Die Umarmerin stellt ihren zukünftigen Ehemann vor

Kaum hat der Arbeitstag begonnen, erhalte ich eine Mail von der Umarmerin mit der Bitte, ihr zwei Kopien zu machen, die sie später abholen wird. Für zwei Kopien sollte ich zwei Umarmungen verlangen, weil Umarmungen gut fürs Immunsystem sind und auch für bessere Laune sorgen können. Weil ich aber ein seriöser Jobcoach bin, verlange ich nichts. Als die Umarmerin später die Kopien abholt, bringt sie ihren Freund mit und stellt ihn mir ordnungsgemäß vor. Es ist offensichtlich, welchen Typ Mann sie bevorzugt. Aus meiner Sicht könnten das alles Brüder sein, ich vermute aber, dass sie ganz anders aussehen, wenn man sie mal zum Vergleich nebeneinander stellen würde.

Außerdem möchte sie, dass ich ihr demnächst helfe, einen anderen Job zu finden, da die beiden zusammen wegziehen wollen und sie am neuen Wohnort einen Job braucht. Ob er dann dort auch arbeitet, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, weil sie ja sonst wieder einen Mann finanzieren müsste.

Bevor die zwei sich verabschieden, teilt sie mir noch mit, dass nächste Woche geheiratet wird und schlägt vor, dass wir drei im Anschluss zusammen einen Kaffee trinken. Das ist so schräg, dass ich nicht nein sagen kann. Vielleicht werde ich so direkt Teil der Familie. Quasi der Familiencoach. Vor lauter Verwirrung vergesse ich, den beiden zu gratulieren, bin mir aber auch nicht sicher, ob das etwas ist, wozu man gratulieren sollte. Die kennen sich schließlich erst seit ein paar Wochen. Auf mich wirkt das alles wenig durchdacht und wenig überzeugend. Aber von solchen Beziehungssachen habe ich grundsätzlich keine Ahnung. Darum bin ich auch kein Beziehungscoach geworden.

4 Kommentare

  1. Kann es sein, dass Du dich leicht ausnutzen lässt?
    Ein paar Wochen sind definitiv zuwenig, das ist hochriskant, besonders für den Mann. Die Ratschläge laufen dahin, dass man mindestens 3 Jahre zusammenleben sollte, bevor die großen Schritte Ehe und Kinder kommen.

    • Ich glaube nicht, dass ich ausgenutzt werde.
      Ich weiß nicht, ob besagte Ratschläge Sinn ergeben. Vielleicht ja, vielleicht nein.

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