Es gibt auch immer wieder ältere Teilnehmer, die für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen sind. Oft haben diese Exemplare der Gattung Mann eine sehr ähnliche familiäre Vergangenheit. Diese Männer leben entweder noch mit ihren Müttern oder haben bis zu deren Tod mit ihnen gelebt. Oft scheinen diese Männer etwas schrullig, manche sind liebenswerte Kerlchen, andere ungepflegte und irgendwie auch unsympathische Gesellen, die nach dem Tod der einzigen Bezugsperson völlig verloren durchs Leben irren. Die liebenswerten Kerlchen sind meist freundlich, aber auch anstrengend, wenn sie jemanden gefunden haben, der ihnen zuhört und nett zu ihnen ist. Sie leben oft in ihren eigenen Traumwelten und man wünscht ihnen, dass doch irgendwer ihnen einen Job gibt oder sie wenigstens mal knuddelt. In der Arbeitswelt ist für diese Männer in der Regel kein Platz. Bei denen, die noch bei ihren Müttern leben, ist es oft so, dass die Mütter gar nicht wollen, dass ihre Söhne arbeiten gehen. Vermutlich haben sie Angst, dass sie ihre Söhne dann verlieren. Manchmal scheint es so, als hätten die Söhne die Rolle des Partners eingenommen. Einmal hatte ich einen dieser Söhne fast so weit, dass er einen Job angenommen hätte. Allerdings ist er dann nicht beim Arbeitgeber erschienen. Als ich ihn angerufen habe, um zu fragen, was passiert sei, ging seine Mutter ans Telefon, beschimpfte mich, dass ich ihren Sohn in Ruhe lassen soll, dass die Arbeit nichts für ihn ist und er da auf keinen Fall hingeht. Ich solle ihn nicht mehr belästigen. Der Mann erschien auch nie wieder in der Maßnahme. An den Tagen, als er bei uns war und sich öffnete, konnte man durchaus seine Resignation spüren. Tief in ihm war ganz offensichtlich der Wunsch, aus dieser toxischen Mutter-Sohn Beziehung zu entkommen. Er schien dankbar, dass wir ihm helfen wollten, doch letztlich war er zu schwach und wir kamen gegen die übermächtige Mutter nicht an.
In einem anderen Fall war es auch ganz klar die Mutter, die nicht wollte, dass der Sohn arbeiten geht. Dieser Mann hat das irgendwann, während eines entspannten Gesprächs, auch so vermittelt. Dass besagte Männer natürlich keine Freundinnen haben, ist wenig verwunderlich. Einer dieser Männer erzählte uns, dass er eine Frau kennengelernt hat, seine Mutter das aber absolut nicht gut fand. Er wollte sich zwar durchsetzen, aber am Ende war die Frau weg und Mama hatte es wieder irgendwie geschafft. Man kann natürlich sagen, dass alles Einzelfälle sind, aber meiner Meinung nach sind das zu viele Einzelfälle und die meisten dieser Männer sind nach dem Tod der Mutter noch verlorener als sie es ohnehin schon waren. Man muss leider sagen, dass diese Mütter die Zukunft der Männer zumindest mit auf dem Gewissen haben.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
ja das Patriarchat bietet dem Mann so viele Vorteile. nicht mal arbeiten muss er, weil seine Mutter sich für ihn aufopfert. wir haben wirklich Glück mit diesem Geschlecht geboren worden zu sein.
Darf man das Wort Geschlecht überhaupt noch benutzen?
du hast damit angefangen über Männer zu reden …
Durchaus bedenklich…