Mittlerweile gehe ich maximal an einem Tag in der Woche nach der Arbeit noch etwas spazieren, ansonsten bleibe ich zu Hause und gebe mich neuen Ritualen hin. Das ist zwar auch täglich gleich, aber es geht mir damit derzeit besser als mit Spaziergängen. Nachdem ich gegessen und gespült habe, lege ich mich aufs Bett und mache für dreißig bis fünfundvierzig Minuten die Tageslichtlampe, die mir Agnes kürzlich, als ich tagelang unfassbar mies drauf und antriebslos war, geschenkt hat, an. Dabei liege ich auf dem Bett und höre Musik, derzeit stets Yoga Chill Radio. Oft lese ich, manchmal schlafe ich auch direkt ein. Wie weit dieses Ritual mir hilft meine Stimmung zu verbessern, kann ich nicht beurteilen, ich weiß nur, dass mich diese ständige Dunkelheit da draußen fertig macht und die Lampe für Licht sorgt. Zweimal geht es, wenn ich mich aufraffen kann, nach der Lichttherapie aufs Trampolin. Fünfzehn bis zwanzig Minuten hüpfe ich einfach so zu sehr lauter Musik vor mich hin. Anschließend trinke ich meine “Goldene Milch” und esse ein paar Kekse dazu. Dabei höre ich entweder weiter Musik, schaue was es bei Amazon oder Netflix für mich gibt oder telefoniere mit Agnes. Meist lege ich mich gegen 21.30 Uhr ins Bett und lese bis etwa 22.30 Uhr, oder ich telefoniere mit Agnes. Dann endet mein Tag. Das ist für mich derzeit die beste Art die Zeit nach einem Arbeitstag zu verbringen. Viel ist wahrlich nicht mit mir los, aber wirklich viel war auch früher nicht mit mir los. Es wird sicher nicht mehr lange dauern, dann gehe ich schon vor 21.00 Uhr ins Bett. Aber gut, so ist das wohl, wenn man ein älterer Sonderling ist. Mal schauen, wie es mir in ein paar Wochen mit meinen neuen Ritualen so geht.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Sie haben wesentlich mehr Struktur in Ihrem Tag, als viele andere und solange man das schafft, ist noch nichts verloren. Ich habe schon lange kein Zeitgefühl mehr, Wochen rauschen nur noch so vorbei. Der Arbeitsweg liegt jetzt immer in der Dunkelheit, das macht mir nichts aus. Die Arbeitstage enden sowieso kaum vor 18.00 Uhr, den Tag an sich währenddessen erlebe ich kaum. Einschneidende Erlebnisse neben der Arbeit sind höchstens Frost und mittlerweile Schnee. Struktur schaffe ich in der Freizeit kaum noch und fühle mich hauptsächlich lost, irgendwo in Gedankenschleifen verwoben.
Das Wort Sonderling gefällt mir seit jeher, es beinhaltet eine Vielzahl von Synonymen und Wortverbindungen ganz nach meinem Geschmack. ;o)
Das klingt ja nicht so prickelnd. Wo bleibt denn da der Spaß?
Es klingt nicht nur so, ich bin auch für mehr Prickeln im Leben. Der Spaß macht ein Sabbatical. Ich denke, er kommt gewiss bald zurück…
So ein Sabbatical muss man sich leider leisten können.