Entsorgen, Entrümpeln, Platz schaffen

Ich habe noch immer Schmuck und Münzen von meinen Eltern und meinem Onkel und lange Zeit gedacht, das ich alles liegen lasse bis es mal was wert ist. Aber wenn ich für die Sachen in zehn Jahren statt 700 Euro vielleicht 800 Euro bekomme, dann weiß ich echt nicht, ob es sinnvoll ist, zumal meine Zeit begrenzt ist. Da erscheint es mir mittlerweile sinnvoll, alles, was ich noch habe, zu veräußern. Auch Dekokram und anderes Gedöns von mir kann weg.

Nach ein paar Tagen bin ich schon einiges los und werde weiter schauen, wovon ich mich noch trennen kann. Ordnung schaffen für mich und meine Erben. Das klingt in der Tat sehr klug, erwachsen und weise. Das Jahr ist erst wenige Tage alt und es entwickelt sich schon konsequent in eine Richtung, die zum Jahreswechsel noch nicht vorstellbar war. Für das Geld kann ich mir z.B. FFP2-Masken kaufen, weil wir die vermutlich demnächst alle tragen müssen. Und wenn ich, falls der Impfzwang kommt und ich noch nicht mitmachen möchte, meinen Job verliere, dann habe ich ein bisschen Geld und viel Platz in meiner Wohnung. Ich spüre förmlich, wie mich alle diese Entscheidungen voranbringen und mir das Gefühl geben, dass ich nicht vollkommen nutzlos bin und wenigstens über irgendwas Kontrolle zu haben scheine. Das ist fast schon schön. Endlich wird doch noch etwas aus mir.

8 Kommentare

  1. So einen Marathon absolviere ich momentan auch. Mein Vater liegt seit zwei Monaten im Pflegeheim und ich ärgere mich mit der Wohnungsauslösung herum.

    Er hat ewige Zeiten Münzen und Briefmarken für mich gesammelt. War ja eine nette Idee, aber ich habe absolut keine Ahnung, wo ich das Zeug (ohne zu großen Verlust) loswerde 🙁 Zudem die entsprechenden Geschäfte (Münzhandlungen etc.) geschlossen sind.

    Viel Kleinkram habe ich in die Kleinanzeigen gestellt. Aber das ist ja wieder eine Sache für sich ^^

    • Früher dachte man noch, dass Münzen am Ende viel Gewinn bringen. Habe ich noch nichts von gemerkt.

      Mit Kleinanzeigen kann man Tage verbringen und man lernt interessante Leute kennen. 😁

      • Ich tröste mich damit, dass die Münzen ihren Wert behalten. Sind ja aus Silber.

        Und die Kleinanzeigen retten mich häufig über den Tag. Für jedes „Wann kann ich abholen?“ einen Cent und ich könnte ein ruhiges Sabbat-Jahr einlegen 😀

        Aber manchmal hat man Glück. Wie letztens der türkische Herr, der ausgerechnet Interesse an „typisch deutsche“ Bierkrüge hatte. Kam pünktlich, freute sich wie ein Schneekönig und drückte mir Süssigkeiten in die Hand.

        • Zum Glück gibt es noch Leute, die sich freuen.

          Selbst wenn Münzen ihren Wert behalten, kauft die oft keiner und sie liegen nutzlos herum.

  2. Ich hab noch Uhren, die mal als „Wertanlage“ gekauft wurden. Zum Glück nehmen sie nicht viel Platz weg. Und die Swatch-Uhren (80er-Jahre, erinnert sich jemand), die mal als „Sammlerstücke“ galten, fallen verdankenswerterweise sowieso auseinander. Die Batterien laufen aus, die Krone rostet vor sich hin und der Plastik wird spröde. Eine Swatch würde ich heute noch gerne tragen, aber deren Armband ist mir im Laufe des Tages förmlich am Handgelenk zerbröselt… der Zahn der Zeit nagt eben an allem.

    • Die berühmten Swatch-Uhren. Ein Trend, den ich einfach ausgelassen habe.
      Das zerbröselnde Armband hat irgendwie fast was menschliches.

      Vielleicht kann so Armbänder noch irgendwo bekommen. In neu.

      • Ich habe mir tatsächlich ein Armband als Ersatz in neu gekauft, aber die Farbe stimmt nicht, und deshalb ist der Spass limitiert. Das alte war pink mit Noppen und das neue ist silbrig und glatt. Jetzt habe ich beim Anschauen der Uhr ständig kognitive Dissonanzen.

        • Mit der Farbkombination wäre ich vermutlich auch nicht zufrieden. Das gehört so einfach nicht.
          Kognitive Dissonanzen. Was tust Du dagegen?

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