Damals 2007 – Februar

Der Februar 2007 war noch aufregender als der Januar 2007 und viel aufregender als mein Leben im Jahr 2020 bisher. Daher gibt es drei weitere, alte Texte zum nachlesen. Viel Spaß damit.


Depp!?!
Obwohl ich nicht dran glaube, lese ich fast täglich mein Horoskop. Meist habe ich wenige Sekunden später schon wieder vergessen, was dort steht. Heute allerdings mag ich es nicht vergessen, denn es steht geschrieben, dass ich am Abend jemanden kennen lernen werde. Ich frage mich direkt, ob ich in Zukunft doch an Horoskope glauben soll. Der Abend soll darüber entscheiden, denn am Abend bin ich mal wieder mit Sam im FZW. Dort ist alles wie immer. Die Musik ist okay, ein paar nette Frauen sind da und ich halte immer wieder mal Sams Bier während er tanzen ist. Alles ist gut so wie es ist. Während Sam tanzt und ich erneut sein Bierglas halte, stehe ich einige Zeit neben einer kleinen Frau, die mir scheinbar gefällt, denn ich muss immer wieder zu ihr rüber sehen. Sie beachtet mich natürlich nicht weiter. Zumindest nehme ich es so wahr. Irgendwann kommt Sam von der Tanzfläche, ich gebe ihm sein Bier und er spricht direkt die kleine Frau neben mir an. Ich bin immer wieder überrascht, wie spontan er manchmal ist. Scheinbar findet er auch gleich die richtigen Worte, denn die zwei unterhalten sich eine Weile. Als ich vor Langeweile meine Arme verschränke schlägt Sam nach mir und weist mich darauf hin, dass ich so was nicht machen soll. Also lasse ich den Quatsch und stelle mich anständig auf. Einige Augenblicke später reicht mir Sam sein Bierglas erneut und geht tanzen. Da stehe ich nun wieder mit seinem Bierglas neben der kleinen Frau, die ich noch immer interessant finde. Kurz überlege ich, ob ich der Frau die Geschichte erzähle, wieso ich der beste Bierglashalter im FZW bin und wie ich dazu geworden bin. Zu meiner Überraschung entscheide ich mich tatsächlich, ihr die Biergeschichte zu erzählen. Wenige Augenblicke später ertappe ich mich tatsächlich dabei, wie ich der attraktiven Frau erzähle dass ich der beste Bierglashalter bin, wie man ein Bierglas richtig hält usw. Anfangs scheint sie nicht ganz so überzeugt, doch nach einer Weile läuft eine nette Unterhaltung. Das war vielleicht ein ziemlich kurioser Beginn für so ein Gespräch, aber scheinbar habe ich mich nach einigen Minuten so weit im Griff, dass wir ein anständiges Gespräch führen können. Manchmal kann ich scheinbar völlig normal sein, so wie ein richtiger Mensch. Für einen Moment bin ich fast stolz auf mich, denn ich bringe diese kleine, attraktive Frau sogar zum Lachen. Endlich mal eine, die meinen Humor mag. Irgendwann muss aber jede Frau Mal nach Hause und so kündigt sie ihre Abreise an. Ich sage ihr, dass man sich bestimmt mal wieder hier sieht und verabschiedete mich. Kaum ist sie weg kommt Sam zu mir und fragt, ob ich ihre Telefonnummer habe. Was soll ich damit? Ich würde sie eh nicht anrufen. Sam findet das gar nicht gut. Von nun an kommt in fast jedem seiner Sätze ‚Du Depp’ vor. Du Depp machst auch alles falsch. Du Depp hättest nach ihrer Nummer fragen müssen. ‚Du Depp’ auch mal ohne Satz. Ich wurde noch nie zuvor so oft hintereinander Depp genannt. Dabei fand ich mich cool. Ich war gut, egal was Sam behauptet. Ich hatte meinen Spaß und glaube, ich bin auf einem guten Weg. Wenn es weiter so läuft werde ich noch in diesem Jahr meinen nächsten Sex haben. Wunderbar.

