Der Somalier ist obdachlos

Weil ich scheinbar zum Hauptansprechpartner des Somaliers geworden bin, beklagt er sich bei mir, dass man ihn nicht mehr in eine der Unterkünfte lässt. Ich telefoniere rum und erfahre von einem Case-Manager (lächerliche Titel können wir in Deutschland echt gut) vom kommunalen Intergrationszentrum, dass der Somailier mehrfach wegen unangemessenem Verhalten aufgefallen ist (Pöbeln, Randalieren, Drogen) und irgendwann der Punkt erreicht war, dass man ihn endgültig rauswerfen musste. Hier im Ort wird ihn auch höchstwahrscheinlich niemand mehr aufnehmen. Er kann irgendwo schlafen, zur Not bei seinem Bruder, er muss nur regelmäßig seine Post abholen. Von seinem Bruder, der den Somalier angeblich bei sich aufnehmen wollte, erfahre ich, dass er gar keinen Platz für den Somalier hat und ihn auch nicht aufnehmen wird. Scheinbar muss er auf der Straße schlafen, weil er sich vieles selbst versaut hat. Vielleicht hat der Somalier aber auch ganz andere Optionen, die er nicht verrät. Da er auch keine Unterlagen eingereicht hat oder diese verschwunden sind, bekommt er derzeit kein Bürgergeld mehr. Weil er nun nirgendwo wohnt, quasi gar keinen Wohnsitz hat, es also keine Adresse gibt, könnte es insgesamt schwierig mit dem Bürgergeld werden. Am Beispiel der Somaliers sieht man, wie Integration in Deutschland läuft. Es ist quasi ein Paradebeispiel, warum wir die Grenzen und die Augen auch in Zukunft offenhalten sollten. Auch wenn es derzeit nicht so scheint, bin ich sicher, dass es am Ende nur Gewinner gibt. Also, irgendwer muss auf jeden Fall von dieser gelungenen Integration profitieren, sonst würde man sowas ja nicht tausendfach machen. Ich kann es fast spüren, wie sich alles zum Guten wendet und bin gespannt, wie es weitergeht und ob ich den Somalier, der ab morgen einen Deutschkurs an der VHS machen soll, wiedersehen werde. Ich freue mich, dass ich Teil dieser Integration sein durfte und hoffe, dass ich noch viele solcher Geschichten erleben werde, weil ich sicher bin, dass am Ende alles gut werden wird. Wir müssen einfach nur dran glauben, und wenn wir das nicht können, dann müssen wir es uns so lange einreden, bis es endlich gut ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert