Das zweite Jahr der Corona-Pest endet und dank dieser gruseligen Pest hätte ich fast Geld gespart, habe ich aber nicht, obwohl ich gekonnt hätte, denn auch 2021 habe ich an meiner Regel festgehalten, dass man Geld ausgeben muss, weil es dafür geschaffen wurde.
Ich erinnere mich, dass im letzten Jahr Leute ausgelacht und durchaus angefeindet wurden, wenn sie sagten, dass wir diese Corona-Scheiße mit all den dazugehörigen Irrsinnigkeiten auch in diesem Jahr noch ertragen müssen. Da haben manche wohl zu früh gelacht, denn das Virus hat es sich bequem gemacht. Obwohl mittlerweile ca. 70% der Deutschen geimpft sind, ist alles eher schlechter als noch vor einem Jahr. Hieß es damals noch, ein Pieks reicht, oder zwei, sind wir nun selbst nach der dritten Impfung scheinbar nicht sicher und es ist noch immer kein Ende des Wahnsinns in Sicht. Und weil das Zeug nicht wirklich überzeugt, wird eine Impfpflicht diskutiert und von vielen gefordert. Die Nachrichten werden fast vollständig von Corona beherrscht, täglich gibt es neue Fallzahlen und Horrormeldungen, damit die Panik bloß nicht nachlässt. Fast immer sind an dem Schlamassel die Ungeimpften schuld. Ein bisschen aber auch die, deren letzte Impfung schon ein paar Monate zurückliegt. Nur impfen kann uns retten. Irgendwann. Vielleicht nächstes Jahr, vermutlich aber erst in ein paar Jahren. Begriffe wie Triage sollen uns immer wieder verdeutlichen, dass es noch lange nicht vorbei ist. Dass dabei ein paar Leute zermürbt auf der Strecke bleiben, ist zu verkraften. Auch wenn diese Leute mehrfach geimpft sind. Selbst schuld, wenn das so Weicheier sind und sie ihren Lebensmut verlieren. Außerdem können die sich bei den Ungeimpften bedanken, denn hätten die sich impfen lassen, dann wäre längst alles gut. Oder anders. Aber zumindest nicht so schlimm. Ich arbeite noch daran, dass ich immer weniger Nachrichten schaue und je weniger Nachrichten ich konsumiere, desto uninformierter bin ich zwar, aber es geht mir auch besser. Leider kommt man nur schwer an all den Nachrichten vorbei, noch schwerer ist es für all jene, die einfach nicht aufhören können Nachrichten zu konsumieren, obwohl sie wissen, dass es ihnen ohne besser ginge. Und so endet das zweite Corona-Jahr und lässt fürchten, dass es noch eine ganze Weile so weitergeht.
Was gab es in meinem Leben noch, abgesehen vom blöden C? Nicht viel, aber auch nicht nichts. Im Jahr 2021 waren erneut alle Höhepunkte nicht sexuellen Ursprungs, denn auch in diesem Jahr hatte ich keinen Sex. Ich musste aber auch meinen Nachbarn nicht beim Sex zuhören, was möglicherweise als Fortschritt gewertet werden darf. Immerhin hatte ich gleich zu Beginn des Jahres ein durchaus nettes, aber auch fragwürdiges Date, welches aber zu nichts führte, weshalb die Frau mich, nachdem ich mitteilte, dass ich kein Interesse habe, direkt blockte. Dabei hatte ich der Frau vorher schon gesagt, dass ich kein Interesse an einer Beziehung habe und man sich ja rein freundschaftlich treffen kann. Vielleicht habe ich das aber auch nicht getan und glaube nur, dass ich es gesagt habe. Ist schon zu lange her, um das noch zu wissen. Vielleicht hätte ich ihr zum Abschied ein paar Kondome schenken sollen, aber das hätte sie sicher auch falsch verstanden und gedacht, dass ich Sex mit ihr wolle. Wie man es macht, macht man es falsch.
Neu eingeführt in diesem Jahr haben wir den Film-, oder Serienabend mit Loerz. Nach Monaten ohne den traditionellen Filmabend ist das vermutlich eine gute Sache.
Essen gegangen sind wir nur selten und auch Massagen gab es einfach viel zu selten für mich. Allerdings habe ich auch meine montäglichen Arzt- und Werkstattbesuche eingeschränkt, was durchaus ein positiver Aspekt ist.
Die Wohnung hätte ich vermutlich sogar noch seltener als im Vorjahr geputzt, wenn wir den Film-, oder Serienabend nicht eingeführt hätten. So war ich gezwungen freitags wenigstens das Bad zu putzen, damit die Gäste sich nicht erschrecken. Abgesehen davon habe ich auch sonst fast nur dann geputzt, wenn mal jemand zu Besuch kam. Überhaupt habe ich meine Trägheit in diesem Jahr weiter ausgebaut. Es gab einige Tage an denen ich die Wohnung nicht für eine Minute verlassen habe. Dafür habe ich aber 279 Filme (489 Stunden) geschaut und 241 Folgen (162 Stunden) diverser Serien. Spiele auf der PlayStation habe ich gelegentlich gespielt, ab und zu sogar zusammen mit dem Loerz oder der Petra. Damit habe ich mein soziales Verhalten durchaus in dem Bereich verbessert.
Gelesen habe ich 36 Bücher, was durchaus beachtlich ist, auch wenn ich das meiste davon längst wieder vergessen habe.
Was meine Fitness angeht, habe ich das Versagen des Vorjahres konsequent fortgesetzt. Allerdings habe ich versucht zu joggen, musste aber leider bald damit aufhören, weil meine Knie das nicht verkraftet haben. Mein fast vollständiger Verzicht auf sportliche Aktivitäten sorgte dafür, dass ich mittlerweile einen lächerlichen, unförmigen Bauch vor mir herschiebe. Wieso ich, obwohl mich der Anblick anekelt, weiterhin keinen Sport mache, kann man nur mit völliger Antriebslosigkeit erklären. Entschuldigen kann ich es aber nicht.
Beim Friseur war ich dieses Jahr gar nicht. Das Thema hat sich vermutlich genauso erledigt, wie die Themen Sex und mehr Sport. Allerdings finde ich es weniger bedauerlich mir die Haare nicht mehr schneiden zu lassen.
Arbeitslos bin ich nicht geworden. Stattdessen gab es sogar eine Gehaltserhöhung und ich arbeite mittlerweile wieder an meinem Lieblingsstandort. Allerdings mit einer neuen Kollegin und meine Chefin mag mich derzeit nicht, weil ich ungeimpft bin. Das ist weder besonders tragisch, noch hat es bisher Auswirkungen auf mein Leben.
Mein Hobby Geocaching habe ich fortgeführt, allerdings weniger erfolgreich und weniger ausgeprägt als im Vorjahr. Insgesamt habe ich 372 Caches gefunden. 34 weniger als im Vorjahr.
Mehrfach habe ich über ein neues Fahrzeug nachgedacht, weil das olle Coupé spinnt. Trägheit, mangelnde finanzielle Reserven und Geiz hielten mich immer davon ab. Außerdem ist das Coupé im Dezember nicht ein einziges Mal einfach so ausgegangen. Ich mag es trotzdem nicht mehr.
Mein Kühlschrank machte wochenlang Problem und ich hatte mir nach langem Zögern endlich einen neuen Kühlschrank ausgesucht. Seitdem funktioniert mein alter Kühlschrank wieder. Verstehe ich zwar nicht, aber so spare ich mir das Geld erstmal.
Alles in allem war es ein ziemlich ereignisloses Jahr. Möglicherweise auch etwas bedeutungslos, obwohl es wegen der Corona-Krise auf keinen Fall ein bedeutungsloses Jahr gewesen sein kann. Vermutlich hätte ich mehr aus dem Jahr rausholen können, aber meine Trägheit breitet sich immer weiter und weiter aus und ich glaube nicht, dass ich irgendwas dagegen machen möchte. Ich versuche oft zwischen mir und der Außenwelt eine große Distanz zu wahren, denn wenn man Dinge auf Distanz hält, dann können sie einen auch weniger aus der Bahn werfen, beschäftigen oder ärgern. Es reicht schon, dass ich mich über meine ganzen Unzulänglichkeiten ärgern muss. Ich glaube tatsächlich, dass ich immer lethargischer werde. Das ist sicher nicht unbedingt gut, aber meist ist es mir egal.
Nur noch wenige Stunden, dann ist das Jahr 2021 Geschichte und das Jahr 2022 beginnt.