Auch im Mai 2010 hatte ich ein aufregendes Leben, zumindest dann, wenn man es mit meinem Leben jetzt vergleicht. Damals hatte ich viel Zeit und viele Dates. Das war durchaus aufregend und sicher auch manchmal anstrengend. Nachfolgend gibt es drei Texte von damals. Viel Spaß damit.
Nadia
Zwei Tage später ist es soweit. Wir treffen uns gegen 11.44 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof. Wie vereinbart gibt es zur Begrüßung nur ein ‘Hallo’. Auf dem Weg zum Cottons sagt sie mir, dass sie unsere Begrüßung doof fand. Ich teile ihre Meinung, aber so war vereinbart und an Vereinbarungen muss man sich halten. Im Cottons übergibt sie mir die Geschenke, die sie mir mitgebracht hat. Zwei große Päckchen Tic Tac. Fresh Mint und Fresh Orange. Eine Playmobil Figur mit Fußball und Torwand, weil ich selbst ja nicht mehr Fußballspielen darf und ein Duschgel. Obendrauf noch eine Tüte getrocknete Bananen, die, wie wir später feststellen, furchtbar schmecken. Die Geschenke sind sogar alle in Geschenkpapier eingepackt. Damit hat sie sich eine Menge Sympathiepunkte verdient. Weil unsere Unterhaltung irgendwie nicht so richtig in Fahrt kommt, sage ich: “Ich glaube, wir sollten uns jetzt küssen.” – “Glaubst Du?” – “Ja.” Und schon küsse ich sie. Und es ist gut. Ich bin begeistert. In der nächsten Stunde machen wir nicht viel mehr als uns zu küssen. Dann wird es mir allerdings etwas unbequem und ich will sie richtig und überall anfassen, weshalb ich sage, dass ich woanders hin möchte, um sie überall anfassen zu können. Sie weist mich darauf hin, dass wir nicht mehr so viel Zeit haben und ich bin dafür, dass wir diese Zeit bei mir im Benz verbringen sollten und so machen wir uns rasch auf den Weg.
Auf dem Weg zum Parkhaus kommen wir an einem Fernsehteam vorbei. Ich habe mir schon immer gewünscht eines Tages angesprochen zu werden und ins Fernsehen zu kommen, doch noch nie wurde ich von diesen herumstreunenden Teams beachtet. Ausgerechnet heute ist es anders und die Frau mit dem Mikro stürzt regelrecht auf mich zu. Dummerweise kann ich keine Interviews geben, wenn ich eine Frau an der Hand habe, deren Freund und zwei Kinder den Beitrag möglicherweise sehen würden. So verpasse ich vermutlich die Chance meines Lebens. Vielleicht ist das der Preis, den man zahlen muss, wenn man sich mit vergebenen Frauen einlässt.
Kaum sitzen wir im Parkhaus im Benz, sitzt sie auch schon auf mir und es wird wild. Endlich können wir uns richtig anfassen und so dauert es nicht lange bis wir schwitzen und die Scheiben beschlagen sind. Hin und wieder kommen Leute vorbei, doch so wirklich nehmen wir das nicht zur Kenntnis. Wir sind zu beschäftigt, um alles um uns herum noch zu realisieren. Sie küsst sehr gut und ich würde am liebsten sofort mit ihr schlafen, doch selbstverständlich haben wir keinen Sex im Benz, denn Sex steht heue nicht auf dem Plan. So bleibt es bei einem interessanten und heißen Vorspiel, welches wir sicher irgendwann fortsetzen werden. Alles andere wäre albern und nicht zu vertreten. Nadia ist wild. Ich mag es wild.
Emmas Rückkehr
Nachdem ich seit fast zwei Jahren nichts von ihr gehört habe, schreibt mich völlig überraschend Emma bei meinVZ an. Sie hat mittlerweile eine 10 Monate alte Tochter und den Vater der Tochter schon verlassen bevor sie wusste, dass sie schwanger ist. Ich werde mal versuchen herauszufinden, warum sie sich wieder bei mir gemeldet hat.
Nach ein paar Tagen verabreden wir uns zum chatten. Als erstes zeigt sie mir ein Foto von sich. Ein furchtbar unvorteilhaftes Foto, wie ich finde. Oder hat sie sich wirklich so verändert? Ich mag da jetzt nicht weiter drüber nachdenken. Unsere Kommunikation ist leicht holprig, irgendwie trocken und außergewöhnlich. Das hat sich nicht geändert. Es dauert dennoch nicht lange bis wir soweit sind, dass wir uns darauf einigen, demnächst zusammen einen Kaffee zu trinken. Wie damals. Da haben wir uns auch immer zum Kaffee getroffen, aber ich habe keinen Kaffee getrunken, wenn ich mich richtig erinnere. Ich bin sehr gespannt, wann es zu unserem Treffen kommen und wie es sein wird.
Drittes Treffen mit Nadia
Kaum eine Woche nach unserem letzten Treffen, findet das nächste Treffen statt. Um 10.15 Uhr hole ich Nadia am Bahnhof in Lünen ab. Heute hat sie mir zwei Bücher als Geschenk mitgebracht. So sammelt sie mühelos weitere Sympathiepunkte.
Nach einem kurzen Spaziergang landen wir bei mir und ich schaffe es nicht einmal Musik anzumachen, schon küssen wir uns und liegen kurz danach im Bett. Und dann haben wir Sex. Und der Sex ist gut. Vielleicht bin ich etwas zu schnell fertig, aber dennoch ist es gut. Für mich auf jeden Fall. Bis zu ihrer Abreise bleiben wir im Bett und sind sexuell beschäftigt. Dummerweise bin ich nicht ganz so vorsichtig und so hat sie nach unserem kleinen Schäferstündchen ein paar Bisswunden auf dem Rücken. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Beißer bin. Nun muss sie wohl aufpassen, dass ihr Freund nicht zufällig bemerkt, dass sie unter Bissspuren leidet. Schließlich muss man davon ausgehen, dass ihn das nicht begeistern wird. Ich glaube, ich finde Nadia einfach zum anbeißen scharf.