Ein Jahr ist es her, dass ich mir 50 Kondome kaufte, um bereit für all die paarungswilligen Frauen, die sich nichts sehnlicher wünschen als Sex mit mir zu haben, zu sein. Natürlich wusste ich schon damals, dass es keine konkreten und eindeutigen Sexangebote geben wird, aber für den Fall, dass ich mich irren könnte, wollte ich vorbereitet sein. Die Monate vergingen und die Notwendigkeit Kondome zu besitzen ergab sich nicht wirklich. Keine Situation erforderte mein konkretes Eingreifen, um einen Angriff auf meinen Körper abzuwehren. Zwölf Monate war die konkrete Gefahr sehr gering und so bin ich auch weiterhin im Besitz von 50 Kondomen von denen eins mittlerweile als Lesezeichen dient. Um den Eindruck zu erwecken, ich würde auf alles vorbereitet sein, habe ich ein paar Kondome in die Schublade neben dem Bett gelegt. Falls sich mal eine Frau in mein Bett verirrt, bin ich jedenfalls vorbereitet. Auch in meinem Reisekoffer habe ich welche platziert, um im Urlaub mit einer der vielen weiblichen Bekanntschaften, die ich jeden Urlaub mache, jederzeit intimer werden zu können. Da sich Urlaube in der neuen Welt möglicherweise erledigt haben, wird diese Kombination dieses Jahr vermutlich nicht auf Reisen gehen. Der Großteil der Kondome liegt aber noch in einer Dose und ich überlege, ob ich vielleicht auch ein paar Kondome im Büro platzieren sollte, für den Fall, dass mich da eine willige Frau vernaschen will. Oder für den Fall, dass zwei Teilnehmer Lust auf Sex bekommen, aber keine Kondome zur Hand haben. Da könnte ich dann helfen. Doch da wir keine Teilnehmer mehr vor Ort haben, ist das auch Blödsinn. Ein paar Kondome könnte ich auch immer mit mir führen, damit die Kondome mal raus kommen. Ein Spaziergang mit Kondomen. Vielleicht setze ich damit einen neuen Trend. Alternativ dazu könnte ich auch alle Kondome zur Zwei-Jahre-ohne-Sex-Feier im April aufblasen und meine Wohnung damit dekorieren. Nach der Feier werfe ich die aufgeblasenen Kondome vom Balkon. Das könnte lustig werden. Eine Verlosung der Kondome wäre eine weitere Möglichkeit. Viele Kondome, viele Möglichkeiten.
Fast zwei Jahre sind die Kondome noch haltbar und momentan spricht nicht wirklich etwas dagegen, dass ich später mit ihnen beerdigt werde, um auch nach meinem Tod auf alles vorbereitet zu sein. Der Gedanke, dass ich zusammen mit den 50 Kondomen in einem Sarg liege und dabei nur ein albernes Totenhemd trage, gefällt mir tatsächlich besser als sie aufzublasen oder zu verlosen. So hätte sich der Kauf der Kondome doch noch gelohnt. Vielleicht kaufe ich mir zu jedem Geburtstag ein weiteres Kondom, so dass ich am Ende tatsächlich für jedes Lebensjahr ein Kondom mit in den Sarg nehmen kann. Kondome sind schon eine tolle Erfindung.
Guter Plan👍
Finde ich auch.