Filmkritiken: 36 | The Nest | Amsterdam | Queen & Slim | Jürgen

Ich habe es tatsächlich fertiggebracht, diesen Monat mehr als 31 Filme zu schauen. Mein Plan, dieses Jahr weniger Filme zu konsumieren, läuft scheinbar noch nicht so gut. Weil es hier sonst nichts zu lesen gibt, werde ich ein wenig zu fünf der über 31 gesehenen Film schreiben.

36 – Tödliche Rivalen . Ich bevorzuge es, negativ über Filme zu schreiben, aber zu Beginn des Jahres mache ich eine Ausnahme und schreibe etwas zu einem Film aus meiner Sammlung, den ich einfach mag und scheinbar immer besser finde, wenn ich ihn erneut schaue. Mittlerweile habe ich ihn sechsmal gesehen.
Der Film ist aus dem Jahr 2004 und erzählt die Geschichte der Polizisten Léo Vrinks (Daniel Auteuil) und Denis Klein (Gerard Depardieu). 36 ist spannend, tragisch, bietet ein wenig Action und am Ende gibt es keine Gewinner. Somit ist die Geschichte auch tragisch. Untermalt wird alles von Musik, die meiner Meinung nach perfekt passt. Bis auf die Geiselnahme einer Polizistin, die meiner Meinung nach nicht so gelungen ist, bietet der Film alles, was ich mag. Top Schauspieler, gute Synchronisation. Einfach die perfekte Mischung. 36 – Tödliche Rivalen gehört zu den Lieblingsfilmen meiner Sammlung und ich werde ihn sicher noch ein paar mal schauen, wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

The Nest – Alles zu haben ist nicht genug. The Nest fängt langweilig an und geht immer so weiter. Belanglos, fast schon deprimierend, zieht sich die Geschichte um den Unternehmer Paul (Jude Law) und seine Familie. Die Musik ist passend dazu auch oft deprimierend, aber auch belanglos und optisch wirkt alles wenig erbaulich. Ich habe mich einfach schrecklich gelangweilt und möglicherweise zwischendurch gelegentlich das Bewusstsein verloren.

Amsterdam. Christian Bale, Margot Robbie, Rami Malek, Anya Taylor-Joy, Chris Rock, Michael Shannon, Mike Myers, Timothy Olyphant und Robert De Niro. Bei so einem Aufgebot an Schauspielern erwartet man natürlich, dass einem einiges geboten wird. Und es ist jetzt nicht so, dass in Amsterdam nichts geboten wird. Vor allem eine große Portion Langeweile, die irgendwann in Desinteresse übergeht. Vielleicht wäre alles weniger einschläfernd, wenn man so 30 bis 40 Minuten einfach weggelassen hätte.

Queen & Slim. Hätte durchaus ein guter Film werden können, ist aber maximal Durchschnittsware geworden. Aber das sehen einige sicher anders. Ich habe mich jedenfalls mit zunehmender Dauer immer mehr gelangweilt. Und das Ende finde ich dämlich.

Jürgen – Heute wird gelebt. Ich musste mir Jürgen, nachdem ich das Buch gelesen habe, unbedingt nochmal anschauen, da ich mich nicht mehr wirklich an den Film erinnern konnte. Die Charaktere sind nicht wirklich sympathisch, aber das soll wohl auch so sein. Obwohl der Film nicht so weit vom Buch entfernt ist, finde ich ihn nicht so gut. Kann man sich anschauen, kann man aber auch sein lassen.

5 Kommentare

  1. Ah, Sie finden also auch, dass Filme hie und da zu lang sind.
    Ich stöhne auf, wenn irgendwas über 2.xx angezeigt wird. Mir reichen die früher üblichen anderthalb Stunden eigentlich.
    „Amsterdam“ wird so hochgelobt. Wie es aussieht, kann man ihn sich entgehen lassen.
    Falls Sie netflixen, haben Sie „Der Fall Richard Jewell“ gesehen?

    Ich hätte noch Meckereien bezüglich Filmen loszuwerden. Warte aber auf Ihr Go (bis Sie es kritisieren).

    • Gefühlt werden die Filme immer länger.

      Richard Jewell habe ich gesehen, muss aber gestehen, dass er mir gefallen hat. 😎

      Meckereien? Immer raus damit. Ich mache das ja nur noch ab und zu.

  2. Richard Jewell hat mir auch sehr gut gefallen. Clint Eastwood schafft es noch immer, was Gutes abzuliefern, möge er noch lange leben.
    Die Länge der Filme stört mich immens. Aber, auch alte Filme gibt es in dieser scheußlichen Überlänge. Kürzlich nochmal Herzogs „Fitzcarraldo“ gesehen und mich gefragt, warum der Regisseur da nicht nochmal drüber geht und eine Redux Version macht. Das ist dermaßen plattgewalzt und nein, nicht jede Einstellung ist es wert angeschaut zu werden. Der war mir soviel zu lang, da kriege ich fast restless legs. Oder „African Queen“, genau so ein Desaster. Aber klar, Regisseure fliegen nicht um die halbe Welt, setzen sich Qualen aus, um hinterher den Mund zu halten.
    Verzeihen kann ich die Überlänge nur Francis Ford Coppola, der kann das. Seinen Film „Apocalypse Now“ musste er seinerzeit in Windeseile schneiden, um ihn in Cannes einzureichen. Er hat dann eine Redux Version erstellt, in der er die Episode auf der Französischen Plantage eingefügt hat. Das hat den Film um einiges verständlicher gemacht.

    Dann muss ich noch meckern über den Ton in Filmen. Bei Richard Jewell war das auch so. Das Festival ist laut, die Leute sind es, dann singt Kenny Rogers, und in all dem Gelärme unterhält sich Jewell mit Kollegen oder Festivalbesuchern. Diese Dialoge sind einfach nicht verständlich, weil permanent überlagert. „Casino“ habe ich aus diesem Grund nie gesehen.

    Was ich auch nicht anschaue, wenn es keine retardierenden Momente im Film gibt, und deshalb da das Chaos ausbricht. Da wird die Geschichte schnell mal sehr unverständlich.

    Ich bin ganz großer Filmfan. Sozialisiert durch den alten ORF der, Jahrzehnte ist es her, sein ganzes s/w Archiv der 40er Jahre gezeigt hat, fantastisch. Aber ich bin da nicht hängengeblieben, ich gucke mir alles Neue ebenso gerne an, nur eben nicht die Nervteile.

    Das war ein Rant 😉

    • Ja, bei Clint gibt es selten Filme, die durchfallen. 15:17 to Paris ist so einer.

      Fitzcarraldo habe ich nie gesehen und an African Queen und Casino erinnere ich mich nicht. Apocalypse Now ist kein Film für mich, aber warum weiß ich längst nicht mehr. 😁

      Stimmt, manchmal ist der Ton anstrengend und Dialoge gehen unter. Warum auch immer.

      Ich denke allerdings immer noch, dass ich meinen Filmkonsum einschränken sollte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert