Der Monat Oktober war definitiv ein furchtbar ereignisreicher Monat, mit teils furchtbaren Ereignissen. Offensichtlich war ich damals sehr frustriert, was zu teils asozialem Verhalten meinerseits führte. Aber lustig waren auch so manche Ereignisse. Drei kurze Geschichten gibt es hier zu lesen. Viel Spaß damit.
80 Kondome
Im März war ich etwas übermütig, denn irgendwie lief es ganz gut mit den Frauen und so dachte ich, dass ich in den nächsten Monaten unfassbar viel Sex haben würde. Und weil ich keine Kinder in die Welt setzen will und es unglaublich lästig sein soll, wenn man sich eine Geschlechtskrankheit einfängt, besorgte ich mir einen kleinen Vorrat an Kondomen. Genauer gesagt 80 Stück. Meinen Berechnungen zufolge hätte ich diese locker im Laufe des Jahres verbrauchen müssen. Doch es kam anders. Kaum hatte ich die Kondome zu Hause, lief in Sachen Sex nichts mehr. Daran hat sich bis heute fast nichts geändert, abgesehen von einem kleinen Zwischenhoch und einem guten Start mit Gisa, was aber auch schon abgeklungen ist. Nun liegen 57 Kondome völlig nutzlos in meinem Schrank herum. Weil ich viel zu viel Zeit habe, mache ich mir ständig Gedanken, was ich machen kann, dass die Kondome nicht bis zum Verfallsdatum im Jahre 2011 bei mir im Schrank bleiben müssen. Die Möglichkeit sie als Luftballons zu verwenden gefällt mir ebenso wenig, wie die Möglichkeit sie mit Wasser zu füllen und irgendwelche unschuldigen Passanten damit zu bewerfen. So entsteht die Idee, die Kondome dem Loerz zu überlassen, da er bei Frauen gut ankommt und definitiv mehr Sex hat als ich. Doch der Loerz hat kein Interesse an Kondomen. Er sagt: “Lieber an Aids sterben als ein Kondom benutzen. Wenn Frauen darauf bestehen, dass ein Kondom benutzt wird, werden sie sofort weggeschickt.” Wenn ich ihn richtig verstehe, brauchen richtige Männer so einen Scheiß nicht und ficken macht nur ohne Spaß. So beschließe ich, dass ich es schaffen muss, bis zum Jahre 2011, die Kondome sachgemäß zu verbrauchen. Dabei ist es egal, ob ich 57 Frauen beglücke oder eine einzige Frau 57 Mal. Beides meiner Meinung nach zwar vollkommen utopisch, dennoch werde ich alles daran setzen mein Ziel zu erreichen. Wenn ich schon mal ein Lebensziel habe, dann will ich es auch erreichen. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich einen Plan erarbeiten, wie ich das Ziel am schnellsten erreichen kann. Nichts wird auf dem Weg zu meinem Ziel dem Zufall überlassen. Bald geht es los. Und das wird richtig geil.
Gisa und die Supervisorin
Weil Gisa und ich beschlossen haben, dass wir Freunde bleiben, treffen wir uns, um gemeinsam etwas zu trinken. Ich muss gestehen, dass ich etwas verunsichert bin bei unserem Treffen. Dennoch bin ich gerne mit ihr zusammen. Leider verläuft unser Gespräch nicht wirklich nach meinem Geschmack, denn Gisa weist mich abermals darauf hin, dass ich ein ziemlich kaputter und anstrengender Typ bin und mal über eine Therapie nachdenken sollte. So etwas will ich zwar nicht hören, aber ich bin in einer dermaßen miserablen Verfassung, dass ich für solche Dinge durchaus offen bin. Sie erzählt mir von einer Supervisorin und sagt, dass ich da gut aufgehoben sein könnte. Ich erkläre mich bereit, es zu versuchen. Mein Leben ist eh gerade alles andere als prickelnd und ich bin so unzufrieden und ratlos, wie noch nie zuvor. Vielleicht kann eine Supervisorin mich ja wieder halbwegs in die Spur bringen. Wir reden noch eine Weile über mich, das Leben und die Supervisorin, dann verabschieden wir uns. Ich glaube, die Idee mit der Supervisorin ist nicht schlecht. Ich werde es einfach mal versuchen.
