Montagstermine

Ich muss gestehen, dass meine Montagstermine mich mehr und mehr nerven. Anstatt den kompletten Vormittag mit Agnes zu telefonieren, mache ich mich um 10.15 Uhr auf den Weg nach Dortmund zur Krankenkasse. Der Heil- und Kostenplan muss bewilligt werden. Das Wetter ist fast schon gruselig und der Regen ist nicht gut für die Sicht. Ich fürchte schon, dass ich ziemlich nass werde, doch als ich in Dortmund ankomme, macht der Regen eine Pause. Die Parkplatzsuche gestaltet sich schwieriger als erwartet, so dass ich ins Parkhaus fahre. Auf dem Weg zur Krankenkasse begegnen mir nur wenige Menschen, was ich durchaus angenehm finde. Das Wetter hat nicht nur Nachteile.
Da ich einen Termin habe, ist die Wartezeit sehr kurz. Eine attraktive Mitarbeiterin holt mich ab und ich begleite sie zu ihrem Arbeitsplatz. Während sie ihre Eingaben macht, beobachte ich das junge, hübsche Wesen. Wirklich gelungen, was die Natur da produziert hat. Besonders angetan bin ich von ihren langen, gepflegten Fingern, die ich ausführlich betrachte. Ich habe wirklich eine Schwäche für schöne Hände und Finger. Ihre Hände und Finger fühlen sich bestimmt wunderbar an. Ich könnte ihr bei der Verabschiedung die Hand geben, um sie wenigstens einmal zu berühren, aber da ich ihr die Hand schon zur Begrüßung nicht gegeben habe, werde ich es zum Abschied auch nicht tun. Beim Händeschütteln überträgt man nämlich mehr Krankheiten als einem lieb ist. Während ich so vor mich hinträume und meine Blicke einfach nicht von den Fingern lassen kann, hat sie die Arbeit erledigt und ich muss mich langsam von den schönen Fingern verabschieden. Sie erklärt mir noch, dass ich beim Zahnarzt erst die komplette Rechnung zahlen muss und mir die Summe von 496,13 Euro später auf mein Konto überwiesen wird. Sie ist wirklich sehr nett und sympathisch, ihre Finger passen gut zu ihr, eine wirklich schöne Kombination. Ich werfe einen letzten Blick auf ihre Hände, dann verlasse ich das Büro und mache mich auf den Weg zur Tiefgarage. Dort stelle ich fest, dass es klüger gewesen wäre, wenn ich das Coupé rückwärts eingeparkt hätte, denn rückwärts ausparken ist einfach nichts für mich. Die Ausfahrt zu finden scheint auch nichts für mich zu sein, denn eine Runde später fahre ich exakt an der Stelle vorbei, an der ich vorhin noch geparkt habe. Ich sollte öfter mal die Wohnung verlassen, sonst komme ich bald in der Außenwelt gar nicht mehr klar. Nachdem ich eine Runde später doch die Ausfahrt gefunden habe, geht es weiter zur Zahnarztpraxis. Dort lasse ich mir die Punkte des Kostenvoranschlags erklären, die ich nicht verstanden habe, danach weiß ich, dass ich im schlimmsten Fall etwa 2.350 Euro für die ganze Behandlung zahlen muss. Mit etwas Glück wird es ein kleines bisschen günstiger. Großartig, aber noch lange kein Grund euphorisch zu werden. Als nächstes geht es um die weiteren Termine. Während wir den Ablauf besprechen kommt die junge Zahnärztin vorbei und fragt nach meinem Befinden. Ich sage ihr, dass Zahn 16 noch immer keine Ruhe geben mag und sie erwidert, dass sich das beim nächsten Termin gleich mit angeschaut wird. Der nächste Termin ist erst übernächsten Montag, da ich nächsten Montag zum Augenarzt muss, um etwas Abwechslung in meine Montage zu bringen. In zwei Wochen wird dann der genaue Ablauf der Behandlung besprochen, ein 3D-Röntgenbild angefertigt und überlegt, was aus Zahn 16 wird. Es ist schön, wenn man Pläne hat, aber begeistern kann mich das jetzt nicht. Die junge Zahnärztin finde ich trotzdem ziemlich süß, was aber weder ihr noch mir irgendwie weiterhilft. Ich verabschiede mich und kann den Rest des Tages tun und lassen, was immer ich will. Viel wird das sicher nicht sein.

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