Husch

Während ich bei REWE zusammen mit Petra die Einkäufe aufs Band lege, fällt mir der Mann auf, der nur vier Teilen kaufen will und hinter uns steht. Er scheint irgendwie Kontakt zu suchen, vielleicht suche ich auch den Kontakt, weil ich es mir angewöhnt habe, Menschen, die nur ein paar Teile haben, vorzulassen. Vielleicht mache ich das, um mich menschlich aufzuwerten. Oder weil ich einfach manchmal ein netter Mensch bin. Als der Mann zu mir schaut, starte ich einen völlig nutzlosen Kommunikationsversuch und frage ihn, ob er nur die paar Teile hat. Dabei zeige ich beiläufig auf seine Teile, was eine ebenso unnütze Aktion ist, wie die Frage selbst. Er bestätigt, weil alles andere auch völliger Schwachsinn wäre. Mit einer Geste, die ihm anzeigt, dass er vorgehen soll und den Worten „Dann husch“ kröne ich die fragwürdige Situation. Er bedankt sich, weil man das so macht und geht nach vorn. Ich indes frage mich, wie ich auf die Idee kommen konnte „Dann husch“ zu sagen. Wer redet denn so? Was geht nur manchmal in meinem Kopf vor? Wo kommt dieses „Dann husch“ her und passiert mir so etwas jetzt öfter? Nächstes Mal muss das anders ablaufen. Wenn wieder jemand mit wenigen Sachen hinter uns steht, möchte ich einfach nur mit dem Finger auf ihn zeigen und wenn ich die Aufmerksamkeit habe, mit dem Finger und einem leichten Kopfnicken andeuten, dass die Person an uns vorbeigehen darf. Das wäre lässig. So will ich sein. „Dann husch“ möchte ich nie wieder von mir hören. Nie wieder.

8 Kommentare

  1. „Na, dann jetzt aber mal husch-husch ins Körbchen!“ 🙂
    Das hört sich fast schon nach BDSM-roleplay an, I like^^.
    Doktor, Sie vermitteln unerwartete Züge!

  2. Absolut in meinem Repertoire vorhanden. Öfter gebräuchlich ist allerdings hopp. 🤭

  3. Versuchs mal mit „dann zack-zack“, „dann rucki-zucki“ oder „dann schwuppdiwupp“.

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