Nicky
Nicky schreibt mich bei Bildkonatkte.de an. Nachdem wir uns virtuell gut verstehen einigen wir uns auf ein Treffen. Dieses Treffen verläuft exakt so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es sind dreißig wundervolle Minuten in meinem Auto, die ich so schnell nicht vergessen werde. Die Musik ist toll, ich rieche gut und die Scheiben sind recht schnell beschlagen, so dass niemand mehr hinein sehen kann. Eine derart romantische Situation sollte jeder Mal erleben. Wäre Nicky dabei, hätte es ihr sicherlich auch gefallen. Warum Nicky doch nicht dabei ist, liegt an ihrer 14jährigen Tochter, die angeblich spontan 40° Fieber bekommen hat und zum Notarzt musste. Gut, dass Nicky mir nicht rechtzeitig mitgeteilt hat, dass sie deshalb nicht zu unserem Treffen kommen kann, sonst hätte ich womöglich diesen romantischen Abend mit mir verpasst. Noch am selben Abend teile ich Nicky mit, dass ich die spontane Krankheit ihrer Tochter als Zeichen dafür sehe, dass es mit uns nicht sein soll und es daher kein (erneutes) Treffen geben wird.

Nanette
Nachdem ich herausgefunden habe wozu eine Handynummer gut ist, rufe ich am Samstag bei Nanette, so heißt die Besitzerin der Handynummer, die ich neulich im Chat abgestaubt habe, an. Über zwanzig Minuten dauert das Gespräch und wir einigen uns darauf uns am Dienstag zu treffen.
Am Montag schreibe ich sie per MSN an, um mir den Termin bestätigen zu lassen. Knapp zweieinhalb Stunden später habe ich die Bestätigung und am Dienstag um 14.00 Uhr treffen wir uns tatsächlich in Essen. Nanette ist etwa 1,70 bis 1,75, schlank, hat blondes Haar, gepflegte Zähne und mindestens drei Tattoos, wie unschwer auf den verführerischen Fotos, die sie mir geschickt hat zu erkennen ist. Dazu hat sie schöne, schlanke Finger, was ich sehr mag. Wie es aussieht verstehen wir uns ganz gut, denn sie lacht viel, da ich unglaublich witzig sein kann, wenn der Psycho in mir sich vorübergehend zurückzieht. Als mir irgendwann nichts mehr einfällt, um sie zu unterhalten, sage ich zu ihr „Ich bin jetzt geil, lass uns zu Dir fahren.“, worauf sie auf ihre Uhr schaut und meint, dass ich das hätte eher sagen sollen. Echt jetzt? Ich hätte Sex haben können und habe stattdessen meine Unterhaltungsshow abgezogen? Warum habe ich nur so lange mit der Frage nach Sex gewartet? Sollte ich je wieder ein Date haben, werde ich die Frage gleich zu Beginn stellen, um keine Zeit unnötig zu vergeuden. Ich muss echt noch viel lernen. Als wir uns wenig später auf den Weg zurück ins Parkhaus machen, überlege ich die ganze Zeit, was ich jetzt noch cooles sagen kann, aber mir fällt nichts ein. Irgendwie einigen wir uns darauf, dass es nett war und wir uns wieder sehen. Ich suche noch immer nach einem coolen Spruch als sie “Den Sex holen wir aber noch nach.” sagt. Mehr als ein blödes Grinsen bringe ich daraufhin nicht zustande. Immer noch kein cooler Spruch parat. Bevor ich weiter denken kann bekomme ich auch schon einen Abschiedskuss und weg ist sie. Ich schaffe es gerade noch ihr kurz an den Arsch zu fassen. Wenigstens meine Reflexe funktionieren einwandfrei.


Der Febrauar 2007 hatte aber noch viel mehr Kurioses zu bieten. Das alles kann man hier nachlesen. Muss man aber nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert