Normalerweise verbringen wir Petras Geburtstagsrunde bei ihr zu Hause, doch weil es gemütlicher und einfacher ist, wenn man sich bedienen lässt, lädt Petra Manni, Loerz und mich zum Geburtstagsessen ins Kreuzviertel ein. Dass Manni uns begleitet ist überraschend, weil er normalerweise nirgendwo hingeht, wo man sich in Listen eintragen muss und man nie weiß, wo plötzlich so eine Liste auszufüllen ist und wo nicht. Weil bei zwei italienischen Restaurants im Kreuzviertel niemand ans Telefon ging, um eine Reservierung entgegen zu nehmen, findet unser Essen im Fatto in Casa statt, weil da immer jemand ans Telefon geht. Gegen 19.10 Uhr beginnt das gemütliche Zusammensein mit leckerem Essen und Getränken. Es ist lustig und wir sind so laut, dass es für die anderen Gäste sicher kein Vergnügen ist. Es ist lange her, dass ich so viel gelacht habe. Petras Plan, in Zukunft als Waldführerin tätig zu sein, sorgt für gute Stimmung und einen Lacher nach dem anderen. Loerz Frauengeschichten mit denen er ganze Bücher füllen kann, runden die launigen Gespräche ab. Erst als Loerz und Petra die Zigarette danach brauchen, wird es etwas unschön. Manni und Loerz tauschen die Plätze, weil ich Zigarettenrauch widerlich finde und nicht vertrage. Leichter Wind lässt den Rauch von mir wegwehen. Petra zahlt die Rechnung und wir begeben uns zu Uncle Tom’s, doch weil da kein Platz für uns ist, landen wir im Bistro-Restaurant Schönes leben. Auch hier sind wir lauter als alle anderen Gäste zusammen. Loerz gibt weitere seiner zahlreichen Frauengeschichten zum Besten und wir haben viel zu lachen. Der Frauenheld, die Waldführerin, der Biker und ich, der Mann von der Arbeitsagentur, wie Loerz immer sagt. Egal, wie oft ich ihm erkläre, dass ich da nicht arbeite, für ihn ist es einfacher es so zu nennen, weil er sich absolut nicht merken kann oder will, wo ich tatsächlich arbeite. Ist letztlich wohl auch egal, wie er es nennt. Die Stimmung ist ausgelassen und Manni wird müder und müder. Als Petra und Loerz wieder rauchen müssen, vergeht mir der Spaß und bei der zweiten Zigarette bin ich nur noch genervt, mein Hals kratzt und der Gestank ist einfach unerträglich. Da sitze ich besser in einem Restaurant, da bleibt mir das erspart. Wenn die beiden bei unseren nächsten Ausflügen auch rauchen, mache ich einen Spaziergang oder setze mich ins Restaurant, denn das geht einfach nicht mehr. Rauchverbote sollten auch in Biergärten umgesetzt werden. Und weil ich angefangen habe, mich über diesen Zigarettenrauch zu ärgern, komme ich auch nicht mehr zur guten Laune zurück. Ich glaube, ich habe in meinem Leben genug passiv geraucht und es reicht mir einfach. Da laufe ich besser stundenlang geocachend durch den Wald. Das ist zwar nur halb so lustig, aber dafür kann ich zumeist unbeschwert atmen. Mag sein, dass ich kleinlich und intolerant bin, aber das ist mir egal. Entweder gehe ich demnächst kurz nach dem essen, sobald es Zeit für eine Zigarette ist, nach Hause, mache einen Spaziergang, wenn geraucht wird oder ich gehe nur noch mit Nichtrauchern weg bis der Sommer vorbei ist. Wobei das auch nicht hilft, wenn an den Nebentischen geraucht wird. Als Nichtraucher hat man es echt nicht leicht. Da freue ich mich fast drauf, dass man nicht mehr lange draußen sitzen kann. Das ist schon irgendwie krank.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
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