Pokern und Kaugummi Nadja
Mittlerweile ist es fast 19.00 Uhr. Zeit zu duschen, etwas zu essen und zum Loerz zu fahren. Wenig später sitzen Petra, Sören, Loerz und ich in Loerz kalter Wohnung, frieren und pokern. Sören ist unmotiviert wie immer. Er fliegt als erster raus und verlässt unsere fröhliche kleine Runde ebenfalls, wie immer, als erster. So ist er halt. Wir drei Pokern noch eine Weile weiter, bevor wir uns auf den Weg in die Live Station machen. Dort ist es nicht wirklich voll. Ich bin dennoch zufrieden, Petra erwartungsgemäß nicht. Und das, obwohl sie gleich am Anfang einen Mann kennenlernt, mit dem sie im Laufe des Abends immer wieder mal ein wenig plaudert. Loerz und ich gucken uns Frauen an. Mehr wollen wir an diesem Abend nicht. Die Musik ist gut. Kurz bevor wir gehen spreche ich Kaugummi Nadja an. Schließlich hat sie mir mal ein Kaugummi geschenkt. Sie sagt, dass sie sich freut, dass ich sie angesprochen habe. Ich habe da so meine Zweifel. Wieso sollte sie sich darüber freuen, von jemandem angesprochen zu werden, den sie für dröge hält? Da ich keine Lust habe darüber nachzudenken, gehe ich darauf nicht weiter ein. Als sie mich fragt, ob ich an meiner Taktik, Frauen kennen zu lernen, gearbeitet habe, sage ich ihr, dass ich keine Taktik habe, ihr aber ein Tic Tac geben könne. Daraufhin gibt sie mir ein Kaugummi. Sie ist halt Kaugummi Nadja. Wenig später frage ich sie nach ihrem Ehemann und so kommen wir auf ihren Ehering zu sprechen, den sie am Mittelfinger trägt. “Der passt nicht mehr an den Ringfinger, seit ich abgenommen habe.” – “Wie, Du warst mal noch dicker?” Scheinbar findet sie meine Bemerkung uncharmant, was mir völlig egal ist. Wir kommen auf ihre Arbeit zu sprechen. Als sie über ihren Chef erzählt, frage ich sie, ob sie sich hochgeschlafen hat. Sie tut etwas entsetzt und behauptet, dass sie so etwas nicht tun würde und ihr Chef verheiratet ist und Kinder hat. Ich frage sie, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Mir gefällt das Gespräch irgendwie. Jetzt erzählt sie von ihrem früheren Chef, der sie angeblich vermisst. Also frage ich sie, ob sie mit dem geschlafen hat. Wieder verneint sie. Ich weiß ja nicht. Nach einer Weile kommt der Loerz und signalisiert, dass er nach Hause will. Er kann Kaugummi Nadja übrigens nicht leiden, er findet sie ziemlich übel und völlig hohl. Als ich ihr sage, dass wir nun gleich fahren müssen, schlägt sie vor, dass Petra den Loerz nach Hause bringen soll und ich noch ein bisschen bleibe. Mein Gott, muss es ihr schlecht gehen, wenn sie schon solche Dinge vorschlägt. Ich gehe nicht weiter auf ihren Vorschlag ein, sage ihr nur, dass sie sich noch ein wenig anstrengen muss, damit ich sie sympathisch finde und unsere Gespräche irgendwann als positive Gespräche ansehen werde. Des Weiteren sage ich ihr, dass sie fürs nächste Mal ein paar Gesprächsthemen vorbereiten soll und ich sie anschließend erneut beurteile, da sich mich bisher nicht überzeugen konnte. Als sie fragt, wann denn das nächste Mal sei, sage ich ihr, dass sie einfach bei der nächsten Firestarter Party erscheinen soll. Ich werde ebenfalls da sein und ein Kaugummi von ihr verlangen. Ich bin recht vergnügt als wir die Live Station verlassen. Es war ein amüsanter Abend.
Das ist wirklich nur ein sehr kleiner Überblick des ereignisreichen Oktober 2007. Das ganze Elend zum Nachlesen gibt es natürlich hier.