B-Triebwo auch heute keine Musik zu hören ist. Hier ist ebenfalls kaum etwas los. Das ist alles sehr merkwürdig. Es wird windig und zu meiner Überraschung wird es nochmal voller. Wir sind nicht einmal die Ältesten hier, weshalb ich glaube, dass dies der Ort sein kann, an dem wir mit anderen Leuten in Kontakt kommen können. So etwas glaube ich selten, deshalb denke ich, dass es wahr ist. Leichter Regen setzt ein, weshalb wir schnell bezahlen und uns auf den Weg machen. Es ist etwa 22.50 Uhr, als ich zurück in der Wohnung bin. Irgendwie fehlte mir heute ein wenig meine unbeschwerte Unbeschwertheit, aber vermutlich ist das Blödsinn, da ich gewöhnlich nicht unter unbeschwerter Unbeschwertheit leide. Was geht nur immer in meinem Kopf vor und wohin geht es bei Petras nächster Geburtstagsrunde? Ich habe da schon eine Ahnung. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass wir, vorausgesetzt, wir überleben ein weiteres Jahr, einfach immer wieder die gleiche Runde machen. Das ist irgendwie eine schöne Vorstellung.