Als meine Zahnprobleme letztes Jahr anfingen, vergaß ich beinahe, dass nicht nur ich Zahnprobleme habe, schaffte es aber nicht wirklich mich von meinen Problemen zu lösen und genauer zuzuhören bzw. Zusammenhänge zu erkennen, falls es solche überhaupt gibt. Jetzt, wo ich mir einen Überblick verschaffe, finde ich es schon etwas seltsam, obwohl es sicher nur Zufall ist, denn letztes Jahr hatte nämlich nicht nur ich mehr als die üblichen Zahnprobleme auch Manni rannte ziemlich oft zum Zahnarzt, sah schon seinen Urlaub gefährdet, behielt aber seine Zähne. Weniger Glück hatte Agnes, auch sie musste sich nach wirklich üblen Problemen von Zähnen trennen. Dann fing der Spaß bei mir an. Drei Zähne später ist noch nicht klar, ob es bei drei Zähnen bleiben wird oder ein vierter dazu kommt. Silvester klagte Petra über Zahnprobleme, der Zahn verabschiedete sich am Montag, weitere Zähne werden folgen. Und zuletzt berichtete Markus, dass er sich diese Woche von einem Zahn verabschieden musste. Wo wollen all die Zähne nur hin? Gibt es wirklich keinen Zusammenhang? Kurzzeitig dachte ich, es ist altersbedingt, doch es liegen 16 Jahre zwischen der jüngsten und der ältesten Person aus unsrer kleinen Gruppe mit den Zahnproblemen. Aufs Alter können wir es somit nicht schieben und mangelnde Zahnhygiene schließe ich aus. Was also ist los mit den Zähnen? Was veranlasst sie dazu so zahlreich auf die Flucht zu gehen? Wo wollen sie hin? Liegt es an der Umweltbelastung? Bricht gerade eine Epidemie aus und wir können das ganze Ausmaß tatsächlich noch gar nicht einschätzen? Ist es ein Komplott der Zahnärzte, die unsere Zähne ohne unser Wissen manipuliert haben, um noch mehr zu verdienen? Oder hat es am Ende gar nichts zu bedeuten und ist nur eine Aneinanderreihung unglücklicher Zahnzustände nach dem Zufallsprinzip? Dann stellt sich mir aber dennoch die Frage, wer oder was für diese Zufälle zuständig ist. Ich könnte vermutlich noch Stunden darüber sinnieren, doch ein Ergebnis werde ich nicht erzielen und unsere Zähne bekommen wir auch niemals zurück. Dafür bekommen wir alle bald Implantate, was mich wieder zu der Vermutung führt, dass die Zahnärzte da etwas mit zu tun haben könnten. Oder die Regierung mischt uns etwas ins Essen, eine Theorie, die Verschwörungstheoretiker sicher am sympathischsten und wahrscheinlichsten finden. Vielleicht sollte ich eine Gruppe gründen. Doch was wäre ein geeigneter Name für uns und wer verliert den nächsten Zahn? Wer von uns wird am Ende die meisten Zähne verloren haben? So viel Fragen und keine Antworten.
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Die Welt des DrSchwein
Verkorkste Höhepunkte
Auch ich kann das Phänomen bekräftigen, plötzlich lauter Zähne zu verlieren, in den letzten zwei Jahren nahm ich Abschied von 3 Zähnen und einer halben Brücke, wurde dafür mit einem Implantat vertröstet. Ich könnte mich also auch anmelden für den Club der toten Zähne
Club der Menschen mit toten Zähnen und/oder Implantaten.
Ob es den schon gibt?
Dead teeth society
Klingt fast schön.