Der erste, mit dem ich in diesem Jahr telefoniere, ist der Loerz. Anschließend geht es darum zu entscheiden, wie der Tag weitergeht. Geplant war, wie im letzten Jahr, mit Kirsten Geocachen zu gehen. Entenangeln. Die Temperatur ist perfekt, trocken scheint es auch zu bleiben, aber heftiger Wind könnte die Sache schwierig machen. Alternativ wäre ein Spaziergang durch den Ort zum Verlieben eine Option. Petra schlägt außerdem vor, das Raclette nochmal anzuschmeißen und noch ein paar Reste der wilden Silvesterrunde zu verspeisen. Das Jahr hat kaum angefangen, da bin ich schon fast überfordert, denn es sind eindeutig zu viele Optionen für einen ersten Tag in einem neuen Jahr. Letztlich entscheide ich mich fürs Geocachen, weil Kirsten schon letztes Jahr gefragt hat.
Gegen 13.45 Uhr treffen wir uns in Herten und absolvieren die Runde. Keine Ahnung, wieso ich das Wort absolvieren benutze, finde es aber passend. Absolvieren, abservieren, auf allen Vieren. Völliger Blödsinn. Nach etwa einer Stunde sind wir mit der Runde fertig, wollen aber scheinbar beide noch nicht nach Hause, so dass wir noch eine andere, kleine Runde in der Nähe abarbeiten. Durchaus unpassendes Wort, aber zweimal kann ich das Wort absolvieren nicht benutzen. Abarbeiten, begleiten, Ponyreiten. Was für ein Quatsch. Wir reden nicht zu viel und nicht zu wenig. Nachdem wir fertig sind, umarmen wir uns zur Verabschiedung, weil wir uns das irgendwann angewöhnt haben. Wir haben uns auch zur Begrüßung umarmt, was seit der After Work Party wohl ebenfalls fester Bestandteil unserer Treffen zu sein scheint. Damit gibt es zwei Frauen mit denen ich das so mache. Mehr sollten es nicht werden, weil, weil, mir fällt keine Erklärung ein, aber zwei sind genug. Kirsten wünscht mir ein schönes Jahr, ich bedanke mich, sage: „Oh. Ich dachte, wir würden uns dieses Jahr nochmal sehen.“ und verabschiede mich bis zum 01. Januar nächsten Jahres. So war das aber gar nicht gemeint, weil wir uns ja bei der nächsten Firmenfeier sicher sehen werden. Möglicherweise sehen wir uns aber auch vorher, was man aber nicht weiß, weil wir etwas merkwürdig sind. Vermutlich werden wir dieses Jahr nochmal cachen gehen, aber sicher ist das nicht, weil ein Jahr doch immer recht schnell vorbei ist.
Später wandere ich mit Petra durch den Ort zum Verlieben, um noch ein paar Fotos zu machen, da einige Fotos für 2022 nichts geworden sind und nicht benutzt werden können. Nachdem das erledigt ist, begebe ich mich nach Hause, um einen Film zu gucken. Da ich gestern nicht über meine Vorsätze für dieses Jahr gesprochen habe, mache ich mir nach dem Film ein paar Gedanken, ob Vorsätze noch sinnvoll sind, finde aber keine Antwort. Vermutlich sind Vorsätze Quatsch, doch ohne könnte ich nicht scheitern, also nehme ich mir vor, dass ich 2023 weniger Filme gucke, was mir sicher leicht fallen wird. Ich möchte wieder mehr lesen, mehr Musik hören und mehr spielen. Mehr mit dem Benz fahren und nicht weniger Sport machen, weil ich zu alt bin, um weniger Sport zu machen. Mehr essen gehen als im letzten Jahr wäre auch gut. Vielleicht fällt mir auch noch etwas ein, um meine Verblödung zu verlangsamen. Und ganz wichtig, keine Kontaktanzeigen und keine Dating-Apps mehr. Diese Art der Zeitverschwendung muss ein Ende haben. Das ist mehr als genug und wird sicher nicht einfach. In zwölf Monaten werde ich überprüfen, wie erfolgreich und konsequent ich meine Vorhaben umgesetzt habe. Zum Abschluss des Tages höre ich Korolova – Live @ Farsha, Sharm El Sheikh, Egypt / Melodic Techno & Progressive House Mix. Geiler Scheiß.
Mit dem ersten Tag des Jahres bin ich jedenfalls zufrieden. So kann es gerne weitergehen.
Gutes Neues, Herr Doktor.
Mögen Ihnen auch in diesem Jahr wieder allerlei Sächelchen einfallen. Und bleiben Sie Ihren Lesern gewogen!
Danke sehr. Ich wünsche Ihnen auch ein gutes Neues.
Mal schauen, was dieses Jahr für Geschichten zu bieten hat.