Die Unterschiede zwischen Jörg, dem systemischen Coach und mir, dem Coach, der einfach so Coach geworden ist, beginnen direkt beim Erstgespräch. Während er die Checkliste Punkt für Punkt ausführlich durchgeht, mache ich das fast immer im Schnellverfahren und streiche einen Teil der Fragen, die ich für überflüssig halte, direkt durch. Darum brauche ich meist auch nur wenige Minuten und weiß nach dem Erstgespräch recht wenig, während Jörg recht viel von den Leuten weiß. Seine ersten Stunden mit den Teilnehmern sind immer ein Kennenlernen, ein Planen, ein systematisches Vorgehen. Intensive Gespräche und Hintergründe erfragen. Bei mir geht es fast immer damit los, dass Bewerbungsunterlagen erstellt werden und die Leute danach direkt nach Jobs suchen dürfen, damit ich mir einen Eindruck machen kann, was sie suchen und ob das Sinn ergibt. Wenn möglich, werden schon beim ersten Termin nach dem Erstgespräch Bewerbungen verschickt, während Jörg erst noch die Kennenlernphase abarbeitet und eine klaren Plan erstellt, wie die drei Monate ablaufen und in welche Richtung es geht. Er betrachtet von Anfang an das Ganze, während ich mich damit anfangs nicht beschäftige. Ich will die Dinge nicht verkomplizieren, was vermutlich ein Fehler ist. Bei mir ergeben sich Dinge mit der Zeit, oder eben nicht. Ich lasse sich die Dinge entwickeln, beobachte und mache dann etwas, wenn ich das Gefühl habe, wir kommen nicht weiter oder die Teilnehmer wissen nicht, was sie da eigentlich tun. Ich weiß vermutlich auch nicht, was ich tue, sondern improvisiere mich durch den Tag.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Jörg stets nach einem System vorgeht und auf alles vorbereitet ist bzw. auf alles angemessen mit neuen Plänen reagieren kann. Kein Durcheinander, dazu eine klare Gliederung des Ablaufs. Das war sicher Teil seiner Ausbildung. Sollte es bei mir ein System geben, dann ist es vielleicht das chaotische oder zufällige System. Aber das ist unwahrscheinlich, denn bei mir ist es eher routiniertes Improvisieren. Situationsbedingtes coachen, wenn man es coachen nennen will.
Welches System oder Nicht-System für die Vermittlungsquote besser ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Möglicherweise hat das, was wir tun, nur einen geringen Einfluss auf die Quote und dieses ganze systemische Coachen ist nur ein Modebegriff. Wahrscheinlicher ist aber, dass ich es einfach nicht akzeptieren will, weil derartige Regeln und systemisches Coachen einfach nicht zu meinem Leben passen. Vielleicht bin ich aber auch intellektuell gar nicht in der Lage, systemisch zu coachen. Oder ich mache was ich will, weil ich schon immer anders sein wollte.
Sie coachen aus Beobachtung und Intuition heraus, das muss doch nicht schlechter sein. Jörgs Vorgehen bringt ihm selbst auch Struktur, routiniertes Vorgehen und Sicherheit. Der Teilnehmer wird in beiden Fällen angeleitet. Unkonventionelle Methoden bringen ebenso Erfolge.
Strukturen sind immens wichtig, finde ich.
Der Lektuere hier nach zu urteilen fehlen die meisten doch eh dauernd oder sitzen nur rum, da ist es dann ja auch wurscht, ob sie jetzt systemisch vom Joerg oder oder intuitiv von Dir nicht gecoacht werden >.<
Fuer die anderen denke ich, es kommt gar nicht so auf die Methode an, wenn der Coach sich mit dem, was er da tut, wohlfuehlt und die Klienten das Gefuehl haben, da geht was voran, egal ob so oder so. Um mit einer Platituede abzuschliessen: Viele Wege fuehren ans Ziel 🙂
Noch eine: Der Weg ist das Ziel. 😎