Ein neuer Teilnehmer soll in die Maßnahme kommen. Er hat gerade die Ausbildung zum Triebwagenführer gemacht, allerdings ist er dreimal durch die Prüfung gefallen und damit hat sich der Beruf für ihn erledigt. Etwa 30.000 € hat sich das Jobcenter den Spaß kosten lassen. Nun hat er sich eine andere Schulung/Weiterbildung ausgesucht. Die soll nur 13.000 € kosten, bekommt er aber nicht finanziert. Ich rufe ihn an, um ihn für morgen einzuladen. Da kann er nicht, er muss zum Probearbeiten. Dann am Montag. Nein, da muss er vielleicht auch Probearbeiten. Aber er bietet uns an, dass er Montag nochmal anruft. Mehr kann ich nicht tun.
Am nächsten Tag ruft seine IFK an, um mitzuteilen, dass sie den Teilnehmer gerade angerufen hat, er aber kein echtes Interesse hat, an der Maßnahme teilzunehmen und ihr mitgeteilt hat, dass er alles selber kann und uns nicht braucht. Sie hat ihn dennoch gebeten, dass er zu uns kommt, um sich das mal anzuhören. Ich teile ihr mit, dass der TN uns etwas vom Probearbeiten erzählt hat. Sie will das mit dem Teilnehmer klären, ruft ihn an und fragt nach dem Probearbeiten. Er sagt etwas von Oestrich, sie fragt, was das sein soll und wo er denn zur Probe arbeitet. Deichmann, sagt er. Sie weist ihn darauf hin, dass er nicht einfach irgendwo arbeiten kann, ohne es zu melden. Er legt auf und geht danach nicht mehr ans Telefon. Zur Maßnahme soll ich Ersatz einladen, weil er sowieso nicht zu uns kommen wird. Den ursprünglich geplanten Ersatzmann lassen wir dann aber auch aus, weil auch er sowieso nicht arbeiten will und maximal seine Zeit hier absitzen würde, wenn er denn überhaupt zu uns kommt. Dass es sich bei beiden Männern um ausländische Mitbürger handelt, ist bestimmt nur Zufall. Warum der Möchtegern-Triebwagenführer nicht sanktioniert wird, ist mir ein Rätsel. Für seine Konsequenz hat er sich auf jeden Fall den Titel “Teilnehmer der Woche” verdient, obwohl er niemals teilnehmen wird.