Altersmilde ist ein Begriff, der öfter durch meinen Kopf geistert. Bin ich vielleicht altersmilde und ab wann setzt dieser Zustand überhaupt ein? Ersetzt Altersmilde Wut? Und klingt der Begriff nicht ein wenig nach alten Leuten aus einer anderen Zeit? Wieso beschäftigt mich das? Vielleicht weil ich mittlerweile scheinbar so viel verständnisvoller bin. Zumindest, wenn es nicht mich betrifft. Es kommt mir vor, als brächte ich mehr Verständnis für andere Menschen, ihr merkwürdiges Verhalten und ihr pures Dasein auf. Ich rege mich sehr viel weniger auf, meine Kommentare sind seltener provozierend und angreifend, ich bin quasi die langweiligste, aber natürlich auch verständnisvollste Version von mir. Ich glaube allerdings, dass der Ursprung einfach in erster Linie meine Resignation ist. Und die Erkenntnis, dass das alles nichts bringt. Ich habe keine Ziele, will nichts erreichen und erwarte auch nicht mehr viel. Da kann man durchaus eine gewisse Milde walten lassen. Wozu aufregen? Was soll die ganze Wut, wenn es doch zu nichts führt, man sich höchstens lächerlich macht mit seinen Gefühlsausbrüchen und dem ganzen Quatsch? Meine Altersmilde ist Resignation und es bringt wenig, sich darüber aufzuregen. Es führt zu nichts und hilft auch keinem. Die Gründe sind egal und für diejenigen, die meinen Weg kreuzen, ist meine scheinbare Gelassenheit, oder Altersmilde, sicherlich angenehmer zu ertragen, als die Version von mir, die früher, lange ist es her, aktiv war. Ich glaube zwar nicht, dass Resignation gesund ist, aber das ist eine andere Geschichte, die an dieser Stelle vernachlässigt werden kann.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
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