In der Regel bin ich einmal pro Woche bei McFit, um meine mäßige Kondition zu trainieren. Mein Training ist fast immer identisch und ich mache fast immer dieselben Sachen, am liebsten auch in der stets gleichen Reihenfolge. Ich beginne mit dreißig Minuten auf dem Crosstrainer, mache danach zwei Übungen für den Bauch, bevor ich ein bis drei Übungen für die Beine mache. Wenn ich übermütig bin, was äußerst selten vorkommt, mache ich noch eine Übung für den unteren Rücken, bevor ich nochmal zwanzig Minuten Ausdauertraining mache. Entweder auf dem Laufband, dem Crosstrainer oder dem Fahrradergometer. Das hängt davon ab, wie voll es ist.
Die Laufbänder sind häufig besetzt, nur wird dort oft nicht gelaufen, sondern spazieren gegangen. Da gehen Leute nebeneinander her, quatschen und denken, sie würden trainieren. Ich bin ja wahrlich kein sportlicher Mensch, aber wenn ich selbst auf dem Laufbahn nicht außer Atem komme, dann wäre es meiner Meinung nach sinnvoller in einem Wald, oder sonst wo, spazieren zu gehen. Gesünder vermutlich auch. Da kann man sich dann auch nichts drauf einbilden, wenn man allen erzählt, man wäre zwei Stunden oder länger im Fitnessstudio gewesen, weil Spazierengehen im Fitnessstudio auf eine geistige Zurückgebliebenheit schließen lässt und nichts ist, worauf man auch nur im Geringsten stolz sein kann.
Als ich heute etwa 15 Minuten auf dem Laufband unterwegs war, passierte noch etwas, worauf man nicht stolz sein kann. Ich hatte die Geschwindigkeit auf 11,4 km/h gesteigert, musste dementsprechend kräftiger atmen, als ein alles andere als angenehmer Geruch mich erreichte. Für einen Moment dachte ich, dass es sich um einen Irrtum handeln müsse, aber dem war nicht so. Der alles andere als frische Geruch eines Furzes umzingelte mich und erschwerte mir das Atmen. Ich hielt kurz die Luft an, was aber ziemlich unklug ist, wenn man auf einem Laufband unterwegs ist. Ich schaute angewidert vor mich hin, was natürlich auch keinen Effekt hatte. Ich verspürte eine Abneigung gegen den Typen, der auf dem Laufband neben mir mit Sicherheit für diese Situation verantwortlich war, was auch nichts änderte. Er indes trainierte weiter und unterhielt sich dabei mit seiner Bekannten, eine Frau, die stundenlang auf einem Laufband spazieren gehen kann, und tat so als ginge ihn all das nichts an. Auch die Frau schien keine Probleme mit der Geruchsbelästigung zu haben. Vermutlich zog der ganze Gestank zu mir rüber, weil ich mich am meisten bewegte. Natürlich hätte ich das Laufband verlassen und mich in Sicherheit bringen können, aber wenn mein Körper einmal so einen Lauf hat, dann wäre es eine Gemeinheit ihn zu stoppen. So musste ich diesen abartigen Geruch ein paar Minuten ertragen bis er sich in den Weiten des Fitnessstudios verloren hatte. Menschen die im Fitnessstudio furzen sollten auch verboten werden.
Was mich auch immer wieder wundert, obwohl es mich nicht wundern sollte, ist die Tatsache, dass unglaublich viele Menschen permanent mit ihren Smartphones spielen während des Trainings. Entweder man trainiert oder man guckt Filme oder schreibt Nachrichten. Alles andere ergibt für mich irgendwie keinen Sinn. Ich könnte mich auch nicht anstrengen und gleichzeitig Nachrichten schreiben und lesen. Vermutlich bin ich einfach zu alt, um den Sinn darin zu erkennen, warum manche zwar Stunden im Fitnessstudio verbringen, aber zu keinem Zeitpunkt ins Schwitzen kommen. Und was gibt es so wichtiges, dass man während des Trainings nicht auf sein Smartphone verzichten kann? Aber wahrscheinlich bin ich auch nicht besser, weil ich stets dieselben Übungen mache und mich weigere irgendwelche Übungen für den Oberkörper zu machen, obwohl meine dünnen Ärmchen mittlerweile von schlaffer Haut, die völlig unmotiviert runterhängt, überzogen sind. Doch immerhin versuche ich meine Kondition zu steigern, was mir bisher meiner Meinung nach ganz gut gelingt. Wenn ich bis zum nächsten Lockdown eine Stunde am Stück Ausdauertraining machen könnte, wäre das schon toll. Vier Monate müsste ich etwa noch haben, bevor die Regierung uns wieder Masken aufzwingen und irgendwelche Verbote anordnen wird. Ich hoffe, dass ich bis dahin einigermaßen diszipliniert meine stets gleichen Trainingsroutinen abspulen werde. Meine Rückenbeschwerden sind jedenfalls trotz meines monotonen Trainings schon weg, was ich ganz wunderbar finde.
Ganz schön bissig, dieser Eintrag!
Und wie heißt es so schön im Volksmund: Wer rastet, der rostet!
Und rosten ist auch keine Lösung.